Geschichte(n): gute Zeiten, schlechte Zeiten
Die Landwirtschaft warf im Tiroler Ausserfern bestensfalls so viel ab, um die Bevölkerung zu ernähren. Nach dem Niedergang des Bergbaus in Biberwier und dem Bedeutungsverlust der Via Claudia Augusta mussten sich die Bewohner des Talkessels zwischen Lermoos, Ehrwald und Biberwier nach Alternativen umsehen. In Ehrwald setzte mal stark auf Heimindustrie. Unter anderem wurden auch Fasstauben für die Salzfässer gefertigt, in die das Salz in Hall in Tirol (damals Solbad Hall) gefüllt wurde. Es wurde sogar Eisen verhüttet, das aus dem fernen Ellbögen zwischen Innsbruck und dem Brennerpass abgebaut wurde, für was dort - wegen des regen Bergbaus - das Holz fehlte. Eine neue Blüte der Region begann 1926 mit dem Bau der Tiroler Zugspitzbahn, übrigens die erste Bahn auf die Zugspitze, noch vor jener von Garmisch aus.
Geschichten(n): Ein Witz, der nicht besser erfunden werden könnte
In der Anfangszeit der Via Claudia Augusta unternahmen Geschäftsführer und Vorsitzende der Tiroler Tourismusverbände eine 3tägige Radreise entlang der Via Claudia Augusta in Tirol, um die neue Radroute auch selbst zu erfahren. Nicht alle waren gleich fit und schnell, weshalb die Schnelleren im Feuchtgebiet "Moos" zwischen Lermoos, Ehrwald und Biberwier warteten, wo eine Führung mit dem Archäologen Gerald Grabherr von der Universität Innsbruck vereinbart war. Im Feuchtgebiet konserviert liegen die Zehntausenden Baumstämme, auf der die einzigartige römische Prügelstraße durchs Moos führte. Um sicher zu sein, dass die an der richtigen Stelle warteten, fragten die schnelleren Radler einen Landwirt, ob Sie dort richtig wären, sie hätten am Prügelweg eine Führung mit einem Archäologen ausgemacht. Der Landwirt antwortete: "den Weg kenn ich nicht, das muss ein neuer Weg sein". Sie sich dann herausstellte, führte der Prügelweg sogar direkt durch die Wiese des Landwirts. Zu seiner Verteidigung: Damals war der Prügelweg noch nicht so bekannt.