Kaiserstraße über die Alpen
für Auto, Camper, Bus, ...
(Variante "Padana")

Das Inhaltverzeichnis am Anfang der Routenbeschreibung erlaubt direkt in einzelne Teilabschnitte zu springen. Mit der Navigation am Ende jedes Teilabschnittes können Sie außerdem einfach zwischen den beiden Varianten der Reiseroute für Auto, Camper, Bus, ... "Altinate" und "Padana", hin- und her-wechseln. Gemeinsam mit den hier downzuloadenden Karten kann die detaillierte Routenbeschreibung auch als Unterlage während einer Fernwanderung dienen. Alternativ gibt es Offline-Navi-Apps für iPhone und Android oder gedruckte Tourenbücher.

Übersichtskarte Teilabschnitt 01
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 01

Donauwörth im Donau-Ries
Start der ersten Straße
über die Alpen

  • 01

Der Startpunkt der Via Claudia Augusta liegt in der Stadt Donauwörth. Gründe dafür sind die Donau, die beim Weitertransport schwerer Güter half, und die Nordgrenze des Römischen Reiches, die zu Beginn und nach dem ersten Rückzug vor den Germanen dort verlief. Der nördlichste Teil der Römerstraße liegt heute im Landkreis Donau-Ries, der im Norden bis fast zum Limes reicht. Neben der Donau wird das Land vom 25 km Durchmesser großen Ries-Krater geprägt, den ein Meteoriten-Einschlag vor 14,5 Mio. Jahren geformt hat. Der Name „Ries“ soll von der römischen Provinz Rätien stammen. Die Stadt Donauwörth, auf deren Gebiet das Ende der Römerstraße liegt, gab es zur Römerzeit noch nicht. Anstatt dessen machten sich dort immer wieder die Wasser von Donau, Wörnitz, Zusam, Schmutter und Lech breit, die sich im Raum Donauwörth vereinen. Die Entwicklung der Stadt begann mit einer Fischersiedlung auf der Insel Ried in der Wörnitz. Heute liegt der Großteil der Altstadt nördlich des Flusses. Dieser Teil lockt mit einem der schönsten Straßenzüge Süddeutschlands, der Reichsstraße.

Donauspitz, Mündung, Wörnitz, in die Donau, Donauwörth, Via Claudia Augusta, Bayern, Foto Donauwörth
Der Frühling in Donauwörth
Foto von einer Staudammmauer in Donauwörth
Reichsstraße in Donauwörth, Foto von Lois Lammerhuber
Donauwörth, Frühling, Zusammenfluss
Luftbild von Goldberg in Donau Ries
Dorf mit Burg in Huisheim, Donau Ries
Foto von Radfahrern in Donau Ries
Übersichtskarte Teilabschnitt 01
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 01

Übersichtskarte Teilabschnitt 02

Durch das Lechtal
Von Submuntorium
nach Gersthofen

  • 02

Das Mündungsgebiet von Wörnitz, Schmutter und Lech und das Lechtal bis Augsburg waren schon in der Römerzeit besiedelt. Auf der unscheinbaren, ersten kleinen Anhöhe zwischen Mertingen und Druisheim befanden sich die römischen Festungsanlagen Submuntorium-Burghöfe. Auch in Langweid am Lech soll sich ein Militärlager befunden haben. Die Orte bis Druisheim zählen noch zum Landkreis Donau-Ries. Dann beginnt das Augsburger Land. Die größten Orte sind das 1989 zum Markt erhobene Meitingen und Gersthofen, das seit 1969 Stadt ist. Die Römerstraße führt zielstrebig am Lech in Richtung Augsburg. Teilweise ist sie noch ein Weg. An einigen Stellen zeichnet sie sich als Damm im Gelände ab. Ein Großteil ist heute Trasse der Bundesstraße 2. Die Aulandschaft des Lech, die die Römerstraße streift, teilt das Augsburger Land vom Wittelsbacher Land.

Ehemaliger Standort Submuntorium Burghöfe Druisheim Mertingen Lechtal, Foto Deininger
Kloster Holzen Allmannshofen im Lechtal, Foto Kloster Holzen Hotel GmbH
Merkurheiligtum Gersthofen Lechtal, Foto Deibler
Ballonmuseum Gersthofen Lechtal, Foto Gersthofen
Merkurheiligtum mit Leuten Gersthofen Lechtal, Foto Deibler
Übersichtskarte Teilabschnitt 02

Übersichtskarte Teilabschnitt 03
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 03

Augsburg
Römische Provinzstadt
Augusta Vindelicum

  • 03

Nach dem Alpenfeldzug 15 v. Chr. richteten Kaiser Augustus Adoptivsöhne Drusus und Tiberius im nördlichen Stadtteil Oberhausen ein Militärlager ein. Es war der Grundstein für Augusta Vindelicum, der späteren Hauptstadt der Provinz Rätien. Augsburg ist somit wahrscheinlich die zweitälteste Stadt Deutschlands, auf alle Fälle war es aber eine der größten römischen Städte nördlich der Alpen. Die Siedlung umfasste über 25 ha, zählte in ihrer Blütezeit 10 bis 15.000 Einwohner und hatte alles was eine römische Provinzstadt zu bieten hatte: Tempel, Markthalle, Stadthalterpalast, Theater, Thermen, ... Jedes Stadthaus war mit Fließwasser ausgestattet. Die Via Claudia Augusta zog im Westen an der Stadt vorbei und ist im zentralen Bereich vom Rathaus bis zum Merkurbrunnen ident mit der historischen Hauptstraße durch die Altstadt. Noch bedeutender war Augsburg, als die reichen Fugger Ende MIttelalter, Anfang Neuzeit von ihrer Heimatstadt aus wirtschaftlich die Welt eroberten. Später regierten die Fürstbischöfe von Augsburg aus ein weites Land bis nach Tirol.

Augsburg bei Nacht, Maxstraße, Foto Regio Augsburg
Augsburg Goldener Saal im Rathaus, Foto Regio Augsburg
Römermauer in Augsburg, archäologische Nischen, Dom, Foto Regio Augsburg
Augsburg Rathausplatz, Foto Regio Augsburg, Christine Pemsl

Übersichtskarte Teilabschnitt 04
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 04

Durch das Lechfeld
Von Augsburg
bis Landsberg am Lech

  • 04

Das Lechfeld ist eine markant ffllflache Schotterebene, die durch die Schlacht am Lechfeld 955 gegen die Ungarn traurige Berühmtheit erlangte. Schon zur Römerzeit war die Ebene besiedelt. Es wird vermutet, das sich die römische Straßenstation ad novas, die in der antiken Straßenkarte Tabula Peutingeriana vermerkt ist, in Igling befand. Auch in Untermeitingen soll es eine spätrömische Befestigungsanlage gegeben haben. Im Süden von Augsburg schließt die junge Stadt Königsbrunn an, in der ein Mithras-Heiligtum zu bestaunen ist. Neuerlich besiedelt wurde der Ort erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Wie die Orte bis Obermeitingen gehört Königsbrunn zum Landkreis Augsburg. Südlich grenzt der Landkreis Landsberg am Lech an. Die weiter zielstrebig Richtung Alpen ziehende Römerstraße ist im Lechfeld über weite Strecken besonders gut zu sehen. Die Reiseroute führt auf der alten Landstraße durch malerische Orte. Graben ist übrigens Heimatort von Hans Fugger.

Mercateum Königsbrunn Lechfeld Augsburger Land, Foto Königsbrunn
Mythräeum Heiligtum Lechfeld Augsburger Land, Foto Tschaikner
Historsche Radlergruppe Igling Ammersee, Foto Tschaikner
Schloss Igling Landkreis Landsberg, Foto Tschaikner
Übersichtskarte Teilabschnitt 04
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 04

Übersichtskarte Teilabschnitt 05
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 05

Landsberg am Lech
Brücke zur
Via Claudia Augusta

  • 05

Die bedeutende Salzstraße von Reichenhall über München kreuzte auf ihrem Weg in die Schweiz in der Gegend die Via Claudia Augusta. Herzog Heinrich der Löwe verlegte sie 1158 von Kaufering etwas weiter nach Süden. In diesem Zuge ließ er eine Brücke errichten und zu deren Schutz die bestehende Burganlage zum „Castrum Landespurch“ ausbauen. In ihrem Schutz entstand — eingebettet zwischen Lech und Lechhochufer — die rasch wachsende Siedlung, die schon im 13. Jh. zur Stadt Landsberg erhoben wurde. Das heute weitaus größere Stadtgebiet westlich des Lech entwickelte sich ab dem 19. Jh. Die Via Claudia Augusta führt noch ein Stück weiter westlich durch das Gemeindegebiet, hatte aber — wie die Wasserstraße Lech — große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Die mittelalterlich geprägte Altstadt ist nur über die Lechbrücke oder ihre Tore zugänglich und verfügt auch noch über einen Teil ihrer mehrfach erweiterten Stadtmauern. Glanzstück ist der neu gestaltete Hauptplatz.

Landsberg Am Lech, Foto Landsberg
Hauptplatz Landsberg Am Lech, Foto Landsberg
Landsberg Am Lech Mutterturm, Foto Landsberg
Übersichtskarte Teilabschnitt 05
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 05

Übersichtskarte Teilabschnitt 06
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 06 Lechrain

Fuchstal & Lechrain
Von Landsberg am Lech
nach Schongau

  • 06

Zwischen Landsberg und Schongau führt die Reiseroute durch das Fuchstal nach Epfach, dem römischen Abodiacum, und dann am Lechhochufer nach Kinsau, Hohenfurch und in Schongaus Urpfarre Altenstadt. Fuchstal, so nennt sich das Tal des Wiesbaches zwischen Lechhochufer und einem bewaldeten Geländerücken im Westen, mit den Orten Unterdießen, Asch, Leeder und Denklingen. „Fuchs“ wird auf die Form des Tales bzw. die bräunliche Färbung der Felder im Herbst zurückgeführt. Vor Hohenfurch, das schon zum Landkreis Weilheim-Schongau zählt, wird es erstmals nach dem Donau-Ries sanft hügelig. Die Orte in diesem Abschnitt sind besonders ursprünglich und beschaulich. Geschichtliches Highlight ist sicherlich der Standort des ehemaligen Römerkastells Abodiacum am Lorenzberg, auf einer Halbinsel in der Lechschleife bei Epfach.

Unterdiessen, Blick Zum Schluss, Fuchstal, Foto Underdiessen
Maluramuseum, Unterdiessen, Fuchstal, Foto Maluramuseum
Denklingen Landsberg Fuchstal, Foto Tschaikner
Lech bei Epfach, Denklingen, Fuchstal, Foto Tschaikner
Lorenzberg, Epfach, Denklingen, Foto Tschaikner
Römisches Museum Epfach, Kastell Abodiacum, Foto Tschaikner
Claudius Paternus Clementianus, Epfach, Denklingen, Foto Tschaikner
Lechschleife Epfach Denklingen, Foto Tschaikner
Kinsau, Lechrain, Lechhochufer, Ammersee, Foto Kinsau
Lech Erlebnisweg, Hohenfurch, Kinsau, Foto Hohenfurch
Hohenfurch Auerberland Pfaffenwinkel, Foto Hohenfurch
Schönach, Hohenfurch, Auerbergland, Foto Hohenfurch

Übersichtskarte Teilabschnitt 07
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 07 Schongau Peitingen

Schongau & Peiting
An der wichtigen Wegkreuzung

  • 07

Über Garmisch und den Brennerpass querte in der späteren Römerzeit eine weitere Römerstraße die Alpen. Sie wurde auch Via Claudia genannt, aber ohne „Augusta“ (= kaiserlich). Im Mittelalter hießen die beiden weiterhin genutzten Straßen Oberer und Unterer Weg. An ihrer Kreuzung ließ sich in der Römerzeit und auch danach gut wirtschaften. Östlich des Lech, in Peiting, dokumentiert eine Villa Rustica die hochstehende römische Wohnkultur. Auch das im 13. Jh. von der Urpfarre Altenstadt auf die sicherere Anhöhe verlagerte Schongau, konnte sich an dem Straßenknoten prächtig entwickeln. 1331 erhielt die Stadt sogar das Münzrecht. Die Altstadt hat noch heute ihre komplette Stadtmauer und ist nur über eines der Tore zu erreichen. Auch die zahlreichen Sakralbauten im Umland erzählen vom Wohlstand. Die Region nennt sich Pfaffenwinkel. Schongau und Peiting sehen sich als Tor dazu. Der wohl bekannteste Sakralbau ist das Weltkulturerbe Wieskirche.

Altenstadt, Basilika, Pfaffenwinkel, Foto Tschaikner
Luftbild Altstadt Schongau, Foto Schongau
Schongau Stadtmauer, Maxtor, Pfaffenwinkel, Foto Schongau
Schongau, Gaukler, Ballenhaus, Lechrain
Peiting Panorama, Pfaffenwinkel, Foto Peiting
Peitinger Villa Rustica, Frühling, Pfaffenwinkel, Foto Peitinger Villa Rustica
Villa Peiting Hypocausten Ausgrabung Pfaffenwinkel, Foto Peitinger Villa Rustica
Wieskirche, Pfaffenwinkel, Weilheim, Foto Via Claudia Augusta
Wieskirche Orgel, Pfaffenwinkel, Weilheim, Foto Wikimedia Mtag

Übersichtskarte Teilabschnitt 08
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 08 Auerbergland

Auerbergland
Rund um den Tausende
Jahre besiedelten Berg

  • 08

Von den Gemeinden im Hügelland, rund um den Auerberg, ging die Initiative zur Wiederbelebung der Via Claudia Augusta über ihre ganze Länge aus. Im Auerbergland ist die Römerstraße auch an besonders vielen Stellen zu erkennen und die Gemeinden und ihre Bürger haben sich einiges einfallen lassen, die Augen dafür zu öffnen. Mit dem jahrtausende-alten Siedlungsort am Auerberg, dem Flößerdorf Lechbruck am See, dem bayerischen Via Claudia Augusta Infozentrum oder der Forggensee-Schifffahrt auf den Spuren der Römerstraße, gibt es auch einige geschichtliche Highlights. Landschaftlich besticht die Region mit ihren saftig grünen Hügeln mit sattgrünen Wäldern und zahlreichen Seen vor der Alpenkulisse. Dazwischen liegen malerische Ferienorte, die ihren dörflichen Charakter erhalten haben. Die Römerstraße führt im Auerbergland weitgehend dem Lech entlang und teilweise sogar durch den Lech, wo dieser zum Forggensee aufgestaut wurde.

Bernbeuren Haslacher See Auerbergland, Foto Tschaikner
Burggen Bauernhof Baum St Anna Strasse Pfaffenwinkel, Foto Via Claudia Augusta
Kirche, Auerberg, Bernbeuren, Foto Anton Vorauer
Lechfloss, Lechbruck Am See, Ostallgäu, Foto Tschaikner
Rosshaupten, Pfannerhaus, Dokumentationszentrum, Foto Via Claudia Augusta
Forggensee, Schiff, Meilenstein, Tiefental, Rieden Am Forggensee, Ostallgäu, Foto Lois Lammerhuber
Übersichtskarte Teilabschnitt 08
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 08 Auerbergland

Übersichtskarte Teilabschnitt 09
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 09 Füssen Schwangau

Füssen & Schwangau
Königliches Allgäu vor den Alpen

  • 09

Schon zur Römerzeit war das herrliche Stück Land, in dem der Lech aus den Alpen springt, besiedelt.  Ein Römerkastell thronte am Schlossberg von Füssen, an dessen Fuß die Via Claudia Augusta vorbeiführte. Die heutige Flaniermeile Reichenstraße in der Altstadt liegt direkt auf der römischen Trasse. An der Talstation der Tegelbergbahn in Schwangau zeugen Überreste eines privaten Badehauses einer Villa Rustica von der hohen Wohnkultur römischer Zeit. Die Gründung der mittelalterlich geprägten Stadt Füssen mit ihrer großen Tradition im Geigenbau geht auf den heiligen Magnus zurück, der sich hier im 8. Jh. als Einsiedler niederließ. Am Ort seiner Zelle wurde im 9. Jh. ein  Benediktinerkloster gegründet und nach ihm St. Mang benannt. Später entdeckten die Wittelsbacher, und insbesondere König Ludwig, die malerische Gegend vor den Alpen für ihre Königsschlösser. Sie stehen in Schwangau, wo der Gast in der Königlichen Kristall-Therme — wie die Römer — der Wellness frönen kann.

Der Lech und die berge bei Nacht in Füssen
Rathaus, Klosterhof, Museum, Foto Tschaikner
Reichenstraße, Fußgängerzone, Füsse, Foto Tschaikner
Schwangau, Kristalltherme
Römerbad, Foto Schwangau
Übersichtskarte Teilabschnitt 09
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 09 Füssen Schwangau

Flug Übersichtskarte Österreich, Tirol, Reutte, Imst, Landeck, Tirol West
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 10 Lechauen

Flug durch Tirol
entlang der Via Claudia Augusta
in der Römerzeit

Übersichtskarte Teilabschnitt 11
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 11 Reuttener Becken, Ehrenberg

Karten durch die Jahrtausende"
(Edition Naturparkregion Reutte)

Übersichtskarte Teilabschnitt 11
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 11 Reuttener Becken, Ehrenberg

Text der historischen Karte von ...
100 n. Chr.

Tor in die Alpen

Wie durch ein Tor führte die Römerstraße in die Alpen. Da der Lech oft das ganze Tal einnahm, musste sie bis in den Reuttener Talkessel bereits 2 Anhöhen überwinden — zwischen Stiglberg und Kratzer sowie am Kniepass. Noch bis 1784 wurde die römische Straßentrasse weitergenutzt. Die Landesstraße verläuft noch heute über den Kniepass. Vor dem Anstieg nach Ehrenberg führte die Via Claudia Augusta durch das Gemeindegebiet von Breitenwang, wo sich vermutlich eine Straßenstation (mansio) und die erste kleine Siedlung im Talbecken befand. Reutte entwickelte sich erst später — an der Salzstraße. Noch heute ist Breitenwang kirchliches Zentrum des Bezirkes.


1504

Reutte blüht auf

Der Lech mit seinen ausgedehnten Überschwemmungsgebieten prägte auch 1504 das Talbecken, das ganz wesentlich von der Salzstraße zwischen Hall in Tirol und dem Bodensee-Raum lebte. 1464 war zwischen Lechaschau und Reutte eine Brücke errichtet worden, die die Lechfurt bei Höfen ersetzte. Ein Salzlager und zahlreiche Straßengasthöfe ließen Reutte zum Zentrum des Tiroler Außerfern wachsen. 1489  erhielt es von Sigismund „dem Münzreichen“ das Marktrecht. Über dem Tal thronte das Schloss Ehrenberg. Eine Mauer versperrte die Talenge. Jeglicher Verkehr musste durch das Tor der Zollstation. Bei Pflach bestand eine Eisenhütte. Das noch nicht zu Tirol gehörige Vils war seit 1327 Stadt und verfügte über eine Stadtmauer mit zwei Toren im Norden und Süden.


1780

stark befestigt

Zahlreiche Festungsanlagen im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol prägten um 1780 die Gegend.  Zusätzlich zur Talsperrre Ehrenberg, die um zwei weitere Festungen gewachsen war, gab es mehrere Vor-Festungen. Die Marktgemeinde Reutte zu ihren Füßen zählte bereits rund 1000 Einwohner. Mehrere neue Straßen wurden soeben fertig gestellt. Jene von Reutte über Vils nach Kempten führte nun im Süden an der ummauerten Stadt vorbei, die Straße von Füssen nach Pinswang um den Stiglberg herum. Die Ulrichsbrücke wurde erst 1914 gebaut. Kurz nach der Jahrhundertwende verlängerte man auch die bestehende bayerische Lokalbahn zur Außerfernbahn, die vorerst bis Reutte führte. Selbst rund um Reutte war der Fluss weitgehend unreguliert.

v
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 10 Lechauen

Naturfluss Lech
Am Tor zu Tirol
und zu den Alpen

  • 10

Die ersten Bergkämme bilden an der deutsch-österreichischen Grenze ein Tor, durch das die Via Claudia Augusta in die Alpen und in die Naturparkregion Reutte, in Tirol, führt. Dort beginnt jener Teil des Lech, der als einziger in den Nordalpen auf weiten Strecken ursprünglich bleiben durfte. Ausgedehnte Schotterbänke und mitunter das ganze Tal umfassende Aulandschaften dominieren das Reich des letzten Wilden, wie der Fluss in der Naturpark-Ausstellung genannt wird. Der Lech bestimmt auch seit jeher, wo Siedlungen entstehen und Straßen verlaufen konnten. Weil immer wieder Teile des Tales komplett überflutet waren, führte die römische Trasse der Via Claudia Augusta schon von Füssen bis ins Reuttener Becken über 2 Anhöhen — über den Bergrücken zwischen Stiglberg und Kratzer und über den Kniepass.

Brücke über dem Lechfall
Baumkronenweg Ziegelwies, Foto Walderlebniszentrum
Radweg zwischen Füssen und Pinswang
Vilseck
Kulturfoto Lechauen 7
Blick Vom Vogelbeobachtungsturm in Lechau, Foto Tschaikner
Übersichtskarte Teilabschnitt 11
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 11 Reuttener Becken, Ehrenberg

Außerferns Zentrum
Der Markt Reutte
und Breitenwang

  • 11

Im Reuttener Becken führte die Via Claudia Augusta durch Breitenwang, Richtung Ehrenberg. Im Ort befand sich wahrscheinlich eine römische Straßenstation, bevor die Römerstraße anstieg. In den frühen Zeiten der Salzstraße von Hall in Tirol in den Bodenseeraum wurde die Straße 1464 nach Reutte verlegt und die Marktgemeinde entwickelte sich zum Zentrum des Bezirkes. Zahlreiche Gebäude zeugen aus dieser Zeit. Charakteristisch für Reutte sind die Architekturmalereien an den Fassaden, von denen viele von der Künstlerfamilie Zeiler stammen. Südlich von Reutte thront das Burgenensemble Ehrenberg, dessen vier Festungsanlagen einst eine Talsperre gegen Bayern bildete. Es gab sogar Vorfestungen zwischen Pflach und Pinswang bzw. Musau, wo einst die Grenze verlief. Vils war übrigens eine bayerische Stadt mit Stadtmauer.

Dekanatspfarrkirche Breitenwang, Foto Breitenwang
Museum Grünes Haus Reutte Untermarkt Architekturmalerei
Kellerei Saal
Denar Lugdunum
Burgruine Ehrenberg Morgennebel
Museum Ausstellung Dem Ritter Auf Der Spur Ehrenberg Burgenwelt
v
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 10 Lechauen
Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet

"4 KARTEN DURCH DIE JAHRTAUSENDE" (EDITION TIROLER ZUGSPITZ ARENA)

  • 12
Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet

Text der historischen Karte von ...
400 n. Chr.

Meisterliche Straßen

Ziel der römischen Straßenbaumeister war der schnellste Weg von der Adria bzw. dem Fluss Po an den Limes. Selbst in Tirol zählt die Via Claudia Augusta deshalb nur 4 Kehren. Trotzdem hat die erste trans-europäische Straße auch über die schwierigen Passpassagen eine relativ gleichmäßige Steigung. Eine Meisterleistung ist auch der Straßenabschnitt auf Tausenden Baumstämmen durch das Feuchtgebiet „Moos“ zwischen Lermoos, Ehrwald und Biberwier, in deren Nähe sich  2 Siedlungen befanden: eine bereits vor den Römern bestehende Siedlung in Ehrwald, die in der Römerzeit weiterbestand und eine von den Römern begründete, rund um die Straßenstation in Biberwier, unmittelbar vor dem Fernpass.


1599

Leben von der Straße

Lebte die Römerstraße vom ersten europäischen Binnenmarkt, ganz ohne Zoll und Maut, war die Zeit der „Salzstraße“ vom Rodfuhrwesen geprägt. Die Anrainer hatten das ausschließliche Privileg, bestimmte Güter wie Salz von einem Ort zum nächsten zu transportieren. Die Bevölkerung entlang der Straße profififfiitierte vom einen wie vom anderen System. Richtig bewusst wurde das  der Bevölkerung von „Zwischentoren“, dem Gebiet zwischen den Toren Ehrenberg und Fernstein, vermutlich erst, als der Arlbergpass wieder befahrbar gemacht wurde. Der Verkehr verlagerte sich und sie wurden bitterarm. Viele Außerferner mussten als Bauhandwerker in die nördlichen Nachbarregionen ziehen, nachdem sie sich zum Abschied in der einzigen Zunftkirche Österreichs in Bichlbach getroffen hatten. Auch Kinder zogen als „Schwabenkinder“ in die Ferne.


1926

Neuerliche Erschließung

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. begann eine neue Erschließungs-
welle von „Zwischentoren“, dem Gebiet zwischen den 2 Toren Ehrenberg und Fernstein, durch die die Fernpassstraße bis 1856 führte. Dann wurde die heutige Straße gebaut. 1913 wurde die Außerfernbahn verlängert, die davor in Reutte endete. Als Alternative zur realisierten Streckenführung über Garmisch weiter nach Innsbruck, wurde auch eine Bahnstrecke über das Gaistal, Leutasch und Seefeld  diskutiert. Außerdem gab es Pläne für eine Bahnverbindung nach Imst, mit einem Fernpass-Scheitel-Tunnel, wie er heute für Autos geplant ist. Die „Tiroler Zugspitzbahn“ war eine der ersten Bergbahnen und förderte den Tourismus in der Region. Ein jährliches Ereignis in der Region ist sogar UNESCO Weltkulturerbe, die Sonnwendfeuer die um den 21. 6. im gesamten Talkessel zu bestaunen sind.

Übersichtskarte Teilabschnitt 12
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 12 Nördliches Zwischentoren

Zwischentoren
Leben an und
mit der alten Straße

  • 12

Ab Heiterwang mutet die Landschaft deutlich alpiner an. Man sieht ihr an, dass sie im Frühjahr länger vom Schnee bedeckt ist. Was dem Urlaub besonderen Reiz verleiht, bedeutete für die Bauern seit jeher besonders viel Arbeit für wenig Ertrag. Das Gebiet zwischen den zwei Toren Ehrenberg und Fernstein, „Zwischentoren“, lebte deshalb lange Zeit zu einem besonders großen Teil von der Straße. Viele hatten eine kleine Bauernschaft zur Selbstversorgung und arbeiteten zudem als Fuhrunternehmer oder verdienten mit anderen Leistungen für die Durchreisenden Geld. Um für die eigenen und fremden Tiere genügend Futter zu haben, wurden die Berghänge — zwischen Heiterwang und Bichlbach heute noch sichtbar —  bis zu den Gipfeln gemäht. Als die Straße erst mit dem Bau der Arlberg Passstraße und noch mehr mit der Arlberg-Bahn ihre Bedeutung verlor, war die Bevölkerung bettelarm und zog als Wanderhandwerker und Schwabenkinder in die Ferne.

Heiterwang See Schiff Einsteigen, Foto Anton Vorauer
Zunftkirche Bichbach Tiroler Zugspitz Arena, Foto Anton Vorauer
Zunftmuseum Bichlbach
Radweg Heiterwang Bichlbach Tiroler Zugspitz Arena, Foto Anton Vorauer
Übersichtskarte Teilabschnitt 12
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 12 Nördliches Zwischentoren
Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet

Die Naturarena
auf der Tiroler Seite
der Zugspitze

  • 13

Wenn man nach Lermoos kommt, versteht man, warum sich die Region „Tiroler Zugspitz Arena“ nennt. In der Manege liegt das malerische Feuchtgebiet „Moos“, durch das einst — auf 1000en Baumstämmmen gelagert — die Via Claudia Augusta führte. In den Logenplätzen rundum sitzen die quirligen Ferienorte Ehrwald, Lermoos und Biberwier. Die Tribünen der Arena bildet die sagenhafte Bergwelt. Der bekannteste Gipfel ist die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg, auf den man seit 1926 mit der Tiroler Zugspitzbahn ab Ehrwald gelangt. Ihr Bau war nach dem wirtschaftlichen Bedeutungsverlust der alten Straße ein Symbol für den Start in eine neue wirtschaftliche Zukunft  „Zwischentorens“ im Tourismus.

Tiroler Zugspitz Arena Panorama
Grabung Prügelweg Lermoos
Ehrwald Kirchplatz
Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet
Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst

"4 Karten durch die Jahrtausende"
(Edition Imst)

Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst

Text der historischen Karte von ...
100 n. Chr.

Alter Siedlungsraum

763 wird von einem „Oppidum Humiste“ geschrieben. Oppidum bezeichnet eine befestigte vorrömische Siedlung. Ihre Erwähnung nach der Römerzeit deutet auf eine durchgehende Besiedelung seit vorrömischer Zeit hin, die sich am „Bergl“ oberhalb des Imster Stadtzentrums befunden haben dürfte. Auch in Dormitz bei Nassereith gibt es Hinweise auf frühgeschichtliche Besiedelung. Da wie dort richteten die Römer entlang der Via Claudia Augusta Straßenstationen ein. Rund um diese entwickelten sich Siedlungen. In Imst, das der bedeutendste Siedlungsort zwischen Füssen und Meran war,  vermutlich parallel zur vorrömischen. Frühgeschichtliche und römische Besiedelung gibt es übrigens auch auf der Sonnenseite des Tschirgant, in Karrösten und Karres.


1550

Bergbau-Hochburg

Das Gebiet an der Via Claudia Augusta zwischen Biberwier und Inntal war im mehrfachen Sinne eine Hochburg des Bergbaus.  Im Mieminger Gebirge im Osten, in den Lechtaler Alpen im Norden und an den Hängen des Tschirgants im Süden befanden sich bedeutende historische Bergbau-Reviere. Vor allem im der Felswand „Söllberg“, vor der Nassereith liegt, entdeckt man bei näherem Hinsehen zahlreiche Mundlöcher. Abgebaut wurde Bleiglanz für die Gewinnung von Silber aus den silberhältigen Erzen von Schwaz und in späterer Zeit Zinkblende. Ausserdem war Imst, neben seiner Bedeutung als Marktplatz und Verkehrsknoten, Sitz des Berggerichts, dessen Wirkungsbereich bis in das Ausserfern und nach Vorarlberg reichte.


1901

Lange verhinderte Stadt

Imst ist schon seit Jahrtausenden die bedeutendste Siedlung zwischen Füssen und Meran und ein wichtiger Verkehrsknoten. Seit dem Spätmittelalter ist es ein Markt und vom 15. bis 17. Jh. befand sich dort der Sitz eines Berggerichts, dessen Wirkungskreis ins Außerfern und nach Vorarlberg reichte. Wären nicht die einflffllussreichen Herrn von Starkenberg dagegen gewesen, weil Imst dann direkt dem Landesfürsten unterstanden hätte, wäre die Gurgltal-Metropole schon seit 700 Jahren eine Stadt mit Stadtmauer. Nach einem Brand im Jahr 1822, dem 206 von 220 Häusern zum Opfer ffiielen, wurde Imst neu aufgebaut und schließlich 1898 doch noch zur Stadt erhoben. Bekannt ist Imst übrigens auch durch seine Vogelzüchter und Händler.

Übersichtskarte Teilabschnitt 14
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 14 Ferpass

Fernpass-Bergsturz
alte Wege durch
faszinierende Natur

  • 14

Der Fernpass ist ein Bergsturz, der sich den Reisenden vor ca. 4000 Jahren in den Weg legte. Fauna und vor allem Flora mussten sich die Landschaft mühsam zurückerobern. Auch heute ist die Humusschicht noch bescheiden und man sieht das der Vegetation an, die trotz relativ geringer Höhe des Passes hochalpin anmutet (aktuelle Passhöhe 1216 Meter, römische Passhöhe 1260 Meter). Die faszinierende Landschaft wird von Pfaden und Straßen aus vorrömischer und römischer Zeit durchquert, aus der frühen Neuzeit, aus dem 19 Jh. und aus heutiger Zeit. Aktuell wird eine Untertunnelung diskutiert. Die Römerstraße Via Claudia Augusta führte von Biberwier kerzengerade auf die alte Fernpasshöhe. Ihre Trasse deckt sich in dem Bereich weitgehend mit jener der Starkstromleitung. Vom höchsten Punkt ging es, mit stetigem Gefälle am Hang entlang,  zum Sameranger See hinunter. Ab dem späten Mittelalter führte die Fernpass-Straße über die heute noch aktuelle Fernpass-Höhe.

Fernpass Blindsee, Foto Anton Vorauer
Fernpass Salzstrasse Mittelalter, Foto Anton Vorauer
Fernsteinsee Schloss Fernpass
Tourenradler Fernstein
Radshuttle Radfahrer Fernpass Fernstein
Übersichtskarte Teilabschnitt 15
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 15 Gurgltal

Gurgltal, Hochburg
historischen Bergbaus
und der Fasnacht

  • 15

Das Gurgltal ist ein Landschaftsidyll, das Naherholungsuchende und Touristen in seinen Bann zieht. Schon früh war das malerische Tal besiedelt, wovon ein Heiligtum in Dollinger-Lager am Nordhang zwischen Nassereith und Tarrenz zeugt, das wahrscheinlich von der Hallstatt bis in die Römerzeit genutzt wurde. Die Römerstraße führte von Fernstein kommend kerzengerade zur Pfarrkirche von Nassereith und dann auf der südlichen Talseite weiter, um der sonnenseitigen Steinschlaggefahr auszuweichen. Zwischen Strad und Tarrenz querte sie aber das Tal und führte, dem Sonnenhang entlang, Richtung Imst. Nassereith war schon in der Urgeschichte und Römerzeit ein Verkehrsknoten, an dem sich Straßen durch das Gurgltal und über das Mieminger Plateau trafen. Etwas abseits der Römerstraße Via Claudia Augusta, in Dormitz, ist eine römische Siedlung nachgewiesen. Im Strader Wald ein römischer Straßengasthof. Außerdem wird im Bereich Dormitz eine römische Straßenstation angenommen. Das Gebiet zwischen Fernpass und Imst war auch eines der bedeutendsten Bergbaugebiete Tirols, wovon in Tarrenz ein authentisch nachgebautes Bergbaudorf erzählt, die „Knappenwelt Gurgltal“. Abgebaut wurden vor allem Bleiglanz, der zur Gewinnung des Schwazer Silbers benötigt wurde, und Zink. In der Bezirksstadt Imst befand sich das Berggericht, dessen Gebiet bis ins Ausserfern, zum Reschenpass und nach Vorarlberg reichte. Die Via Claudia Augusta wurde also auch als Transportweg für den Bergbau genutzt. Nicht zuletzt verbindet die große Tradition der Fasnacht die drei Gurgltaler Gemeinden Nassereith, Tarrenz und Imst.

Dormitz Nassereith Richtung Fernstein
Nassereith See Gurgltal
Fasnachtshaus Nassereith
Gurgltal Imst
Knappenwelt Bergbau Pochwerk
Tarrenz Richtung Imst
Radfahrer Gurgltal
Übersichtskarte Teilabschnitt 15
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 15 Gurgltal

Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst

Oppidum Humiste
Rätische & römische
Wurzeln von Imst

  • 16

Aus dem 7. Jh. ist ein „Oppidum Humiste“ überliefert. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um Imst, das auch eine Straßenstation an der Via Claudia Augusta war. „Oppidum“ deutet sogar auf eine befestigte Siedlung aus vorrömischer Zeit hin. Die Bezirksstadt dürfte von der Zeit der Räter über die Römer bis zum 7. Jh. durchgehend besiedelt gewesen sein. Das Laurentiuskirchlein am markanten „Bergl“ oberhalb des Stadtzentrums, das seine Wurzeln schon im 5. Jh. nach Christus hat, zeigt, dass die Siedlung ziemlich groß gewesen sein muss. Wahrscheinlich war sie die größte Siedlung zwischen Füssen und Meran. Das römische Imst liegt allerdings unter der Altstadt begraben, weshalb nicht viel davon übrig sein dürfte und das wenige schwer zu erforschen ist. In späterer Zeit war der heutige Bezirkshauptort Imst Sitz der Berghauptmannschaft und Heimat der in der gleichnamigen Operette besungenen Vogelhändler. Der ganze Stolz der Imster ist ihre Fasnacht, die alle vier Jahre stattfindet. Ihr ist auch ein Museum gewidmet.

Imst Meran Des Nordens
Laurentiuskirchlein Imst
Kramergasse Imst
Imst Rosengartenschlucht
Imst Schemenlaufen
Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst

Übersichtskarte Teilabschnitt 18
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West

"4 Karten durch die Jahrtausende"
(Edition Landeck, TirolWest)

Übersichtskarte Teilabschnitt 18
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West

Text der historischen Karten von ...
vor dem Jahre 0

Früh dicht besiedelt

Schon in der Frühgeschichte war die Gegend rund um Landeck relativ dicht besiedelt. Oberhalb von Schönwies, in Stanz und Grins, in Perjen, in Fließ, am Eingang ins Kaunertal, in Fiss und Serfaus, ... — auf jedem sonnigen Hang und jeder Hochterrasse sind Siedlungen nachgewiesen oder es gibt zumindest Hinweise auf Besiedelung. Die Siedlungen waren durch Karrenwege miteinander verbunden. Neben einem im Inntal gab es auch eine Abkürzung vom Kaunertal über den Piller Sattel nach Imst. Oberhalb von Fließ befand sich ein Brandopferplatz, an dem Jahrhunderte lang, bis in die Römerzeit, Götter angerufen wurden. Im archäologischen Museum Fließ sind frühgeschichtliche Funde aus dieser Zeit zu bestaunen, wie man sie in dieser Fülle und Qualität sonst nur in großen Städten fifindet.


450

Frühchristliche Kirchen

Im Raum Landeck führte die Römerstraße Via Claudia Augusta weitgehend am Hang entlang — dem Abschnitt zwischen der Innsbrücke bei Starkenbach und Landeck folgte der markante und malerische Abschnitt über die „Platte“ nach Fließ, wo aus verschiedenen Epochen stammende Wagenspuren im Fels Straßengeschichten erzählen. Nur im Bereich von Schloss Landeck verließ die Via Claudia Augusta einmal den Hang — vermutlich weil sich dort eine Straßenstation befand und die Straße über den Arlberg abzweigte. Die wichtige Verkehrsverbindung brachte nicht nur wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch regen kulturellen Austausch, was sich unter anderem in der frühen Christianisierung zeigt. Die Pfarrkirche in Landeck und die Laurentiuskirche am Imster „Bergl“ haben Wurzeln im 5. Jh. Die Maaßkirche beim archäologischen Museum in Fließ im 6. Jh.


1787

Verkehrsknoten Landeck

Schon in der Römerzeit trafen an der Mündung der Sanna in den Inn erstmals zwei überregionale Straßen aufeinander. 1787 wurde die schon längere Zeit nicht mehr fahrbare Straße nach Vorarlberg erneuert, wiederbelebt und der Talkessel wurde endgültig zum Verkehrsknoten. Ein Übriges dazu tat der Bau der Arlbergbahn 1884, in dessem Zuge auch 800 Arbeitsplätze entstanden und die Bevölkerung stark zunahm. Um 1900 wurden die Gemeinden Perfuchs und Angedair zu Landeck vereinigt, das 1904 zum Markt und 1923 zur Stadt wurde. Bezirksort ist Landeck schon seit 1868, als es noch gar keinen Ort mit dem Namen gab, sondern nur das Schloss Landeck. Verlierer der Verlagerung des Ost-West-Verkehrs auf die Arlberg-Strecke war übrigens „Zwischentoren“ zwischen Fernstein und Reutte. Viele der bitterarmen Außerferner wurden in der Folge zu Gastarbeitern im  in den wohlhabenderen Nachbarregionen im Norden.

Übersichtskarte Teilabschnitt 17
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 17 Mils, Schönwies

Auf Römerspuren
von Imst
in den Raum Landeck

  • 17

Das Inntal zwischen Imst und Landeck besticht mit beschaulichen Dörfern, einer der wenigen erhaltenen Auen am Inn und der Kronburg, die hoch oben auf einem Felsen thront. Darüber hinaus warten tolle Blicke auf die umliegende Bergwelt — besonders reizvoll der Blick zurück, auf den Tschirgant, zwischen Inn- und Gurgltal. Ungefähr auf halbem Weg nach Landeck, in Mils, wartet mit dem Erlebnisdorf „Trofana Tyrol“ eine Raststation, die alle Funktionen erfüllt, die auch die Raststationen für die Reisenden hatten, die die Römer in regelmäßigen Abständen entlang der Via Claudia Augusta einrichteten, und noch einiges mehr.

Kornburg Imst Schönwies
Mils Au, Foto Imst Tourismus
Mils bei Imst
Mittelalterliche Geleise Mils
Übersichtskarte Teilabschnitt 17
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 17 Mils, Schönwies

Übersichtskarte Teilabschnitt 18
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West

TirolWest
Genuss-Region
an des Landes Eck

  • 18

Die Sonnenhänge rund um Landeck sind schon seit vorrömischer und römischer Zeit besiedelt. Davon zeugen zahlreiche Funde: In Fließ, in Stanz, Grins oder auch bei der Kronburg. Seit Kurzem weiß man auch, dass Landecks Pfarrkirche frühchristliche Wurzeln hat, was auf eine größere Siedlung schon in der Römerzeit hindeutet. Archäologen gingen schon vorher von einer römischen Straßenstation in der heutigen Bezirksstadt aus, da die Römerstraße dort vom Hang ins Tal führt. Landeck wird von zahlreichen Festungsanlagen umgeben, von denen der ehemalige Gerichtssitz Schloss Landeck der besterhaltene und bedeutendste ist. Die Stadt entwickelte sich vor allem im Zuge des Baus der Arlbergbahn. Die Sonnenhänge begünstigen nicht nur die Besiedelung, sondern auch die Landwirtschaft. Die Genussregion lädt ein, ihre Früchte zu kosten.

Schloss Landeck, Foto Albin Niederstrasser
Zammer Lochputz
Museum Fliess Aussen
Bronzezeitlicher Kammhelm Museum Fliess
Brennereidorf Stanz, Foto Tirol West - Albin Niederstrasser
Kaunergrat Murmeltier Naturpark Tirol West
Keimlinge Closeup Genussregion Tirol West
Schnaps, Likör, Brot, Marmelade, Genussregion Tirol West
Tiroler Edle
Genussregion Sortiment
Übersichtskarte Teilabschnitt 18
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West

Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland

"4 Karten durch die Jahrtausende"
(Edition Nauders, Tiroler Oberland)

Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland

Text der historischen Karte von ...
100 n. Chr.

Strasse meist in Talsohle

Wegen der Talenge, die steinschlag-gefährdet war und oft ganz vom Inn in Anspruch genommen wurde, verlief die Via Claudia Augusta zwischen Landeck und Fließ am Hang entlang, über die Fließer Platte, auf der die Wagen in den verschiedenen Epochen Spuren im Fels hinterließen. Wieder im Tal konnte die Römerstraße dann bis Altfinstermünz — mit einigen Fluss-Querungen — durch die Talsohle führen, weil die Natur den Inn in dem Bereich in engen Bahnen hielt. Ab Finstermünz stieg die Straße stetig mit 11 % durch die Schlucht hinauf, zur einzigen schriftlich überlieferten Straßenstation Inutrium, kurz vor dem höchsten Punkt der Straße, und dem Reschenpass. Vermutlich gab es 2 weitere Straßenstationen zwischen Prutz und Pfunds. Sicher besiedelt waren Fließ und Inutrium.


1530

Straße und Bergbau

Die Römerstraße wurde im Mittelalter und in der Neuzeit großteils weiter genutzt. Burgen wie Pidenegg, Pernegg, Laudegg, Siegmundsriedt, Finstermünz und Naudersberg säumen die Verkehrsrouten. Abgesehen von den Hauptstraßen gab es fast nur Saumpfade. Neben Landwirtschaft zur Selbstversorgung und Verdienstmöglichkeiten in Verbindung mit der Straße brachte der Bergbau Einkommen — erst im Kaunertal, dann im Berglertal, später  im Platzertal. Weiters wurde in Serfaus Erz abgebaut und in Fließ verhüttet.


1910

Neue Verkehrswege

Lange wurde diskutiert, wie man die Reschenstraße erneuern soll. Schließlich setzten sich die modernen Baumeister durch und es wurde 1852 - 1856 die Straße mit Kehren und Galerien gebaut, die noch heute über weite Teile in Verwendung ist. Auch ins Engadin, ins Samnaun und zum Bergbau im Platzertal wurden Straßen errichtet. Das Erz wurde außerdem mit einer Materialseilbahn befördert. Neben Investitionen in die Straßen, gab auch 2 unterschiedliche Pläne für eine Bahnverbindung über den Reschenpass, für die zahlreiche Tunnel notwendig gewesen wären. Von der strategisch wichtigen Position des Passes zeugt die nördlichste Festung von Österreich-Ungarn gegenüber Italien.

Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland

Im Oberen Gericht
Von der Pontlatzbrücke
bis Altfinstermünz

  • 19

Das „Obere Gericht“ reicht von Landeck bis Nauders und hat seinen Namen vom Gerichtssitz, der sich erst im Schloss Laudegg, oberhalb Prutz und dann ab dem 17. Jh. in Schloss Siegmundsried befand. Es handelt sich um einen der ursprünglichsten Abschnitte der Via Claudia Augusta, in dem man sieht, welchen Einfluss die wichtige Straße auf die Siedlungs- Entwicklung hatte. In weiten Bereichen entspricht die alte Landesstraße, die heute als Hauptstraße großteils durch die parallel B180 ersetzt wurde, der Römerstraße. Malerische Orte und Weiler, Schlösser und Festungen, stattliche Häuser, Gasthöfe, Bauernhöfe und Sakralbauten sowie einige alte Brücken begleiten sie. Die beeindruckendste Brücke ist sicherlich jene der im Mittelalter errichteten Zollstation Altfinstermünz am jungen Inn, wo auch die Römerstraße den Fluß querte.

Nebelstimmung Tiroler Oberland Oberinntal
Altfinstermünz Pfunds Nauders Reschenpass, Foto Lammerhuber
Schloss Siegmundsried
Kaunertaler Gletscherstrasse Stausee
Pfunds Turmloch
Tösens Römerbrücke
Pfunds
Tiroler Oberland Spiss Sommer Gesamtansicht
Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland

Übersichtskarte Teilabschnitt 20
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 20 Reschen

Der Reschenpass:
Das Dach der Tour

  • 20

Die Pässe waren in historischer Zeit eine große Herausforderung. Deshalb richteten die Römer bevorzugt vor, nach und auf den Passhöhen Raststationen ein. Der Reschenpass ist mit 1507 Metern der höchste Punkt der Via Claudia Augusta. Die Passhöhe liegt auf italienischem Staatsgebiet. Etwas nördlich, im österreichischen Nauders, befand sich die einzige schriftlich überlieferte römische Straßenstation Tirols, Inutrium. Heute rasten im Hochtal viele Urlauber. Sie genießen im Winter wie im Sommer die Bergwelt rund um Nauders, Reschen, Graun und St. Valentin. Die vier Orte liegen in zwei Staaten und Tourismusregionen, gehören aber geografisch alle zum Vinschgau. Die Gäste schätzen auch die Seen, die auf der Passhöhe aufgestaut wurden. Aus dem Reschensee ragt mit dem Altgrauner Kirchturm eines der bekanntesten Fotomotive der Route.

Reschenpass
Nauders am Reschenpass von Oben, Foto Manuel Baldauf
Nauders am Reschenpass Schloss burg Naudersberg, Foto Daniel Zangerl
Reschenpass
st valentin
Graun
Dorf Reschen Von Oben
Festung Nauders
Nauders am Reschenpass Naturdenkmal Schwarzer See, Foto Martin Lugger
Nauders am Reschenpass Goldwasser, Foto Daniela Zengerl
Übersichtskarte Teilabschnitt 20
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 20 Reschen

Übersichtskarte Teilabschnitt 21
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 21 Oberer Vinschgau

Oberer Vinschgau
Ein Ortskern schöner
als der andere

  • 21

Kaum eine Region an der Via Claudia Augusta hat so viele historische Ortskerne und Gebäude. Schon lange vor den Römern war der klimatisch begünstigte Vinschgau als Siedlungsplatz entdeckt. Seinen Namen hat er vom rätischen Stamm der Venosten, die z. B. auf dem Tartscher Bichl oder am Ganglegg oberhalb Schluderns siedelten. Die historische Trasse der Via Claudia Augusta führte über die Malser Haide, wo Archäologen eine römische Straßenstation orten konnten, und dann ab Mals am Sonnenhang entlang. Dichter besiedelt und urbar gemacht wurde die Gegend ab dem 10. Jh. durch romanische Bauern. Ab dem 12. Jahrhundert wurden sie dabei vom Kloster Marienberg unterstützt. Von dieser Zeit zeugen mehrere Burgen, das mittelalterlich geprägte Städtchen Glurns mit seiner noch vollständig erhaltenen Stadtmauer, aber auch die Dorfkerne der Dörfer rundum. Der Vinschgau baut auf dieses reiche Erbe und präsentiert sich als geschichtsträchtige Kulturregion Südtirols.

Rad Abschnitt
Tartscher Bichl Mals Marienberg
Vinschgau, Glurns, Tor, Gasse, Foto: Vinschgau Marketing, Frieder Blickle
Suedtirol, Vinschgau, Mals, zwischen Mals und Burgeis, Kloster Marienberg, Fuerstenburg,
Übersichtskarte Teilabschnitt 20
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 20 Reschen

Übersichtskarte Teilabschnitt 22
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 22 Schlanders Laas

Schlanders und Laas
das Herz des
„Obstgarten Vinschgau“

  • 22

Im Herzen des „Obstgartens Vinschgau”,  am Fuße des Sonnenberges — über den auch vermutlich die Römerstraße verlief — liegen das Marmordorf Laas und der Hauptort des Vinschgaus, die Marktgemeinde Schlanders. Schon in der Jungsteinzeit hielten sich in der sonnenreichen und wegen den hohen Bergketten im Norden und Süden sehr niederschlagsarmen Gegend nomadisierende Hirten und Jäger auf. Zumindest seit der Römerzeit wird der bekannte Laaser bzw. Göflaner Marmor abgebaut, wie der Meilenstein der Via Claudia Augusta von Rabland belegt. In den Urkunden tauchen Schlanders und Laas Ende 11. / Anfang 12. Jh. erstmals auf. Im 14. Jh. wurde Schlanders Gerichtssitz.

Marmorwerkstatt Laas
Vinschgau Arbeit Marmoor
Vinschgau Dörfer Schlanders Laas
Fussgängerzone Schlanders
Übersichtskarte Teilabschnitt 22
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 22 Schlanders Laas

Übersichtskarte Teilabschnitt 23
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 23 Talenge

An der Talenge
Goldrain, Latsch
und Kastelbell

  • 23

An der Engstelle in der Mitte des geografischen Vinschgau, der bis zur Töll reicht, gibt es rund 10 Burganlagen und Ansitze auf engem Raum, die zum Teil auch dazu dienten, den strategisch wichtigen Punkt zu sichern. Die bedeutendsten sind sicherlich Schloss Goldrain, das Bildungs- und Kulturzentrum des Vinschgau, Kastelbell mit Dauerausstellung zur Via Claudia Augusta und Reinhold Messners Sommerresidenz Juval hoch oben am Berg. Das vielfältige Microklima mit viel Sonne, geringen Niederschlägen und frischer Brise in der Nacht begünstigt einen relativ jungen, vielfältigen und qualitätvollen Weinbau. Kastelbell- Tschars ist mit 25,5 ha der größte Weinbauort im Vinschgau, in dem Chardonnay, Weißburgunder, Ruländer, Gewürztraminer, Riesling, Vernatsch, Zweigelt und Blauburgunder reifen.

Vinschgau Kastelbell Radfahrer
Schloss Kastelbell
Kastelbell Vinschgau
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Die Marktgemeinde Latsch besteht aus dem Hauptort und den zwei Fraktionen Goldrain und Morter am Talboden und Tarsch, das auf einem Murkegel sitzt. In Latsch ist der Flügelaltar von Jörg Lederer in der Spitalkirche besonders sehenswert. Die Burgkapelle St. Stefan bei Ober- und Untermontan in Morter gilt wegen ihrer Wandbemalungen als Sixtinische Kapelle Südtirols. Schloss Goldrain, das in mehreren Bauabschnitten ab 1475 errichtet wurde, besticht vor allem mit seiner rechteckigen Umfassungsmauer, Portalen, Freitreppen und der Loggiengalerie. Alle wesentlichen Werkstücke sind übrigens aus weißem Marmor. Erwähnenswert ist auch der 5000 Jahre alte Menhir (Hinkelstein) von Latsch, der montags in der Bichlkirche nahe dem Ortseingang zu besichtigen ist, wo er gefunden wurde.

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Die Lage an der engsten Stelle des Tales gibt dem Straßendorf mit der gleichnamigen Burg am Felssporn direkt an der Straße ein besonderes Erscheinungsbild.  39020 Kastelbell, Staatsstraße 5, +39 0473 624 193, Führungen 17. Juni — 14. Sept. Di — So 11, 14, 15 und 16 Uhr. Mindestteilnehmerzahl: 4 Personen, www.schloss-kastelbell.com. Sehenswert ist auch der Waalweg. Das 1928 mit Kastelbell vereinte Tschars liegt auf einem Schuttkegel auf der Sonnenseite des wieder etwas weiteren Tales. Reinhold Messners Sommerresidenz Juval, oberhalb des Eingangs ins Schnallstal, lockt mit der Tibetika-Sammlung im Messner Mountain Museum.  Kastelbell, Juval 3, +39 348 443 38 71, geöffnet vom 4. So im März bis 30. Juni und vom 1. Sept. bis zum 1. So im Nov. 10 — 16 Uhr, Mittwoch Ruhetag, www.messner-mountain-museum.it

Auskunft erteilt die

Via Claudia Augusta Info
www.viaclaudia.org
info@viaclaudia.org
0043 664 27 63 555

Detailfragen zur Region beantwortet am Besten die

Gästeinformation Vinschgau
www.vinschgau.net
info@vinschgaumarketing.net
0039 0473 620 480

Übersichtskarte Teilabschnitt 24
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 24 Unterer Vinschgau

Unterer Vinschgau
Naturns, Plaus, Rabland
und Partschins

  • 24

Die Gemeinden Naturns, Plaus und Partschins bis zur Töll gehören zwar geografisch zum Vinschgau, sind aber Teil der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und des Tourismusverbandes Meraner Land. Erste Siedlungsspuren am südlich gelegenen Joch stammen aus dem Mesolithikum. Der Name Naturns stammt aus keltischer Zeit und heißt so viel wie „Siedlung in der Au“. Die Gegend war durchgehend besiedelt. Einer der beiden Meilensteine der Via Claudia Augusta wurde in Rabland gefunden. Die Wurzeln des Prokuluskirchleins im östlichen Teil von Naturns gehen auf das 7. Jh. zurück. Fresken im Inneren dürften aus dem 8. Jh. stammen und damit die ältesten im deutschsprachigen Kulturraum sein. Die Geschichte der Gegend ist mit multimedialer Unterstützung im Prokulusmuseum vis-a-vis zu erleben.

Sonnenhang Zwischen Naturns Und Partschins
Malereien Prokuluskirche
Schreibmaschinenmuseum Partschins
Übersichtskarte Teilabschnitt 24
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 24 Unterer Vinschgau

Übersichtskarte Teilabschnitt 25
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 25 Algund, Meran, Marling

Am der alten
Etschbrücke in Algund,
Marling und Meran

  • 25

Über die 200 Meter hohe Geländestufe bei Töll gelangt der Reisende vom Vinschgau hinunter ins mediterrane „Gartendorf Algund“. Die geringere Höhe und die geschützte Lage machen die Gegend zu einer der wärmsten Italiens und lassen — neben Birke und Ahorn — Palmen, Zypressen oder Olivenbäume wachsen. In zahlreichen Gärten sind südländische Pflanzen zu entdecken. Sie verstärken noch den Eindruck, dass man hier die Brücke zwischen alpinem und mediterranem Raum quert. Eine Brücke hatte hier auch die Römerstraße. Sie führte im Bereich des Schlosses Forst über den Etschfluss, wieder auf den Hang hinauf und weiter ins Panoramadorf Marling am Westhang über Meran. Bis heute führen zwischen Algund und Marling Brücken über die Etsch. Den historischen ist das Museum Brückenkopf in Algund gewidmet. Die Gegend besticht nicht nur mit einer malerischen Kulturlandschaft zwischen Wein und Äpfeln, durch das mit dem Algunder und Marlinger Waal zwei der schönsten Waalwege führen. In und rund um Meran befinden sich auch die einzige Wellness-Therme entlang der Via Claudia Augusta, die Gärten von Schloss Trauttmansdorf oder Schloss Tirol. Die Region ist eine ganzheitliche Wohlfühlregion, in der auch herrlich die Früchte der Natur zu genießen sind.

Panorama Algund Marling Foto Tschaikner
Brücke Algund
Marling Berge Äpfel
Ponte Algund
Übersichtskarte Teilabschnitt 25
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 25 Algund, Meran, Marling

Übersichtskarte Teilabschnitt 26
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 26 Meran, Bozen

Burgen-reich
Das Land zwischen
Meran und Bozen

  • 26

Durch das Etschtal zwischen Meran und Bozen führte die Römerstraße am Westhang. Auf den zahlreichen Hügeln befanden sich schon urgeschichtlichen Siedlungen. In Nals entdeckten Archäologen ein spätantikes Haus mit Bodenheizung, Badeanlage und einer Apsis. Der Aschbach in Gargazon bildete die Grenze zwischen den römischen Provinzen Rätien I und Rätien II. Die Gegend war immer Grenzgebiet und ist es bis heute. Ab dem 13. Jahrhunderten entstanden zahlreiche Festungen, die sie zur burgenreichsten Europas machten. Die Wurzeln der beiden Kirchen St. Georg und St. Margareten in Lana im 9. Jh. zeigen, dass einige Orte bereits sehr alt sind. Die Bevölkerung lebte von dem, was der Boden hergab, von der Straße und einige auch vor Bergbau. In Nals und in Terlan befanden sich bedeutende Silberminen. Im 15. Jh. schürften alleine in Terlan 1000 Knappen in mehr als 30 Gruben nach Erz. Ab Andrian war die Etsch schiffbar und das Silber konnte auf dem Wasserwege Richtung Süden gebracht werden.

Eppan
Burg Lana
Terlan Pfarrkirche
Übersichtskarte Teilabschnitt 26
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 26 Meran, Bozen

Übersichtskarte Teilabschnitt 27
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 27 Bozen

Bozen
Landeshauptstadt an der
vermuteten Pons Drusi

  • 27

Man vermutet, dass sich die überlieferte Pons Drusi der Römerstraße dort befand, wo heute in Bozen die Drusus-Brücke ein wenig westlich der Einmündung der Talfer den Eisack-Fluss quert. Zuvor musste sie am Fuße von Schloss Siegmundskron die Etsch und den Talkessel queren, der heute fast komplett von der Hauptstadt der Autonomen Provinz ausgefüllt wird. Sie wurde 1170 - 1180 als planmäßige Marktsiedlung mit einer zentralen Gasse und einem Marktplatz (Kornplatz) errichtet, und in der Folge mehrfach erweitert.

Bozen Museion Fassade Brücke
Bozen Stimmung Abend Waltherplatz
Bozen Panoramaaufnahme
Meilenstein Foto
Bozen Laubengasse, Foto: Tourismusverein Bozen
Bozen Öthi Reconstruction Ochsenreiter
Bozen Funivia Del Renon, Rittner Seilbahn
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In Frangart, am Fuße von Schloss Siegmundskron, wo heute das Messner Mountain Museum Firmian zur Auseinandersetzung mit der Beziehung Mensch-Berg ruft, biegen die historische Trasse und die Reiseroute Richtung Stadtzentrum ab. Sie queren die Etsch und den weiten Talkessel. Die Allee und die Brücke zur Altstadt sind nach Drusus benannt, der einst die Römer über die Alpen führte und mit dem Ausbau der bestehenden Pfade zur Straße begann.  MMM Firmian, Bozen, Sigmundskronerstraße 53, +43 0471 631 264, geöffnet vom 1. So im März bis zum dritten So im Nov., 10 — 18 Uhr, Do Ruhetag, letzter Einlass 17 Uhr, www.messner-mountain-museum.it.

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Sein Auto lässt der Reisende während eines Spaziergangs durch die Stadt in der Parkgarage BZ Mitte P8 hinter dem Bahnhof, in der kleinen Parkgarage bei der Rittner Seilbahn oder in der Tiefgarage am Waltherplatz, wo der beschriebene Spaziergang startet. Der Waltherplatz und das Denkmal in der Platzmitte sind dem Minnesänger Walther von der Vogelweide gewidmet. Ab dort gibt es auch einen Shuttle zur  „Bilderburg“ Schloss Runkelstein im Norden der Stadt, mit einigen der bedeutendsten profanen Fresken des Alpenraumes  +39 0471 329 808, Di — So, bis 15. März 10 — 17 Uhr (letzter Einlass 16:30 Uhr), ab 16. März 10 — 18 Uhr (letzter Einlass 17:30 Uhr), www.runkelstein.info. Am Kornplatz fand früher der Korn- und Getreidemarkt statt. In der Mitte der malerischen Laubengasse befindet sich das Merkantilmuseum  +39 0471 945 702, Mo — Sa, 10 — 12:30 Uhr., das in der ehemaligen Handelskammer die Wirtschaftsgeschichte des Landes erzählt. Am Ostende der Prachtstraße liegt das Rathaus. Etwas weiter wartet das Naturmuseum Südtirol   +39 0471 412 964, geöffnet Di — So 10 -—18 Uhr, www.naturmuseum.it. Wer einen schönen Blick auf die Stadt genießen möchte, der fährt am besten mit der Rittner Seilbahn auf das Hochplateau Ritten, die nur wenige Gehminuten entfernt liegt  ganzjährig in Betrieb, www.ritten.com. Die Franziskanerstraße führt zur Franziskanerkirche, dem Franziskanerkloster und schließlich an die Westseite der Laubengasse. Etwas westlich liegen das Südtiroler Archäologiemuseum mit „Ötzi“  +39 0471 320 100, im Juli, Aug. und Dez. täglich 10 — 18 Uhr, in den übrigen Monaten Mo Ruhetag, letzter Einlass um 17:30 Uhr, www.iceman.it, und das Stadtmuseum mit einem der zwei originalen Meilensteine, die die Via Claudia Augusta schriftlich überliefern  +39 0471 997 960, Di — So 10 — 18 Uhr. Über die Talferbrücke erreicht man das Siegesdenkmal, eines der letzten verbliebenen Monumente, die in der faschistischen Zeit errichtet wurden. Über die neue Rad- und Fußgängerbrücke quert die Route wieder die Talfer und führt direkt zum „Museion“, das moderne und zeitgenössische Kunst präsentiert  +39 0471 223 413, geöffnet Di — So 10 - 18 Uhr, letzter Einlass: 17:30 Uhr, Do 10 -—22 Uhr,freier Eintritt 18 — 22 Uhr, Gratisführung: 19 Uhr, letzter Einlass: 21:30 Uhr, www.museion.it. Stadttheater und Konzerthaus bilden eine Einheit nahe dem Eisack-Fluss. Den würdigen Abschluss der Stadtrunde bildet der gotische Dom Maria Himmelfahrt aus dem 12. Jh., mit der Domschatzkammer. Er stand einst außerhalb der Stadtmauer  +39 0471 978 676, Di — Sa 10 — 12 Uhr.

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Die Rieseroute führt über die Loretobrücke und dann — auf den Spuren der Römerstraße — Richtung Leifers, der südlichsten Stadt Südtirols.

Auskunft zur gesamten Route gibt die

Via Claudia Augusta Info
www.viaclaudia.org
info@viaclaudia.org
0043 664 27 63 555

Detailfragen zur Region beantwortet am Besten die

www.suedtirol.info
info@suedtirol.info
0039 0471 999 999

Übersichtskarte Teilabschnitt 28
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 28 Südtirols Süden

Südtirols Süden
Castelfeder, Endidae und
die Weinstraße

  • 28

Brücken waren teuer und aufwändig zu errichten bzw. zu erhalten. Deshalb gab es wenige und es war notwendig beidseits des Flusses am Hang entlang eine Straße zu führen. Eine Römerstraße dürfte ungefähr dort verlaufen sein, wo heute die Südtiroler Weinstraße durch die bekannten Weindörfer St. Pauls, St. Michael, Kaltern am See, Tramin, Kurtatsch, Margreid und Kurtinig führt. Die eigentliche Via Claudia Augusta, dürfte dem Osthang entlang südwärts geführt haben, am Fuß des bereits Jahrtausende besiedelten markanten Berges „Castelfeder“ in Auer, zur nachgewiesenen römischen Straßenstation Endidae im heutigen Neumarkt nach Salurn, wo sich einst die vielbesungene „Salurner Klaus“ befand. Ab Branzoll bei Südtirols südlichster und zugleich jüngster Stadt Leifers war übrigens die Etsch floßbar und war bis zum Bau der Eisenbahn der wichtigste Wirtschaftsfaktor von Südtirol und dem Trentino.

Castelfeder
Kaltern Wein See
Neumarkt Lauben
Strassenstation Endidä
Salurner Klause
Übersichtskarte Teilabschnitt 28
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 28 Südtirols Süden

Übersichtskarte Teilabschnitt 29
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 29 Piana Rotaliana

Piana Rotaliana
Die fruchtbare Weinebene
an der Sprachgrenze

  • 29

Das Geschiebe, das der Fluss Noce aus dem Nonstal mitbrachte, staute einst die Wasser des Etsch zu einem weitläufigen See, der das ganze Tal ausfüllte. Er lag als natürliche Grenze zwischen den Gemeinden von Südtirols Süden, des Nonstales und jenen nördlich der Stadt Trento. Gemeinsam mit anderen Ursachen erklärt der so erschwerte Kontakt zwischen den Orten, dass sich hier die Grenze zwischen dem deutschen und italienischen Sprachraum bildete. Die Bevölkerung der Piana Rotaliana spricht heute durchwegs italienisch. Das Wasser zog aber auch eine Grenze durch die Region. Mezzocorona (Kronmetz), ihr heutiges Landwirtschaftszentrum, ist eher deutsch geprägt, während z. B. die traditionellen Handelszentren Mezzolombardo am Eingang ins Nonstal und Lavis am Eingang ins Tal des Avisio mit ihren stattlichen Palazzi eher italienisch geprägt sind. Heute ist der See Geschichte. Die Ebene auf den Erden, die der Noce-Fluss mitgebracht hat, ist besonders fruchtbar. Die ganze Piana Rotaliana und ihre Hänge sind von Weingärten überzogen, in denen als regionale Spezialität die bekannten Teroldego-Trauben reifen. Die gedeihliche Entwicklung der Gegend wurde wesentlich vom ehemaligen Stift San Michele all‘Adige geprägt, das noch heute mit dem Istituto Agrario das landwirtschaftliche Kompetenzzentrum des gesamten Trentino beherbergt und im Landesmuseum für Volkskunde das Leben und die Gebräuche im ganzen Land abbildet. Von den Schlössern und Festungen ist wohl die Höhlenburg San Gottardo im Fels hinter Mezzocorona die bekannteste.

Piana Rotalina von oben
Castello Corona
Mezzolombardo historisches Zentrum aus der Luft
San Michele
Lavis Giardino Dei Ciucioi
Übersichtskarte Teilabschnitt 29
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 29 Piana Rotaliana

Übersichtskarte Teilabschnitt 30
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 30 Val Di Cembra

Hochtal Val di Cembra
Altopiano di Piné
Wein und Seen

  • 30
Val Di Cembra da San Floriano
Val Di Cembra, Cembra e Faver Visti da Sevignano
Panorama Verla Di Giovo
Piramidi Di Segonzano
Albiano Porphyry Quarry

Übersichtskarte Teilabschnitt 31p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 31p Trento

Trento (Richtung Verona, Ostiglia, Po):
Römischer Verkehrsknoten
Tridentum

  • 31p

Trento geht - wie auch der Name zeigt - auf die Räter zurück und war schon zu dieser Zeit ein wichtiger Verkehrsknoten. Die Via Claudia Augusta gabelte sich in Tridentum in die Via Claudia Augusta Altinate Richtung Adriahafen Altinum bei Venedig und die Via Claudia Augusta Padana zum Flußhafen Ostiglia am Po. Von dort führte eine Straße weiter nach Rom. Die spätere historische Bedeutung der Stadt geht vor allem auf das Konzil von Trento (1545 — 1563) zurück, das der Gegenreformation zu ihrem Auftrieb verhalf und ihren geistigen Rahmen bestimmte. In dieser Zeit wurde auch ganz wesentlich das Bild der heutigen Altstadt geprägt. Der Reinaissancestil wurde später vom Barock ergänzt. Bis zum Einmarsch der Napoleonischen Truppen herrschten die Fürstbischöfe von Trento vom mächtigen Schloss Buonconsiglio aus über die Stadt und das umliegende Land.

Weinberg vor Lavis Wanderroute
Trento
Paganella Brenta Trento, Foto: Gemeinfrei Wikipedia
Trento
Unterirdisches Tridentum Zotta
Buonconsiglio, Foto: Jakub Halun
Loggia Del Buonconsiglio
Trento, Fest, Domplatz
Trento Campanile, Foto: Wikipedia Markus Bernet
Trento
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An der Brücke über den Avisio in Lavis beginnt das Stadtgebiet von Trento. Richtung Altino bei Venedig führte die alte Straße bereits dort den Hang hinauf Richtung Valsugana. Die Reiseroute folgt zunächst dem ungefähren historischen Straßenverlauf in den Ort Meano, von wo aus der Reisende erstmals auf die Konzilstadt hinunterblickt. Danach geht es wieder ins Tal und geradewegs zur Renaissance-Altstadt.

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Während eines Spaziergangs durch die Stadt, lässt der Besucher sein Auto am besten im Parkhaus an der Via Torre Verde 40, direkt am Rand der Altstadt. Beim Eintritt in den historischen Teil der Stadt erwarten den Besucher die Touristinformation und die zeitgenössische Stadtgalerie. Unweit davon warten unterhalb des Battisti Platzes die unterirdischen Ausgrabungen des römischen Tridentum. Über die vom Renaissance-Palazzi gesäumte Via Belenzani mit dem Rathaus im Palazzo Thun gelangt der Besucher zum Domplatz. Die parallelen Gassen Via Cavour im Westen und Via Oss Mazzurana im Osten strahlen mit ihr um die Wette. Direkt am Domplatz liegen auch das Diözesanmuseum und die Kathetrale Vigilio. Schließlich führt der Spaziergang zum Schloss Buonconsiglio, das auch das historische Museum von Trento beherbergt.

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Von der Alstadt Trentos folgt der Reisende dem Etschufer Richtung Süden.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 32p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 32p Vallagarina Nord

Nördliche Vallagarina
Zwischen Trento
und Rovereto

  • 32p

Südlich von Trento beginnt der südlichste Teil des Etschtales, die Vallagarina. Sie besticht mit einer Landschaft, die trotz der Lage zwischen Ballungszentren, an einer der wichtigsten Verkehrsadern Europas ursprünglich geblieben ist: Historisch gewachsene Dörfer in malerischer Tal-, Berg- und Hügellandschaft mit ausgedehnten Weingärten. Darüber thronen mittelalterliche Burgen.

 Castello Beseno Vallagarina Etschtal Valle Del Adige Trentino
Castello di Castellano Vallagarina Etschtal Valle del Adige Trentino
Rovereto Vallagarina Besenello Wanderweg
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Die Orte Romagnano und Mattarello südlich der Regionshauptstadt gehören noch zum Stadtgebiet.

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Die Vallagarina beginnt bei der Talenge Murazzi, südlich Mattarellos. Die Gegend war spätestens ab der Römerzeit besiedelt. Pomarolo oder auch Besenello tauchen bereits im 12. Jh. erstmals in den Urkunden auf. Zahlreiche Festungsanlagen zeugen von der großen strategischen Bedeutung des Tales am südlichen Eingang in die Alpen, darunter einige Festungen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Burg Beseno aus dem 12. Jh., oberhalb Besenellos, ist die größte Festung zwischen Reschenpass und Verona. Das wuchtige Bauwerk beeindruckt schon aus der Entfernung. Im Inneren sind zahlreiche Fresken zu sehen. Die Burganlage ist ein Nebensitz des Museums im Schloss Buonconsiglio. Nicht zuletzt bietet sich vom Schloss ein sagenhafter Ausblick auf die Vallagarina.

38060 Besenello, Via al Castello 4, +39 0464 834600, geöffnet von Mitte März — Mitte Mai Di — So 9:30 -— 17:00, von Mitte Mai — Anfang Nov. Di — So 10 - 18 Uhr, von Anfang Nov bis Mitte März nur Sa und So 9:30 — 17:00, www.buonconsiglio.it

Castel Pietra, 38060 Calliano, Via Castelpietra 1, +39 335 588 28 91, Führungen in Absprache mit Privateigentümern, www.castelpietra.info.

Castello di Castellano, 38060 Castellano, +39 0464 801 177, Führungen in Absprache mit Privateigentümern.

Castel Noarna, 38060 Noarna di Nogaredo, Via Castelnuovo 19, täglich Führungen mit Weinverkostung nach Vereinbarung für mind. 10 Personen, www.castelnuoarna.com.

Diözesanmuseum des Trentino, Palazzo Libera, 38060 Villa Lagarina, Via Garibaldi 10, +39 464 490 374, geöffnet Mi — Fr 14 — 18 Uhr, Sa und So 10 — 12:30 und 14 — 18 Uhr, www.museodiocesanotridentino.it

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Übersichtskarte Teilabschnitt 32p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 32p Vallagarina Nord

Übersichtskarte Teilabschnitt 33p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 33p Rovereto

Seide-Stadt Rovereto
Gedenkstätte für
den Frieden

  • 33p

Die zweitgrößte Stadt Trentinos ist Hauptort der Vallagarina und durch die sehenswerte Altstadt und die bedeutende zeitgenössische Kunstgallerie Mart auch ein Tourismusmagnet. Es wird angenommen, dass es schon eine eisenzeitliche Siedlung am Ort gab. Sicher ist, dass die Römer dort ein Kastell unterhielten. Die wichtige Straße und die Etsch-Flößerei zwischen Alpen und dem Veneto waren auch in der Folge ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Ihre größte Blüte erlebte Rovereto, als im 18. Jh. die von den Venezianern begründete Seide-Industrie ihren Höhepunkt erlebte. Im 1. Weltkrieg war die Gegend eine der heiß umkämpftesten. Zahlreiche Festungsanlagen in den Bergen östlich der Stadt mahnen heute neben anderen Gedenkstätten zum Frieden und formten das Image der „Stadt des Friedens“.

Vallagarina Landschaft
Rovereto Vallagarina
Panorama Rovereto
Rovereto Foto Trentino
Piazza Rosmini Rovereto Vallagarina
Rovereto Moderne Kunst Museum
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Rovereto besticht mit Gassen und Palästen, von denen man vielen den venezianischem und österreichischen Einfluss ansieht. Während des Spaziergangs lässt man sein Auto am besten am Parkplatz Ecke Corso Rosmini — Via Poli. Ein optimaler Einstieg ist ein Besuch eines der ältesten Stadtmuseen Italiens.  Borgo Santa Caterina 41, +39 0464 452 800, geöffnet Di — So 9 — 12 und 15 — 18 Uhr, 1. Juli — 16. Okt. zusätzlich Fr und So 20 -— 22 Uhr, Mo außer an einem Feiertag geschlossen, www.museocivico.rovereto.tn.it. Wenig weiter befiffiindet sich das Geburtshaus des berühmter Philosophen Anton Rosmini.  Via Stoppani 3, +39 0464 420 788, Besichtigung nach Vereinbarung.  Im Palazzo Todeschi-Micheli in der Via Mercerie 14 hat Mozart sein erstes von Erfolg gekröntes Italienkonzert gegeben. Die Ponte Forbato über den Leno wurde 1797 vom Hochwasser zerstört und 1840 wieder aufgebaut. Am gegenüberliegenden Flussufer steht die Casa dei Turchi (Türkenhaus). Das wuchtige Castello Rovereto aus dem 14. Jh. beherbergt das größte Kriegsmu-seum Italiens.    Via Castelbarco 7, +39 0464 438 100, geöffnet Jan — Dez Di — So 10 — 18 Uhr, Jui — Sept Di — Fr 10 — 18 Uhr, Sa und So 10 — 19 Uhr, Mo außer am Feiertag geschlossen. www.museodellaguerra.it. Die Stadtführung sitzt im eleganten Palazzo Pretorio im venezianischen Stil aus 1417. Der Palazzo del Ben oder dei Conti D‘Arco an der Piazza Rosmini  ist ein Baujuwel aus der Renaissance, das die Sparkasse Trento und Rovereto zum Teil für Kulturaktivitäten zur Verfügung stellt. Danach folgt das Kunst-Museum Mart, zu der auch der Palazzo dell‘Annona gehört,  in der heute eine Bibliothek untergebracht ist.   MART, Rovereto, Corso Bettini 43, +39 0464 438 887, geöffnet Di — So 10 — 18 Uhr, Fr 10 — 21 Uhr, Mo geschlossen, außer Feiertage, www.mart.trento.it. Vis-a-vis des Giorgio Perlasca Parks steht das erste Theater des Trentino überhaupt, das Theater Zandonai. Außerdem der neoklassische Piamarta Palast, besser bekannt als Palazzo della Pubblica Istruzione (des öffentlichen Unterrichts).

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Übersichtskarte Teilabschnitt 34p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 34p Vallagarina Süd

Südliche Trentiner Vallagarina
Verbindungsland und
Grenzland

  • 34p

Südlich der Vallagarina verläuft die Grenze zwischen Trentino und Veneto und geht das Etschtal in die Ebene Padanien über. Land war immer ein umkämpftes, das bis 1919 zu Österreich-Ungarn gehörte. Aus dieser Zeit gibt es für alle Orte deutsche Namen und der Einfluss des deutschen Kulturraums ist unverkennbar. Die südliche Vallagarina geizt nicht mit landschaftlichen Reiz und malerischen Ortskernen.

Castello Avio Vallagarina Trentino
Rovereto Vallagarina Ala Palazzo Pizzini
Dino Spuren Wand
Grotta Rio Malo Covelo Ai Piccoli Foto Alpe Cimbra
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Im Süden Roveretos gibt es eine Glocke, die jeden Abend 100 Schläge für die Gefallenen läutet und die Militärgedenkstätte von Castel Dante mit Gebeinen von 20.000 italienischen, österreichischen, tschechischen und ungarischen Soldaten.  38068 Rovereto, Via Castel Dante, +39 0464 432 480 oder +39 348 7700 541, geöffnet Di — Sa 9 — 12 und 14 — 16 Uhr. Feiertag geschlossen. Weiters erzählt die „Manufattura Tabacchi“  aus der Mitte des 19. Jh. die frühe Industrie- und Sozialgeschichte der Gegend.  Rovereto, Piazza della Manifattura 1, +39 0464 443 313, öffnet für Gruppen, www.progettomanifattura.it. In Isera präsentiert das Postkartenmuseum 35.000 Bilder aus Trentino und Südtirol.  Via Galvagni 10, +39 0464 420 840, geöffnet Mo — Sa 9 -—12 und 14:30 — 17 Uhr, www.museodellacartolina.it. Oberhalb liegt die Burg Corno aus dem 10 Jh.  Località Lenzima, +39 0464 433 792, geöffnet 5 Apr. -— Ende Sept. Sa und So 10 — 19 Uhr.

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Der fast 10.000 Einwohner zählende Ort grenzt an Torbole am Gardasee und an Brentonico am 30 km langen Bergrücken Monte Baldo, zwischen dem größten See Italiens und dem Etschtal. Sein geschützter Osthang beherbergt Pflanzen, die es in ganz Europa nicht gibt, weil er während der gesamten Eiszeit aus der Eisdecke hervorragte. Im Palazzo Eccheli Baisi werden Flora und Fossilien aus der Gegend zugänglich gemacht.  38060 Brentonico, Via Mantova 4, +39 0464 39 50 59, geöffnet Mai — Juni Di — So 10 — 12 und 16 — 18 Uhr, Juli — Sept. Di — So 10 — 12 und 16 — 18:30 Uhr.

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Der eigentlich Grenzort ist Avio, bzw. seine Fraktion Borghetto. Aber auch Ala liegt nicht weit von der Grenze und war Grenzbahnhof zwischen Österreich und Italien. Beide Orte sind von den wechselnden, vielfältigen Einflüssen geprägt. In den engen Gassen der historischen Ortskerne sind zahlreiche Palazzi zu entdecken. In den Palazzi de' Pizzini in Ala ist das Museum des antiken Klaviers untergebracht., das die Faszination klassischer Musik vermittelt.  38061 Ala, Via Santa Caterina 1, +39 0464 674 068, geöffnet für Gruppen von 15 bis 20 Personen. Avio wird von der gleichnamigen Burgruine aus dem 11. und 13. Jh. überragt. 

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Übersichtskarte Teilabschnitt 35p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 35p Vallagarina Veronese

Veroneser Vallagarina:
Brentino Belluno und Dolcè
bis zur Klause von Ceraino

  • 35p

Nach Borghetto beginnt der Veneto, genauer gesagt die venezianische Provinz Verona. Geografisch gehört das Gebiet bis zur Schlucht von Rivoli Veronese aber noch zur Vallagarina. Das Gebiet war immer ein Durchzugsland und auch schon  früh besiedelt. Erste menschliche Spuren stammen aus der Steinzeit. Die ersten Siedlungsspuren in der Region datieren schon in vorrömischer Zeit. Zu Zeit der Via Claudia Augusta befand sich im Gebiet eine Straßenstation.  Heute ist die Veroneser Vallagarina  dünner besiedelt als der Trentiner Teil. Das Gebiet zwischen Monte Baldo und Nationalpark Lessinia ist aber eine bedeutende Weinbauregion und die Heimat des Enantio Weines.  

Belluno Veronese Foto Wikipedia
Brentino Belluno Cascata
Brentino Belluno Rivalta Unico Ponte
Dolce Panorama
Palazzo Dolce
Dolce Treno
Engstelle
Lessinia
Lessinia
Lessinia
Brentino Belluno
Monte Baldo Adige
Santuario Madonna Della Corona
Sentiero Santuario
Sentiero Santuario
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An der Grenze zwischen Trentino und der zum Veneto gehörigen Provinz Verona wird das Etschtal zunehmend schmaler. Im Veroneser Teil der Vallagarina führt die Route durch die beschaulichen Orte Belluno Veronese, Rivalta, dem Hauptort der Gemeinde Brentino Belluno, ... Für einen Abstecher nach Dolcè mit seinem schönen historischen Kern und 3 stolzen Palazzi muss man den Fluss schon bei Rivalta queren und auch wieder dorthin zurück. Noch heute gibt es in diesem Abschnitt nur ganz wenige Brücken über die Etsch. Schließlich geht es zur engsten Stelle des südlichen Etschtales, der Klause von Ceraino, ober der die österreichisch-ungarische Festung "Wohlgemuth" thront.

Übersichtskarte Teilabschnitt 35p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 35p Vallagarina Veronese

Übersichtskarte Teilabschnitt 35p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 36p Garda Veronese

RIVOLI VERONESE UND
GARDA VERONESE

  • 36p

Das Ende des Etschtales bildet die Schlucht von Ceraino. Die Talenge wurde oft komplett vom Fluss ausgefüllt und war nicht laufend passierbar. Die Via Claudia Augusta führte deshalb, wie die Autobahn heute, von der Vallagarina hinauf auf das Hochplateau, auf dem heute Rivoli Veronese liegt. Von Rivoli erschließt sich der Venezianische Teil des Gardasees mit bekannten Badeorten wie Bardolino und Lazise aber auch Verona und die Poebene. Dem Ort wurde deshalb immer besondere Bedeutung zugemessen. Das Hochplateau war Schauplatz einer großen Schlacht zwischen Napoleons und den Habsburger Heer. Später errichteten die Habsburger in Rivoli die Festung Wohlgemuth, die noch heute über dem Tal thront.

Rivoli Veronese Forte Wohlgemuth
Rivoli Veronese Verona Monte Bald
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Die engste Stelle des südlichen Etschtales ist die Klause von Ceraino, die in der Römerzeit, zumindest zeitweise, nicht passierbar war und den Verlauf der Via Claudia Augusta über die Anhöhe erzwang. Heute liegt dort Rivoli Veronese. Die Klause von Ceraino mit ihren steil abfallenden Felswänden war immer umkämpft. Jüngstes Zeugnis dieser umstrittenen Grenze sind die österreichisch-ungarischen Festungen, beidseits des Tales, die einst eine komplette Talsperre bildeten. Die Festung „Wohlgemuth“ am Berg „Castello“ bei Rivoli vermittelt nicht nur einen guten Eindruck von einer Festung dieser Zeit, sie umfasst auch ein Militärmuseum mit Fundstücken aus dem 2. Weltkrieg.   Festung „Wohlgemuth”, +39 045 728 11 66, öffnet von März — Jan. auf Voranmeldung  und generell am So 14 — 19 Uhr. Im Februar und August geschlossen.

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Von Rivoli aus lockt ein Ausflug in die bekannten Orte Bardolino und Lazise am Veroneser Teil des Gardasees. Der Weg hin führt durch malerische Weinberge und Olivenhaine. Das Olivenöl vom Gardasee gilt als eines der besten. Bardolino ist ein ehemaliges Fischerörtchen, das heute zu den größten Orten der Gegend zählt und ein berühmter Weinort ist, mit seinem eigenen typischen Wein, dem Bardolino. In den Gassen des ausgedehnten alten Ortskerns lässt sichs herrlich schländern und einkaufen und einkehren. Beliebtestes Fotomotiv ist die Promenade am Bootshafen. Neben meheren schönen Kirchen gibt es ein Kamaldulenser-Kloster und ein Weinmuseum zu besichtigen. Im etwas südlicher gelegenen Ortsteil Cisano laden ein Ölmuseum und ein Vogelkundliche Museum zur Entdeckung. Lazise ist einer der nächtigungs-stärksten Orte Italiens. Mit der Scaliger-Burg und der Kirche Sankt Nicolo direkt an der Hafen-Promenade gibt es dort auch einiges zu sehen. Im Ortsteil Colà liegt ein 13 Hektar großen Park mit einem 5000 Quadratmeter großen Thermalsee.

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Zwischen dem Etschtal und dem Gardasee liegen die beiden Orte Cavaion Veronese und Affi. Cavaion schmiegt sich malerisch an den Monte San Michele  und hat ein Erlebnisbad, den „Parco Acquatico Riovalli“. Affi lockt mit einem Castello, schönen Kirchen und Villen. 

Übersichtskarte Teilabschnitt 36p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 36p Garda Veronese

Übersichtskarte Teilabschnitt 37p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 37p Valpolicella

Valpolicella

  • 37p

Bei Valpolicella denkt man unweigerlich an den Recioto und Amarone, die als einzige Weine der Antike 2000 Jahre überlebten. Wie die Finger einer Hand fächern sich Täler und Bergrücken auf. Die uralte Weinlandschaft und ihre Traditionen vermögen in der gesamten warmen Zeit des Jahres in ihren Bann zu ziehen, vom frischen, zarten Grün der Weinblätter im Frühjahr bis zum Herbst, wenn das Violettrot der Trauben überwiegt. Überdies locken zahlreiche Natur- und Baudenkmäler. 

Fumane Villa Della Torre Cazzola
Ponte Di Veja Valpolicella
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Auf dem Weg zurück zur Etsch passiert die Reiseroute einen Kanal, der in der Mussolini-Ära zur Bewässerung errichtet wurde und — leicht höher als die Etsch — Richtung Verona führt. Gleich nach der Etsch-Brücke in der Fraktion Sega der Gemeinde Cavaion Veronese führt ein Abstecher in die Talenge Ceraino, an deren Südseite die sehenswerte 1538 begründete Villa del Bene liegt.  Gemeinde Dolcè, +39 045 729 00 22.

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Im jahrtausendealte alte Weinebaugebiet Valpolicella am Südrand der Alpen warten mit der größten Naturbrücke der Welt und den Wasserfällen von Mollina sehenwerte Naturdenkmäler,  kulturhistorisch bedeutsame Punkte wie die 34.000 Jahre alte Grotte eines Schamanen und einige sehenswerte Dorfzentren und Baudenkmäler, u. a. rund 100 Ville Venete. In Sant'Anna wartet ein prähistorisches und paleontologisches Museum mit einem 5 Meter langen Haiffiisch-Fossil auf seine Entdeckung.  Piazza Dalla Bona, 37020 Sant‘Anna, +39 349 53 46 074, geöffnet Anfang Juli — Anfang Sept. Mi, Fr, Sa, So 10 — 12 und 16 — 18 Uhr.

Übersichtskarte Teilabschnitt 38p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 38p Verona

RÄTERGRÜNDUNG VERONA
HISTORISCHES ZENTRUM VOR DEN ALPEN

  • 38p

Die zweitgrößte Stadt an der Via Claudia Augusta, nach Augsburg, ist eigentlich eine Gründung der Räter und Euganeer, wurde dann um 550 v. Chr. vom gallischen Stamm der Cenomanen erobert und um 89 v. Chr. römische Kolonie. Nicht zufällig war es der gleiche Kaiser, der den Anstoß zum Bau der alpenüberquerenden Straße und zur Entwicklung einer bedeutenden Stadt am Eingang zu den Alpen gab — Kaiser Augustus. Die Arena — in der jährlich, unter freiem Himmel, die berühmten Opernfestspiele stattfinden — entstand wenig später, noch vor dem Kolosseum in Rom. Nach den Römern folgten wechselvolle Zeiten. Erst zu Beginn des 12. Jh. wurde Verona selbständig. Die vielbesuchte Altstadt ist seit 2000 Weltkulturerbe der Unesco.

Verona Foto Biermann
Ponte Pietra Romana Verona
Stadtmauer Verona
Verona Arena Municipio
Verona Häuserzeile
Verona Arena Piazza
Arena und normale Häuser nebeneinander
Romeo Julia Balkon
Foto Biermann
Verona piazza Erbe from Lamberti
Museo Archeologico Verona
Duomo Verona
Lunetta Duomo di Verona
Verona Basilica di San Zeno
Colline di Verona
Verona Arena Blick durch Tor in die Stadt
Verona Arena Gang
Verona Arena Stufen in die Arena
Verona Arena Blick hinaus aus Haupttor
Panorama Arena Di Verona Von Innen
Verona Arena Stufen Ala Himmel
Verona Ala Dell Arena
Verona Municipio
Sonnenuntergang über Arena
Arena Di Verona Aida Giuseppe Verdi
Arena Verona Aida Trompeten
Via Mazzini Verona
Panorama Arena Nacht
Verona Ala Nachthimmel
Verona Ponte Pietra Sunset
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Die Reiseroute durch die Stadt Verona bietet einen ersten Eindruck und einige schöne Blicke auf die Stadt. Sie führt u. a. an der Basilika di San Zeno Maggiore, an der Ponte Scaligero, am Schloss San Pietro, am Archäologischen Museum, an den Resten der Stadtmauer, dem Monumentalfriedhof und der Arena vorbei. Um Verona wirklich in Ansätzen kennenzulernen, empfiehlt sich aber ein Spaziergang durch die Stadt, währenddem das Auto in der Parkgarage Arena geparkt werden kann. Der Routenvorschlag führt an der Arena vorbei zur Ponte Scaligero und zum Museum im Castelvecchio, das zahlreiche Bilder und Plastiken zeigt. Anschließend geht es durch malerische Gassen, an mehreren sehenswerten Sakralbauten vorbei, zum Dom S. Giovanni in Fonte. Auf relativ engem Raum warten weiters das Haus der Julia, der Palazzo della Ragione und der Turm dei Lamberti. Schließlich führt der Rundgang über den Etschfluss zu den Resten der römischen Stadtmauer und dem imposanten Monumentalfriedhof. Nahe dem Grab der Julia geht es dann retour zur Arena.    Museo Castelvecchio, Corso Castelvecchio 2, +39 045 806 26 11, geöffnet Mo 13:30 — 19:30 Uhr und Di — So 8:30 — 19:30 Uhr, Kassaschluss jeweils um 18:45 Uhr.  Archäologisches Museum am Teatro Romano, Regaste Redentore 2, +39 045 8000 360, geöffnet Mo 13:30 — 19:30 Uhr und Di — So 8:30 — 19:30 Uhr. Kassaschluss jeweils um 18:45 Uhr.  Haus der Julia, Via Cappello 23, +39 045 803 4303, Mo 13:30 — 19:30 und Di — So 8:30 — 19:30, Kassaschluss jeweils um 18:45 Uhr.  Torre dei Lamberti, Via della Costa 2, +39 045 927 30 27, geöffnet Mo — So, 9:30 — 19:30.  Grab der Julia, Via Luigi da Porto 5, +39 045 8000 361, geöffnet Mo 13:30 — 19:30 und Di — So 8:30 — 19:30 Uhr, Kassaschluss jeweils um 18:45 Uhr.  Arena, Piazza Bra, +39 045 800 3204, geöffnet Mo 13:30 — 19:30 Uhr und Di — So 8:30 — 19:30, Kassaschluss durchwegs um 18:30 Uhr.

Übersichtskarte Teilabschnitt 39p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 39p Pianura Padana

PO-EBENE
FRUCHTBARER GARTEN
ITALIENS

  • 39p

Die Weite Ebene beidseits des Flusses Po ist eine der fruchtbarsten und deshalb seit jeher auch eine bevölkerungsreichsten Regionen Italiens. Südfrüchte wurden wegen der relativ kalten Winter nie im größeren Rahmen angebaut. Heute wachsen entlang von Italiens längstem Fluss vor allem Zuckerrüben, Mais, Weizen und Wein. Die Felder und Äcker im Umfeld Veronas dienen seit jeher der Versorgung der Stadt und sind entsprechend vielfältiger bestellt. Auch geschichtlich und kulturell sind die Orte eng mit der Stadt verbunden. So gibt es z. B. besonders viele Verbindungen mit der im späten Mittelalter einflussreichsten Veroneser Familie Scaligeri. Die historische Trasse der Via Claudia Augusta soll der heutigen Bahntrasse von Verona nach Ostiglia entsprechen. Deshalb führt die Reiseroute - nach einem Abstecher in die Weinbaugegend rund um Custoza und in den „Obst- und Gemüsegarten“ der Stadt durch die Orte entlang der Bahnlinie.

Isola Della Scala
Villafranca Castello Poebene Pianura
Cerea Villa Dionisi E Museo Po Ebene
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Die Reisroute führt zunächst nördlich des Flughafens von Verona nach Sommacampagna, in dem ein Kirchlein aus dem 5 Jh. von der frühen Besiedelung zeugt. Rund um Custoza reifen Trauben für 100.000 hl DOC-Weißwein. Ein turmförmiges Beinhaus erinnert an die Schlacht von Custoza. Villafranca wurde als römisches Lager entlang der Via Postumia begründet und ist heute die zweitgrößte Stadt in der Provinz.  Die gut erhaltene Festung Scaligero stammt aus der Zeit der Neugründung als Kolonie von Verona im 12. Jh. Die Gegend entlang der Via Claudia Augusta war vermutlich schon in prähistorischer Zeit besiedelt.  Die Namen von Castel d‘Azzano und Vigasio stammen aus dem Lateinischen und deuten auf eine vorrömische Siedlung der Attier hin, die man den Venetern zuordnet. Castel d‘Azzano trägt außerdem die Villa Violini Nogarola im Namen, die auch „Il Castello“ genannt wird. Der Name Isola spielt auf die ausgedehnten Sumpfgebiete des Tartaro-Flusses an, in dem nur einzelne „Inseln“ besiedelbar waren. Im Gemeindegebiet von Nogara gibt es Zeugnisse für Pfahlbau-Siedlungen aber der Bronzezeit. Vigasio taucht in den Urkunden bereits 1014 als Wechselstation zwischen Mantua und Verona auf. Schließlich ließen sich Benediktiner in der Gegend nieder und begannen die Ebene urbar zu machen.  

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Im Zentrum des Reisanbaugebietes findet jährlich eine Reismesse statt. Der Reis hat nicht mehr die Bedeutung von früher, aber Italien ist nachwievor das Land mit der größten Ernte in Europa. Padanien hat sich vor allem auf den Anbau von Sorten für die traditionellen Risotto-Reisgerichte spezialisiert, die tief in der regionalen Kultur verwurzelt sind. Viele Volksfeste sind ohne die große Risotto-Reispfanne undenkbar und auch die Gastronomie hält die Küchentradition hoch. Reis kauft man in Padanien beim Bauern seines Vertrauens.

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Gräberfunde zeigen, dass das Grenzgebiet zwischen Veneto und der Lombardei seit mindestens 5000 Jahren besiedelt ist. Der Römerturm aus dem 4 Jahrhundert und die Kirchen Santa Maria Maggiore und Ceson di San Pietro in Valle aus dem 10. und 11. Jh. zeigen, dass die Gegend auch über die Römerzeit und im frühen Mittelalter weiter bewohnt war. Die Geschichte ist im Archäologischen Museum der Gemeinde dokumentiert. Gazzo und Ostiglia, das bereits in der Lombardei liegt, haben Anteil an ausgedehnten Sumpfgebieten (Paludi) mit einer faszinierenden Fauna und Flora. Besucherzentrum Naturreservat „Oasi del Busatello“, +39 0422 550 219. Archäologisches Museum, 37060 Gazzo Veronese, Via Piazza Gazzo 14, +39 347 43 20 270.

Übersichtskarte Teilabschnitt 40p
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 40p Po

Ostiglia
Antiker Flusshafen im
Risotto-Reis-Land

  • 40p

Ostiglia hieß in römischer Zeit Hostilia und war ein bedeutender Flusshafen am Po. Hier startete laut dem Meileinstein von Rabland die Via Claudia Augusta. Vom Hafen aus wurden Lasten flussabwärts transportiert und auch über den Fluss, wo die Via Claudia Augusta ihre Fortsetzung Richtung Süden hatte. Auch heute ist Ostiglia ein Verkehrsknoten, an der die Staatsstraßen 482 „Alto Polesine“ von Mantua auf die Staatsstraße 12 dell‘Abetone e del Brennero von Verona nach Bologna trifft. Im 17. Jh. wurde in der Gegend mit dem Anbau von Reis begonnen, aus dem die Italiener ihren geliebten Risotto zubereiten.

Po Ostiglia Lombardia Mantova
Ostiglia Stadt Lombardia Mantova
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Nach den Römern folgten wechselvolle Zeiten unter den Goten, Byzanz, den Langobarden und Franken. Im Spätmittelalter stand am Po eine Festung, von der noch der Turm erhalten ist. Er beheimatet heute ein sehenswertes kleines Museum. Unter Österreich verlor Ostiglia seine strategische Bedeutung und Karl VI. ordnete den Abriss und die Verwendung des Baumaterials zur Befestigung Mantuas an. Ostiglia beeindruckt als Ort, aber auch durch seine Lage am Damm des Po-Flusses. Südöstlich der Stadt liegt im Fluss die Insel Boschina, auf der sich ein sehenswertes Natur-Reservat und eine Villa befinden. Man weiß, der Italiener versteht er zu leben. Jeder Ort hat dabei seine eigene Lebensart. Möchte man das Leben am längsten Fluss Italiens und der Pulsader der Poebene erleben, dann ist man in Ostiglia, der Insel Boschina und dem kleinen Flusshafen des Club Nautico richtig. Zur Lebensart der Ostigliesi gehört übrigens auch untrennbar der Riso di Ostiglia.

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Wenn man schon mal am Po ist, dass sollte man natürlich auch die Gegend entlang des Flusses erleben. Besonders sehenswert sind flussaufwärts das Kloster San Benedetto in Polirone, einst eines der reichsten Klöster Italiens, das heute auch ein Museum umfasst, und natürlich die Stadt Mantova, bedeutsame historische Stadt und auch Zentrum der gleichnamigen Provinz

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Auch poabwärts gibt es einiges zu entdecken. Unter anderem liegt dort der Hauptort der Strada del Tartufo Mantovano (Moantovaner Trüffel), Borgofranco sul Po, in dem jährlich eine Tartufo-Messe stattfinde

Und zurück nach Norden
über die Altinate?
(Venedig, Treviso, Feltre, Dolomiti Bellunesi, ...)

Wenn Sie etwas Zeit haben, macht es wenig Sinn, auf der gleichen Route wieder nach Norden zu fahren. Wechseln Sie doch von Ostiglia nach Altino bei Venedig und fahren von dort aus auf der Via Cladia Augusta Altinate nach Trento retour.

Altino Strada Romana Römerstraße
Laguna Di Venezia
Canal Grande Chiesa Della Salute E Dogana Dal Ponte Dell Accademiay
Piazza San Marco
Chiostro Seminario Vescovile Treviso
Piazza dei Signori e Palazzo dei Trecento
Montello Villa Contarini Degli Armeni Veneto
Valmarino Castelbrando Alta Marca
Feltre vor den Alpen
Feltre Area Archeologica Citta Romana
Feltreteatrolasena
Lamon Chiesa Kirche San Pietro
Vor den Dolomiten Parcon Nazionale Dolomiti
Borgo Flair Di Venezia Media Valsugana Trentino
Alta Valsugana, Laghi Seen
Gran Hotel Levico, Terme, Alta Valsugana, Trentino
Castell Pergine, Alta Valsugana

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