neutrale Übersichtskarte

Einfache ländliche Küche vs.
international inspirierte Küche

Wenn versucht wird, regionstypische Küche zu entdecken und zu beschreiben, dann sucht man meist nach Speisen, die  weitgehend nur in einer betrachteten Region vorkommen oder zumindest besonders intensiv und konsequent ... Damit bewegt man sich ich unweigerlich im Bereich der Küche der einfachen Landbevölkerung, die weniger Kontakt mit der Menschen und Kulturen anderer Regionen hatten, oder gar Menschen und Kulturen aus anderen Teilen des Kontinents und der Welt. Diese Küche ist zwar auch sehr spannend und erzählt auch viel über die einfache Menschen am Land, ihr Leben, ihre Lebensbedingungen, ihre Kultur, ... Diese Küche der einfachen Landbevölkerung ist aber nicht repräsentativ für die Regionen, durch die die Via Claudia Augusta führt. Selbst die einfache bäuerliche Bevölkerung, die in den Orten entlang oder nahe der Via Claudia Augusta lebte, hat schon über Jahrtausende deutlich mehr Kontakt mit Menschen aus anderen Regionen, anderen Teilen Europas oder der Welt, und tauschte sich mit Ihnen aus, auch betreffend Lebensmitteln und Zubereitungsarten. Außerdem stand entlang entlang einer bedeutenden Straße wie der Via Claudia Augusta eine bedeutend reichere Auswahl an Zutaten zur Verfügung — zum Teil natürlich nur jenen, die sie sich's leisten konnten, sodass die Auswahl an Zutaten in der Küche und die Vielfalt der Speisen natürlich mit dem zur Verfügung stehenden Geld abnahmen. Die Küchen der Regionen entlang der Via Claudia Augusta war aber immer Küchen, die auch stark von Aussen inspiriert waren, und umgekehrt auch andere Regionen, andere Teile Europas bzw. der Welt inspirierten. Die Küchen der Regionen entlang der Via Claudia Augusta waren also internationaler als Küchen von Regionen, mit weniger Austausch bzw. mit einem Austausch, der erst später im Laufe der Geschichte einsetzte als entlang der Via Claudia Augusta. Bemerkenswert ist, dass entlang der Via Claudia Augusta trotzdem auch bedeutende Unterschiede zwischen den Küchen exisiteren, die zeigen, dass die Menschen auch ihre Besonderheiten behalten haben. Dies fußt auf Beharrlichkeit der Menschen entlang der Via Claudia Augusta, und Jahrtausende langer Erfahrung im Ausbalanzieren von äußerden Einflüssen und Eigenart. Es fußt aber sicherlich auch auf der Tatsache, dass regionale Zutaten selbst produziert wurden bzw. leichter und günstiger zu bekommen waren und deshalb öfter eingesetzt wurden. Eine spannende Detailfrage ist daher, ob und in welchem Maße entlang der bedeutenden Europa verbindenden Straße interessante Lebensmittel aus anderen Teilen der Welt schneller von der Landwirtschaft übernommen wurden als in anderen Regionen, bzw. ob und in welchem Maße regionale Zutaten auf eine Weise zubereitet wurden, die von außen inspieriert war. Sicherlich ist das mehr oder weniger der Fall. In welchem Ausmaß, das wäre eine spannende Frage für kulturhistorische Forschung.  Die Regionen zwischen Donau und Adria bzw. Po, die alle seit Jahrtausenden von zahlreichen Durchzugsrouten durchzogen sind, haben aber auf alle Fälle insgesamt, nicht nur an der Via Claudia Augusta, eine reichere Küche als andere Regionen mit vergleichbaren Bedingungen, z. B. andere Bergregionen, und besonders in den Orten entlang der Via Claudia Augusta ist die Küche sehr reich. Besonders kommt der Reichtum der Küche natürlich in wohlhabenderen Haushalten zum Ausdruck, wie z. B. in den Adelshäusern in der besonders kulturoffenen Renaissance. Kaum von aussen beeinflusste Küche, die es so nur in einer Region gibt, findet, muss man in den Regionen entlang der via Claudia Augusta suchen und findet sie z. B. in den alpinen Regionen nur im hinteren Teil abgeschlossener Täler, von denen es nur sehr wenige gibt, weil fast alle Täler mehr oder weniger bedeutsame Transitwege hatten.

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