detaillierte Routen-Beschreibung
Radrouten-Variante "Altinate"
(von Trento nach Altino bei Venedig)

Touren-Radfahrer in Feltre

Das Inhaltverzeichnis am Anfang der Routenbeschreibung erlaubt direkt in einzelne Teilabschnitte zu springen. Mit der Navigation am Ende jedes Teilabschnittes können Sie außerdem einfach zwischen den beiden Varianten der Radroute, "Altinate" und "Padana", hin- und her-wechseln. Gemeinsam mit den hier downzuloadenden Radkarten, kann die detaillierte Routenbeschreibung auch als Unterlage während der Radreise dienen. Alternativ gibt es Offline-Navi-Apps für iPhone und Android oder gedruckte Tourenbücher.

Übersichtskarte Teilabschnitt 01
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 01

Donauwörth im Donau-Ries
Start der ersten Straße
über die Alpen

  • 01

Der Startpunkt der Via Claudia Augusta liegt in der Stadt Donauwörth. Gründe dafür sind die Donau, die beim Weitertransport schwerer Güter half, und die Nordgrenze des Römischen Reiches, die zu Beginn und nach dem ersten Rückzug vor den Germanen dort verlief. Der nördlichste Teil der Römerstraße liegt heute im Landkreis Donau-Ries, der im Norden bis fast zum Limes reicht. Neben der Donau wird das Land vom 25 km Durchmesser großen Ries-Krater geprägt, den ein Meteoriten-Einschlag vor 14,5 Mio. Jahren geformt hat. Der Name „Ries“ soll von der römischen Provinz Rätien stammen. Die Stadt Donauwörth, auf deren Gebiet das Ende der Römerstraße liegt, gab es zur Römerzeit noch nicht. Anstatt dessen machten sich dort immer wieder die Wasser von Donau, Wörnitz, Zusam, Schmutter und Lech breit, die sich im Raum Donauwörth vereinen. Die Entwicklung der Stadt begann mit einer Fischersiedlung auf der Insel Ried in der Wörnitz. Heute liegt der Großteil der Altstadt nördlich des Flusses. Dieser Teil lockt mit einem der schönsten Straßenzüge Süddeutschlands, der Reichsstraße.

Donauspitz, Mündung, Wörnitz, in die Donau, Donauwörth, Via Claudia Augusta, Bayern, Foto Donauwörth
Der Frühling in Donauwörth
Foto von einer Staudammmauer in Donauwörth
Reichsstraße in Donauwörth, Foto von Lois Lammerhuber
Donauwörth, Frühling, Zusammenfluss
Luftbild von Goldberg in Donau Ries
Dorf mit Burg in Huisheim, Donau Ries
Foto von Radfahrern in Donau Ries
Anreise Tipp

Am Besten reist man schon mit dem Rad nach Donauwörth, das gut ans internationale Radwegenetz angeschlossen ist, oder man fährt mit dem Zug bis zum IC-Bahnhof Donauwörth. Es gibt aber auch einen Parkplatz in der Neuen Obermayerstraße, auf dem man während der Radreise sein Auto abstellen kann. Um die Radreise gemütlich sowie gut ausgeschlafen zu beginnen und auch ein wenig von der schönen Stadt zu haben, empfiehlt es sich schon am Vortag anzureisen. Mit Uhl und Brachem gibt‘s übrigens auch 2 gute Rad-Geschäfte, falls noch etwas fehlt.

Interaktive Karte zu diesem Thema öffnen

Vom Bahnhof aus führt die Route über die Insel Ried, wo die Besiedelung von Donauwörth ihren Anfang nahm, ins heutige Stadtzentrum mit der prächtigen Reichsstraße. Hier kann man sich in der Tourist-Info noch die letzten fehlenden Unterlagen holen, bevor es über die Donau und dann stetig südwärts geht.

Nach der Radtour zurück nach Donauwörth

Nach der Radtour zurück nach Donauwörth gelangt man am bequemsten mit dem Radshuttle, den man auf www.viaclaudia.org online buchen kann. Link

Auskunft erteilt die

Via Claudia Augusta Info
www.viaclaudia.org
info@viaclaudia.org
0043 664 27 63 555

Detailfragen vor allem zur Stadt Donauwörth beantwortet am Besten die

Städtische Tourist-Information Donauwörth
https://www.donauwoerth.de/tourismus/
Rathausgasse 1
tourist-info@donauwoerth.de
0049 906 78 91 51

Detailfragen zur Region beantwortet am Besten der

Tourismusverband Donau-Ries
www.ferienland-donau-ries.de
info@ferienland-donau-ries.de
0049 906 74 211

Übersichtskarte Teilabschnitt 01
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 01
Übersichtskarte Teilabschnitt 02

Durch das Lechtal
Von Submuntorium
nach Gersthofen

  • 02

Das Mündungsgebiet von Wörnitz, Schmutter und Lech und das Lechtal bis Augsburg waren schon in der Römerzeit besiedelt. Auf der unscheinbaren, ersten kleinen Anhöhe zwischen Mertingen und Druisheim befanden sich die römischen Festungsanlagen Submuntorium-Burghöfe. Auch in Langweid am Lech soll sich ein Militärlager befunden haben. Die Orte bis Druisheim zählen noch zum Landkreis Donau-Ries. Dann beginnt das Augsburger Land. Die größten Orte sind das 1989 zum Markt erhobene Meitingen und Gersthofen, das seit 1969 Stadt ist. Die Römerstraße führt zielstrebig am Lech in Richtung Augsburg. Teilweise ist sie noch ein Weg. An einigen Stellen zeichnet sie sich als Damm im Gelände ab. Ein Großteil ist heute Trasse der Bundesstraße 2. Die Aulandschaft des Lech, die die Römerstraße streift, teilt das Augsburger Land vom Wittelsbacher Land.

Radstaffel Übergabe
Ehemaliger Standort Submuntorium Burghöfe Druisheim Mertingen Lechtal, Foto Deininger
Kloster Holzen Allmannshofen im Lechtal, Foto Kloster Holzen Hotel GmbH
Merkurheiligtum Gersthofen Lechtal, Foto Deibler
Merkurheiligtum mit Leuten Gersthofen Lechtal, Foto Deibler
Ballonmuseum Gersthofen Lechtal, Foto Gersthofen
Bürger von Meitingen
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Bevor es richtig losgeht, lockt in Nordheim noch ein Abstecher an die Mündung der Zusam in die Donau, wo einst die Römerstraße Ihr Ende hatte und heute eine Nachbildung eines Meilensteines daran erinnert. Durch Wiesen, Felder und schmucke Dörfer führt die Radroute anschließend südwärts. Zwischen Mertingen und Druisheim liegt der Standort des Römerkastells Submuntorium, auf das eine Thementafel hinweist. In Ostendorf wechselt die Radroute auf die andere Lechseite und führt dort durch die Lechauen. Zwischen Stettenhofen und der Stadt Gersthofen wartet ein Teilabschnitt, der weitgehend auf der Originaltrasse der Römerstraße, auf der linken Lechseite, verläuft. Anschließend geht es auf der rechten Lechseite nach Augsburg.

Übersichtskarte Teilabschnitt 02
Übersichtskarte Teilabschnitt 03
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 03

Augsburg
Römische Provinzstadt
Augusta Vindelicum

  • 03

Nach dem Alpenfeldzug 15 v. Chr. richteten Kaiser Augustus Adoptivsöhne Drusus und Tiberius im nördlichen Stadtteil Oberhausen ein Militärlager ein. Es war der Grundstein für Augusta Vindelicum, der späteren Hauptstadt der Provinz Rätien. Augsburg ist somit wahrscheinlich die zweitälteste Stadt Deutschlands, auf alle Fälle war es aber eine der größten römischen Städte nördlich der Alpen. Die Siedlung umfasste über 25 ha, zählte in ihrer Blütezeit 10 bis 15.000 Einwohner und hatte alles was eine römische Provinzstadt zu bieten hatte: Tempel, Markthalle, Stadthalterpalast, Theater, Thermen, ... Jedes Stadthaus war mit Fließwasser ausgestattet. Die Via Claudia Augusta zog im Westen an der Stadt vorbei und ist im zentralen Bereich vom Rathaus bis zum Merkurbrunnen ident mit der historischen Hauptstraße durch die Altstadt. Noch bedeutender war Augsburg, als die reichen Fugger Ende MIttelalter, Anfang Neuzeit von ihrer Heimatstadt aus wirtschaftlich die Welt eroberten. Später regierten die Fürstbischöfe von Augsburg aus ein weites Land bis nach Tirol.

Augsburg bei Nacht, Maxstraße, Foto Regio Augsburg
Augsburg Goldener Saal im Rathaus, Foto Regio Augsburg
Römermauer in Augsburg, archäologische Nischen, Dom, Foto Regio Augsburg
Augsburg Rathausplatz, Foto Regio Augsburg, Christine Pemsl
Radfahrer in der Fuggerei, Foto Regio Augsburg
Augsburg im 14. Jhd
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In Augsburg kann der Radfahrer entweder dem Lech folgen oder, über die MAN-Brücke im Norden, den Fluss queren und durch die Stadt radeln, um ein wenig von der einstigen römischen Provinz-Hauptstadt und Stadt der reichen Fugger zu erleben. Die Route durch die Stadt führt über weite Teile auf der Originaltrasse der Römerstraße, unter anderem am Dom vorbei, wo eine archäologische Nische eingerichtet ist, über den Rathausplatz mit dem Augustus-Brunnen und den Pracht- Boulevard, die "Max-Straße“ mit dem Merkur- und Herkules-Brunnen. An der "Max-Straße" liegen auch die Basilika St. Ulrich und Afra und der Stadtpalast der Fugger. Etwas östlicher die erste Sozialsiedlung der Welt, die „Fuggerei“, die sie geschaffen haben. Vorbei am Botanischen Garten führt die Radroute zurück zum Lech, wo sich die 2 Varianten wieder treffen. Ab dort geht es durch den Siebentischwald weiter südwärts.

Übersichtskarte Teilabschnitt 04
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 04

Durch das Lechfeld
Von Augsburg
bis Landsberg am Lech

  • 04

Das Lechfeld ist eine markant ffllflache Schotterebene, die durch die Schlacht am Lechfeld 955 gegen die Ungarn traurige Berühmtheit erlangte. Schon zur Römerzeit war die Ebene besiedelt. Es wird vermutet, das sich die römische Straßenstation ad novas, die in der antiken Straßenkarte Tabula Peutingeriana vermerkt ist, in Igling befand. Auch in Untermeitingen soll es eine spätrömische Befestigungsanlage gegeben haben. Im Süden von Augsburg schließt die junge Stadt Königsbrunn an, in der ein Mithras-Heiligtum zu bestaunen ist. Neuerlich besiedelt wurde der Ort erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Wie die Orte bis Obermeitingen gehört Königsbrunn zum Landkreis Augsburg. Südlich grenzt der Landkreis Landsberg am Lech an. Die weiter zielstrebig Richtung Alpen ziehende Römerstraße ist im Lechfeld über weite Strecken besonders gut zu sehen. Die Reiseroute führt auf der alten Landstraße durch malerische Orte. Graben ist übrigens Heimatort von Hans Fugger.

Mercateum Königsbrunn Lechfeld Augsburger Land, Foto Königsbrunn
Mythräeum Heiligtum Lechfeld Augsburger Land, Foto Tschaikner
Historsche Radlergruppe Igling Ammersee, Foto Tschaikner
Schloss Igling Landkreis Landsberg, Foto Tschaikner
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Von Augsburg führt die Radroute durch den Siebentischwald nach Königsbrunn, dem Schauplatz der berühmten Schlacht auf dem Lechfeld. Dort gibt es im Mercateum die Tabula Peutingeriana, eine römische Straßenkarte, zu sehen und ein Mithrasheiligtum am Friedhofsareal. Nach der Stadt quert die Route die Autobahn, ab wo einer der längsten Abschnitte auf der kerzengeraden Originalroute der Römerstraße folgt. Sie führt durch Wiesen, Felder und schmucke Dörfer Richtung Landsberg am Lech.

Übersichtskarte Teilabschnitt 04
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 04
Übersichtskarte Teilabschnitt 05
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 05

Landsberg am Lech
Brücke zur
Via Claudia Augusta

  • 05

Die bedeutende Salzstraße von Reichenhall über München kreuzte auf ihrem Weg in die Schweiz in der Gegend die Via Claudia Augusta. Herzog Heinrich der Löwe verlegte sie 1158 von Kaufering etwas weiter nach Süden. In diesem Zuge ließ er eine Brücke errichten und zu deren Schutz die bestehende Burganlage zum „Castrum Landespurch“ ausbauen. In ihrem Schutz entstand — eingebettet zwischen Lech und Lechhochufer — die rasch wachsende Siedlung, die schon im 13. Jh. zur Stadt Landsberg erhoben wurde. Das heute weitaus größere Stadtgebiet westlich des Lech entwickelte sich ab dem 19. Jh. Die Via Claudia Augusta führt noch ein Stück weiter westlich durch das Gemeindegebiet, hatte aber — wie die Wasserstraße Lech — große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Die mittelalterlich geprägte Altstadt ist nur über die Lechbrücke oder ihre Tore zugänglich und verfügt auch noch über einen Teil ihrer mehrfach erweiterten Stadtmauern. Glanzstück ist der neu gestaltete Hauptplatz.

Landsberg Am Lech, Foto Landsberg
Hauptplatz Landsberg Am Lech, Foto Landsberg
Landsberg Am Lech Mutterturm, Foto Landsberg
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In Landsberg am Lech hat der Radfahrer die Wahl, der Radroute durch die  Dörfer im westlichen Stadtgebiet zu folgen, die weitgehend der Römerstraße entspricht, oder einen Abstecher in die Altstadt zu unternehmen. Der Abstecher quert zunächst den westlichen Teil der Stadt, der sich ab dem 19. Jh. entwickelt hat. Die Brücke, auf der der Radfahrer in den mittelalterlichen Teil der Stadt gelangt, befindet sich an der selben Stelle, wie die Brücke der Salzstraße. Auf der anderen Lechseite wartet der malerische Hauptplatz der Stadt, mit dem alten Rathaus oder dem Schmalzturm, durch den die Salzstraße in die Stadt führte. Zurück zur Radroute gelangt man anschließend über die Salzstraße, die schon im Mittelalter die Stadt mit der mittelalterlichen Nachfolgestraße der Via Claudia Augusta verband.

Übersichtskarte Teilabschnitt 05
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 05
Übersichtskarte Teilabschnitt 06
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 06 Lechrain

Fuchstal & Lechrain
Von Landsberg am Lech
nach Schongau

  • 06

Zwischen Landsberg und Schongau führt die Reiseroute durch das Fuchstal nach Epfach, dem römischen Abodiacum, und dann am Lechhochufer nach Kinsau, Hohenfurch und in Schongaus Urpfarre Altenstadt. Fuchstal, so nennt sich das Tal des Wiesbaches zwischen Lechhochufer und einem bewaldeten Geländerücken im Westen, mit den Orten Unterdießen, Asch, Leeder und Denklingen. „Fuchs“ wird auf die Form des Tales bzw. die bräunliche Färbung der Felder im Herbst zurückgeführt. Vor Hohenfurch, das schon zum Landkreis Weilheim-Schongau zählt, wird es erstmals nach dem Donau-Ries sanft hügelig. Die Orte in diesem Abschnitt sind besonders ursprünglich und beschaulich. Geschichtliches Highlight ist sicherlich der Standort des ehemaligen Römerkastells Abodiacum am Lorenzberg, auf einer Halbinsel in der Lechschleife bei Epfach.

Unterdiessen, Blick Zum Schluss, Fuchstal, Foto Underdiessen
Maluramuseum, Unterdiessen, Fuchstal, Foto Maluramuseum
Denklingen Landsberg Fuchstal, Foto Tschaikner
Lech bei Epfach, Denklingen, Fuchstal, Foto Tschaikner
Lorenzberg, Epfach, Denklingen, Foto Tschaikner
Römisches Museum Epfach, Kastell Abodiacum, Foto Tschaikner
Claudius Paternus Clementianus, Epfach, Denklingen, Foto Tschaikner
Lechschleife Epfach Denklingen, Foto Tschaikner
Kinsau, Lechrain, Lechhochufer, Ammersee, Foto Kinsau
Lech Erlebnisweg, Hohenfurch, Kinsau, Foto Hohenfurch
Hohenfurch Auerberland Pfaffenwinkel, Foto Hohenfurch
Schönach, Hohenfurch, Auerbergland, Foto Hohenfurch
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Nach Landsberg verlässt die Radroute die Trasse der Römerstraße, um durch die malerischen Dörfer des Fuchstals zu führen — Ober- und Unterdießen, Asch und Leder sowie Denklingen. Danach geht es zurück zur Römerstraße, die bis Kinsau dem malerischen Lechhochufer entlang führt. Am Lorenzberg mit der Lorenzkirche in Epfach befand sich einst ein Römerkastell, von dem man sich im kleinen Römermuseum einen Eindruck machen kann. Nach Kinsau führt die Route schließlich durch Hohenfurch und Schwabniederhofen nach Altenstadt, der Urpfarre von Schongau, auf den Spuren der Römerstraße.

Übersichtskarte Teilabschnitt 07
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 07 Schongau Peitingen

Schongau & Peiting
An der wichtigen Wegkreuzung

  • 07

Über Garmisch und den Brennerpass querte in der späteren Römerzeit eine weitere Römerstraße die Alpen. Sie wurde auch Via Claudia genannt, aber ohne „Augusta“ (= kaiserlich). Im Mittelalter hießen die beiden weiterhin genutzten Straßen Oberer und Unterer Weg. An ihrer Kreuzung ließ sich in der Römerzeit und auch danach gut wirtschaften. Östlich des Lech, in Peiting, dokumentiert eine Villa Rustica die hochstehende römische Wohnkultur. Auch das im 13. Jh. von der Urpfarre Altenstadt auf die sicherere Anhöhe verlagerte Schongau, konnte sich an dem Straßenknoten prächtig entwickeln. 1331 erhielt die Stadt sogar das Münzrecht. Die Altstadt hat noch heute ihre komplette Stadtmauer und ist nur über eines der Tore zu erreichen. Auch die zahlreichen Sakralbauten im Umland erzählen vom Wohlstand. Die Region nennt sich Pfaffenwinkel. Schongau und Peiting sehen sich als Tor dazu. Der wohl bekannteste Sakralbau ist das Weltkulturerbe Wieskirche.

Radler in Tracht Schongau
Altenstadt, Basilika, Pfaffenwinkel, Foto Tschaikner
Luftbild Altstadt Schongau, Foto Schongau
Schongau Stadtmauer, Maxtor, Pfaffenwinkel, Foto Schongau
Schongau, Gaukler, Ballenhaus, Lechrain
Peiting Panorama, Pfaffenwinkel, Foto Peiting
Peitinger Villa Rustica, Frühling, Pfaffenwinkel, Foto Peitinger Villa Rustica
Villa Peiting Hypocausten Ausgrabung Pfaffenwinkel, Foto Peitinger Villa Rustica
Wieskirche, Pfaffenwinkel, Weilheim, Foto Via Claudia Augusta
Wieskirche Orgel, Pfaffenwinkel, Weilheim, Foto Wikimedia Mtag
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Kurz vor Altenstadt muss sich der Radfahrer entscheiden, ob er einen Abstecher in die mittelalterlichen Altstadt von Schongau und zur Peitinger Villa Rustica unternimmt oder im Bereich der Trasse der Römerstraße durch Altenstadt radelt. Dort gibt es den Nachbau eines Stückes Römerstraße und die romanische Gewölbebasilika zu bestaunen. Anschließend geht es am Rand der Stadt Schongau entlang Richtung Burggen.

Übersichtskarte Teilabschnitt 08
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 08 Auerbergland

Auerbergland
Rund um den Tausende
Jahre besiedelten Berg

  • 08

Von den Gemeinden im Hügelland, rund um den Auerberg, ging die Initiative zur Wiederbelebung der Via Claudia Augusta über ihre ganze Länge aus. Im Auerbergland ist die Römerstraße auch an besonders vielen Stellen zu erkennen und die Gemeinden und ihre Bürger haben sich einiges einfallen lassen, die Augen dafür zu öffnen. Mit dem jahrtausende-alten Siedlungsort am Auerberg, dem Flößerdorf Lechbruck am See, dem bayerischen Via Claudia Augusta Infozentrum oder der Forggensee-Schifffahrt auf den Spuren der Römerstraße, gibt es auch einige geschichtliche Highlights. Landschaftlich besticht die Region mit ihren saftig grünen Hügeln mit sattgrünen Wäldern und zahlreichen Seen vor der Alpenkulisse. Dazwischen liegen malerische Ferienorte, die ihren dörflichen Charakter erhalten haben. Die Römerstraße führt im Auerbergland weitgehend dem Lech entlang und teilweise sogar durch den Lech, wo dieser zum Forggensee aufgestaut wurde.

Auerbergland
Bernbeuren Haslacher See Auerbergland, Foto Tschaikner
Burggen Bauernhof Baum St Anna Strasse Pfaffenwinkel, Foto Via Claudia Augusta
Kirche, Auerberg, Bernbeuren, Foto Anton Vorauer
Lechfloss, Lechbruck Am See, Ostallgäu, Foto Tschaikner
Rosshaupten, Pfannerhaus, Dokumentationszentrum, Foto Via Claudia Augusta
Forggensee, Schiff, Meilenstein, Tiefental, Rieden Am Forggensee, Ostallgäu, Foto Lois Lammerhuber
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Vom Schongau führt die Radroute durch’s Allgäuer Hügelland, in dem sich sattgrüne Wälder und saftige Wiesen abwechseln, mit zahlreichen Intermezzi von Seen und Weihern. Kaum ein Abschnitt hat so einen hohen Anteil an Originaltrasse aufzuweisen. Zunächst führt die Radroute nach Burggen mit der denkmalgeschützten St.-Anna-Straße mit ihren regionstypischen Bauernhäusern.  Danach geht’s ins Flößerdorf Lechbruck am See. Unterwegs lockt ein Abstecher auf den Auerberg und nach Bernbeuren mit dem Auerbergmuseum. Am Weg nach Rosshaupten warten besonders viele Weiher, die Sameister-Kapelle, ein malerischer Rastplatz auf einem Hügel, mit einer oft fotografierten Nachbildung eines römischen Meileinsteines, sowie der Via Claudia Augusta Kunstpark. Nicht auslassen sollte man auch das bayerische Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta in Rosshaupten. Die Radroute führt ab dort dem Ufer des Forggensee-Stausees entlang, bis Rieden am Forggensee mit “römischem Badestrand”. Die Originalstrasse liegt am Seegrund begraben und tritt immer dann in Erscheinung, wenn der Wasserspiegel reduziert wird.

Übersichtskarte Teilabschnitt 08
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 08 Auerbergland
Übersichtskarte Teilabschnitt 09
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 09 Füssen Schwangau

Füssen & Schwangau
Königliches Allgäu vor den Alpen

  • 09

Schon zur Römerzeit war das herrliche Stück Land, in dem der Lech aus den Alpen springt, besiedelt.  Ein Römerkastell thronte am Schlossberg von Füssen, an dessen Fuß die Via Claudia Augusta vorbeiführte. Die heutige Flaniermeile Reichenstraße in der Altstadt liegt direkt auf der römischen Trasse. An der Talstation der Tegelbergbahn in Schwangau zeugen Überreste eines privaten Badehauses einer Villa Rustica von der hohen Wohnkultur römischer Zeit. Die Gründung der mittelalterlich geprägten Stadt Füssen mit ihrer großen Tradition im Geigenbau geht auf den heiligen Magnus zurück, der sich hier im 8. Jh. als Einsiedler niederließ. Am Ort seiner Zelle wurde im 9. Jh. ein  Benediktinerkloster gegründet und nach ihm St. Mang benannt. Später entdeckten die Wittelsbacher, und insbesondere König Ludwig, die malerische Gegend vor den Alpen für ihre Königsschlösser. Sie stehen in Schwangau, wo der Gast in der Königlichen Kristall-Therme — wie die Römer — der Wellness frönen kann.

Radfahrer vor den Alpen
Der Lech und die berge bei Nacht in Füssen
Rathaus, Klosterhof, Museum, Foto Tschaikner
Reichenstraße, Fußgängerzone, Füsse, Foto Tschaikner
Schwangau, Kristalltherme
Römerbad, Foto Schwangau
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Die Radroute folgt zunächst weiter dem Ufer des Forggensees. Laufend gibt es herrliche Blicke auf Neuschwanstein und die Stadt. In Füssen wird der Radfahrer von “Ludwig’s Festspielhaus” empfangen. Bis zur Touristinfo führt die Radroute dann weitgehend auf der Original-Trasse der Römerstraße. Ab dort kann man — weiter auf der Originaltrasse — schiebend die Altstadt queren. Die „Reichenstraße“ ist heute Fußgängerzone. Oberhalb thront das Hohe Schloss. Die eigentliche Radroute führt westseitig um das Stadtzentrum herum.  An der Lechbrücke besteht die Möglichkeit zu einem Abstecher nach Schwangau und zu den Königsschlössern. Wer möchte, gelangt von dort auch direkt — auf dem teilweise geschotterten „Fürstenweg“ — nach Pinswang in Tirol. Von der Radbrücke in Füssen führt die Radroute entlang des Lechs weiter, und anschließend entlang der malerischen Landstraße nach Tirol.

Übersichtskarte Teilabschnitt 09
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 09 Füssen Schwangau
Flug Übersichtskarte Österreich, Tirol, Reutte, Imst, Landeck, Tirol West
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 10 Lechauen

Flug durch Tirol
entlang der Via Claudia Augusta
in der Römerzeit

Übersichtskarte Teilabschnitt 11
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 11 Reuttener Becken, Ehrenberg

Karten durch die Jahrtausende"
(Edition Naturparkregion Reutte)

Übersichtskarte Teilabschnitt 11
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 11 Reuttener Becken, Ehrenberg

Text der historischen Karte von ...
100 n. Chr.

Tor in die Alpen

Wie durch ein Tor führte die Römerstraße in die Alpen. Da der Lech oft das ganze Tal einnahm, musste sie bis in den Reuttener Talkessel bereits 2 Anhöhen überwinden — zwischen Stiglberg und Kratzer sowie am Kniepass. Noch bis 1784 wurde die römische Straßentrasse weitergenutzt. Die Landesstraße verläuft noch heute über den Kniepass. Vor dem Anstieg nach Ehrenberg führte die Via Claudia Augusta durch das Gemeindegebiet von Breitenwang, wo sich vermutlich eine Straßenstation (mansio) und die erste kleine Siedlung im Talbecken befand. Reutte entwickelte sich erst später — an der Salzstraße. Noch heute ist Breitenwang kirchliches Zentrum des Bezirkes.


1504

Reutte blüht auf

Der Lech mit seinen ausgedehnten Überschwemmungsgebieten prägte auch 1504 das Talbecken, das ganz wesentlich von der Salzstraße zwischen Hall in Tirol und dem Bodensee-Raum lebte. 1464 war zwischen Lechaschau und Reutte eine Brücke errichtet worden, die die Lechfurt bei Höfen ersetzte. Ein Salzlager und zahlreiche Straßengasthöfe ließen Reutte zum Zentrum des Tiroler Außerfern wachsen. 1489  erhielt es von Sigismund „dem Münzreichen“ das Marktrecht. Über dem Tal thronte das Schloss Ehrenberg. Eine Mauer versperrte die Talenge. Jeglicher Verkehr musste durch das Tor der Zollstation. Bei Pflach bestand eine Eisenhütte. Das noch nicht zu Tirol gehörige Vils war seit 1327 Stadt und verfügte über eine Stadtmauer mit zwei Toren im Norden und Süden.


1780

stark befestigt

Zahlreiche Festungsanlagen im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol prägten um 1780 die Gegend.  Zusätzlich zur Talsperrre Ehrenberg, die um zwei weitere Festungen gewachsen war, gab es mehrere Vor-Festungen. Die Marktgemeinde Reutte zu ihren Füßen zählte bereits rund 1000 Einwohner. Mehrere neue Straßen wurden soeben fertig gestellt. Jene von Reutte über Vils nach Kempten führte nun im Süden an der ummauerten Stadt vorbei, die Straße von Füssen nach Pinswang um den Stiglberg herum. Die Ulrichsbrücke wurde erst 1914 gebaut. Kurz nach der Jahrhundertwende verlängerte man auch die bestehende bayerische Lokalbahn zur Außerfernbahn, die vorerst bis Reutte führte. Selbst rund um Reutte war der Fluss weitgehend unreguliert.

v
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 10 Lechauen

Naturfluss Lech
Am Tor zu Tirol
und zu den Alpen

  • 10

Die ersten Bergkämme bilden an der deutsch-österreichischen Grenze ein Tor, durch das die Via Claudia Augusta in die Alpen und in die Naturparkregion Reutte, in Tirol, führt. Dort beginnt jener Teil des Lech, der als einziger in den Nordalpen auf weiten Strecken ursprünglich bleiben durfte. Ausgedehnte Schotterbänke und mitunter das ganze Tal umfassende Aulandschaften dominieren das Reich des letzten Wilden, wie der Fluss in der Naturpark-Ausstellung genannt wird. Der Lech bestimmt auch seit jeher, wo Siedlungen entstehen und Straßen verlaufen konnten. Weil immer wieder Teile des Tales komplett überflutet waren, führte die römische Trasse der Via Claudia Augusta schon von Füssen bis ins Reuttener Becken über 2 Anhöhen — über den Bergrücken zwischen Stiglberg und Kratzer und über den Kniepass.

Brücke über dem Lechfall
Baumkronenweg Ziegelwies, Foto Walderlebniszentrum
Radweg zwischen Füssen und Pinswang
Vilseck
Scheiben Schießen Pinwang
Radweg in Lechauen
Blick Vom Vogelbeobachtungsturm in Lechau, Foto Tschaikner
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Von der Füssener Altstadt geht‘s über den Lech. Von der Südseite hat man einen herrlichen Blick zurück nach Füssen. Nach Österreich führt die Radroute parallel zum Lech und der malerischen alten Landstraße, die teilweise eine Allee ist. Danach entfernt sie sich ein wenig vom Fluss und durchquert die malerischen Dörfer Unter- und Oberpinswang, bevor es — wie zur Römerzeit — über den Kniepass nach Pflach geht. Am Rand der Lechauen führt die Radroute schließlich über Wiesen in den Bezirkshauptort Reutte.

Auskunft erteilt die

Via Claudia Augusta Info
www.viaclaudia.org
info@viaclaudia.org
0043 664 27 63 555

Detailfragen zur Region beantwortet am Besten die

Touristinfo der Naturparkregion Reutte
www.reutte.com
Untermarkt 34, 6600 Reutte
info@reutte.com
0043 5672 62 336 40

Übersichtskarte Teilabschnitt 11
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 11 Reuttener Becken, Ehrenberg

Außerferns Zentrum
Der Markt Reutte
und Breitenwang

  • 11

Im Reuttener Becken führte die Via Claudia Augusta durch Breitenwang, Richtung Ehrenberg. Im Ort befand sich wahrscheinlich eine römische Straßenstation, bevor die Römerstraße anstieg. In den frühen Zeiten der Salzstraße von Hall in Tirol in den Bodenseeraum wurde die Straße 1464 nach Reutte verlegt und die Marktgemeinde entwickelte sich zum Zentrum des Bezirkes. Zahlreiche Gebäude zeugen aus dieser Zeit. Charakteristisch für Reutte sind die Architekturmalereien an den Fassaden, von denen viele von der Künstlerfamilie Zeiler stammen. Südlich von Reutte thront das Burgenensemble Ehrenberg, dessen vier Festungsanlagen einst eine Talsperre gegen Bayern bildete. Es gab sogar Vorfestungen zwischen Pflach und Pinswang bzw. Musau, wo einst die Grenze verlief. Vils war übrigens eine bayerische Stadt mit Stadtmauer.

Dekanatspfarrkirche Breitenwang, Foto Breitenwang
Tourenradfahrer
Museum Grünes Haus Reutte Untermarkt Architekturmalerei
Denar Lugdunum
Kellerei Saal
Rennradfahrer Kreisverkehr Untermarkt
Burgruine Ehrenberg Morgennebel
Museum Ausstellung Dem Ritter Auf Der Spur Ehrenberg Burgenwelt
Ebikerin Qualität voller Schotter zwischen Ehrenberg und Heiterwang
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Die Radroute mündet von den lechnahen Feldern ins Zentrum der Marktgemeinde und führt zunächst durch den verkehrsberuhigten Untermarkt. Beim Kreisverkehr beginnt der Obermarkt und man radelt jetzt auf der Salzstraße. Achtung, versäumen Sie die Abzweigungen nicht, die erst Richtung Spital und etwas später nach Ehrenberg hinauf führen. Zur Burgenwelt Ehrenberg hinauf steigt die Radroute auf einem Schotterweg, der der etwas steileren Salzstraße folgt. Die stetig ansteigende Römerstraße gibt es leider nur mehr in Teilen zu entdecken.

Auskunft erteilt die

Via Claudia Augusta Info
www.viaclaudia.org
info@viaclaudia.org
0043 664 27 63 555

Detailfragen zur Region beantwortet am Besten die

Touristinfo der Naturparkregion Reutte
www.reutte.com
Untermarkt 34
info@reutte.com
0043 5672 62 336 40

v
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 10 Lechauen
Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet

"4 KARTEN DURCH DIE JAHRTAUSENDE" (EDITION TIROLER ZUGSPITZ ARENA)

  • 12
Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet

Text der historischen Karte von ...
400 n. Chr.

Meisterliche Straßen

Ziel der römischen Straßenbaumeister war der schnellste Weg von der Adria bzw. dem Fluss Po an den Limes. Selbst in Tirol zählt die Via Claudia Augusta deshalb nur 4 Kehren. Trotzdem hat die erste trans-europäische Straße auch über die schwierigen Passpassagen eine relativ gleichmäßige Steigung. Eine Meisterleistung ist auch der Straßenabschnitt auf Tausenden Baumstämmen durch das Feuchtgebiet „Moos“ zwischen Lermoos, Ehrwald und Biberwier, in deren Nähe sich  2 Siedlungen befanden: eine bereits vor den Römern bestehende Siedlung in Ehrwald, die in der Römerzeit weiterbestand und eine von den Römern begründete, rund um die Straßenstation in Biberwier, unmittelbar vor dem Fernpass.


1599

Leben von der Straße

Lebte die Römerstraße vom ersten europäischen Binnenmarkt, ganz ohne Zoll und Maut, war die Zeit der „Salzstraße“ vom Rodfuhrwesen geprägt. Die Anrainer hatten das ausschließliche Privileg, bestimmte Güter wie Salz von einem Ort zum nächsten zu transportieren. Die Bevölkerung entlang der Straße profififfiitierte vom einen wie vom anderen System. Richtig bewusst wurde das  der Bevölkerung von „Zwischentoren“, dem Gebiet zwischen den Toren Ehrenberg und Fernstein, vermutlich erst, als der Arlbergpass wieder befahrbar gemacht wurde. Der Verkehr verlagerte sich und sie wurden bitterarm. Viele Außerferner mussten als Bauhandwerker in die nördlichen Nachbarregionen ziehen, nachdem sie sich zum Abschied in der einzigen Zunftkirche Österreichs in Bichlbach getroffen hatten. Auch Kinder zogen als „Schwabenkinder“ in die Ferne.


1926

Neuerliche Erschließung

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. begann eine neue Erschließungs-
welle von „Zwischentoren“, dem Gebiet zwischen den 2 Toren Ehrenberg und Fernstein, durch die die Fernpassstraße bis 1856 führte. Dann wurde die heutige Straße gebaut. 1913 wurde die Außerfernbahn verlängert, die davor in Reutte endete. Als Alternative zur realisierten Streckenführung über Garmisch weiter nach Innsbruck, wurde auch eine Bahnstrecke über das Gaistal, Leutasch und Seefeld  diskutiert. Außerdem gab es Pläne für eine Bahnverbindung nach Imst, mit einem Fernpass-Scheitel-Tunnel, wie er heute für Autos geplant ist. Die „Tiroler Zugspitzbahn“ war eine der ersten Bergbahnen und förderte den Tourismus in der Region. Ein jährliches Ereignis in der Region ist sogar UNESCO Weltkulturerbe, die Sonnwendfeuer die um den 21. 6. im gesamten Talkessel zu bestaunen sind.

Übersichtskarte Teilabschnitt 12
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 12 Nördliches Zwischentoren

Zwischentoren
Leben an und
mit der alten Straße

  • 12

Ab Heiterwang mutet die Landschaft deutlich alpiner an. Man sieht ihr an, dass sie im Frühjahr länger vom Schnee bedeckt ist. Was dem Urlaub besonderen Reiz verleiht, bedeutete für die Bauern seit jeher besonders viel Arbeit für wenig Ertrag. Das Gebiet zwischen den zwei Toren Ehrenberg und Fernstein, „Zwischentoren“, lebte deshalb lange Zeit zu einem besonders großen Teil von der Straße. Viele hatten eine kleine Bauernschaft zur Selbstversorgung und arbeiteten zudem als Fuhrunternehmer oder verdienten mit anderen Leistungen für die Durchreisenden Geld. Um für die eigenen und fremden Tiere genügend Futter zu haben, wurden die Berghänge — zwischen Heiterwang und Bichlbach heute noch sichtbar —  bis zu den Gipfeln gemäht. Als die Straße erst mit dem Bau der Arlberg Passstraße und noch mehr mit der Arlberg-Bahn ihre Bedeutung verlor, war die Bevölkerung bettelarm und zog als Wanderhandwerker und Schwabenkinder in die Ferne.

Heiterwang See Schiff Einsteigen, Foto Anton Vorauer
Rad Heiterwang Bichlbach
Salzstrasse
Zunftkirche Bichbach Tiroler Zugspitz Arena, Foto Anton Vorauer
Zunftmuseum Bichlbach
Musikkapelle Bichlbach
Radweg Heiterwang Bichlbach Tiroler Zugspitz Arena, Foto Anton Vorauer
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Wie die römische Trasse und die Salzstraße führt die Radroute durch das Tor der Klause Ehrenberg. Über viele Jahrhunderte war das die einzige Möglichkeit, um die Talsperre zu passieren, an der Fuhrleute Zoll zu zahlen hatten. Dann geht es auf Forstwegen durch den Klausenwald nach Heiterwang am See. Bis an den Ortsrand radelt der Radfahrer im Bereich der Römerstraße, durch den Ort dann auf der Salzstraße, die dort einen weiten Bogen machte. Danach geht es über malerische Wiesen nach Bichlbach. Im Hintergrund, der bis weit ins vergangene Jahrhundert bis zum Gipfel gemähte „Mähberg“. Die Dorfstraße, auf der die Radroute durch Bichlbach führt, entspricht weitgehend der Römerstraße. Durch Wiesen und Wälder geht es schließlich nach Wengle, Lähn und ins Becken zwischen Lermoos, Ehrwald und Biberwier.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 12
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 12 Nördliches Zwischentoren
Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet

Die Naturarena
auf der Tiroler Seite
der Zugspitze

  • 13

Wenn man nach Lermoos kommt, versteht man, warum sich die Region „Tiroler Zugspitz Arena“ nennt. In der Manege liegt das malerische Feuchtgebiet „Moos“, durch das einst — auf 1000en Baumstämmmen gelagert — die Via Claudia Augusta führte. In den Logenplätzen rundum sitzen die quirligen Ferienorte Ehrwald, Lermoos und Biberwier. Die Tribünen der Arena bildet die sagenhafte Bergwelt. Der bekannteste Gipfel ist die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg, auf den man seit 1926 mit der Tiroler Zugspitzbahn ab Ehrwald gelangt. Ihr Bau war nach dem wirtschaftlichen Bedeutungsverlust der alten Straße ein Symbol für den Start in eine neue wirtschaftliche Zukunft  „Zwischentorens“ im Tourismus.

Ebikerin vor Zugspitze
Tiroler Zugspitz Arena Panorama
Grabung Prügelweg Lermoos
Ehrwald Kirchplatz
Brauchtum Bergfeuer Ehrwald
Biberwier
Adlergemme
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Am Ortsrand von Lermoos unterquert die Radroute die Fernpass-Schnellstraße, wenn man so will die heutige Fernverkehrsstraße Via Claudia Augusta, die kurz danach im Lermooser Tunnel verschwindet. Der Radler folgt zunächst dem Damm der Außerfernbahn, bevor es durch das malerische Feuchtgebiet „Moos“, zwischen den 3 Orten, nach Biberwier geht. Dort führt die Route an der Stelle vorbei, an der Archäologen vor einigen Jahren eine römische Straßenstation freilegten. Nach dem malerischen kleinen Ort folgt der Anstieg zum Fernpass.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 13
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 13 Zugspitz Gebiet
Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst

"4 Karten durch die Jahrtausende"
(Edition Imst)

Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst

Text der historischen Karte von ...
100 n. Chr.

Alter Siedlungsraum

763 wird von einem „Oppidum Humiste“ geschrieben. Oppidum bezeichnet eine befestigte vorrömische Siedlung. Ihre Erwähnung nach der Römerzeit deutet auf eine durchgehende Besiedelung seit vorrömischer Zeit hin, die sich am „Bergl“ oberhalb des Imster Stadtzentrums befunden haben dürfte. Auch in Dormitz bei Nassereith gibt es Hinweise auf frühgeschichtliche Besiedelung. Da wie dort richteten die Römer entlang der Via Claudia Augusta Straßenstationen ein. Rund um diese entwickelten sich Siedlungen. In Imst, das der bedeutendste Siedlungsort zwischen Füssen und Meran war,  vermutlich parallel zur vorrömischen. Frühgeschichtliche und römische Besiedelung gibt es übrigens auch auf der Sonnenseite des Tschirgant, in Karrösten und Karres.


1550

Bergbau-Hochburg

Das Gebiet an der Via Claudia Augusta zwischen Biberwier und Inntal war im mehrfachen Sinne eine Hochburg des Bergbaus.  Im Mieminger Gebirge im Osten, in den Lechtaler Alpen im Norden und an den Hängen des Tschirgants im Süden befanden sich bedeutende historische Bergbau-Reviere. Vor allem im der Felswand „Söllberg“, vor der Nassereith liegt, entdeckt man bei näherem Hinsehen zahlreiche Mundlöcher. Abgebaut wurde Bleiglanz für die Gewinnung von Silber aus den silberhältigen Erzen von Schwaz und in späterer Zeit Zinkblende. Ausserdem war Imst, neben seiner Bedeutung als Marktplatz und Verkehrsknoten, Sitz des Berggerichts, dessen Wirkungsbereich bis in das Ausserfern und nach Vorarlberg reichte.


1901

Lange verhinderte Stadt

Imst ist schon seit Jahrtausenden die bedeutendste Siedlung zwischen Füssen und Meran und ein wichtiger Verkehrsknoten. Seit dem Spätmittelalter ist es ein Markt und vom 15. bis 17. Jh. befand sich dort der Sitz eines Berggerichts, dessen Wirkungskreis ins Außerfern und nach Vorarlberg reichte. Wären nicht die einflffllussreichen Herrn von Starkenberg dagegen gewesen, weil Imst dann direkt dem Landesfürsten unterstanden hätte, wäre die Gurgltal-Metropole schon seit 700 Jahren eine Stadt mit Stadtmauer. Nach einem Brand im Jahr 1822, dem 206 von 220 Häusern zum Opfer ffiielen, wurde Imst neu aufgebaut und schließlich 1898 doch noch zur Stadt erhoben. Bekannt ist Imst übrigens auch durch seine Vogelzüchter und Händler.

Übersichtskarte Teilabschnitt 14
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 14 Ferpass

Fernpass-Bergsturz
alte Wege durch
faszinierende Natur

  • 14

Der Fernpass ist ein Bergsturz, der sich den Reisenden vor ca. 4000 Jahren in den Weg legte. Fauna und vor allem Flora mussten sich die Landschaft mühsam zurückerobern. Auch heute ist die Humusschicht noch bescheiden und man sieht das der Vegetation an, die trotz relativ geringer Höhe des Passes hochalpin anmutet (aktuelle Passhöhe 1216 Meter, römische Passhöhe 1260 Meter). Die faszinierende Landschaft wird von Pfaden und Straßen aus vorrömischer und römischer Zeit durchquert, aus der frühen Neuzeit, aus dem 19 Jh. und aus heutiger Zeit. Aktuell wird eine Untertunnelung diskutiert. Die Römerstraße Via Claudia Augusta führte von Biberwier kerzengerade auf die alte Fernpasshöhe. Ihre Trasse deckt sich in dem Bereich weitgehend mit jener der Starkstromleitung. Vom höchsten Punkt ging es, mit stetigem Gefälle am Hang entlang,  zum Sameranger See hinunter. Ab dem späten Mittelalter führte die Fernpass-Straße über die heute noch aktuelle Fernpass-Höhe.

Rad Brücke Schloss Fernstein
Fernpass Blindsee, Foto Anton Vorauer
Fernpass Salzstrasse Mittelalter, Foto Anton Vorauer
Fernsteinsee Schloss Fernpass
Radshuttle Radfahrer Fernpass Fernstein
Tourenradler Fernstein
Hotel Schloss Fernstein
Fernstein Gemälde Frühneuzeitliche Strasse
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Den Pass aus eigener Kraft zu überqueren, bedeutet Mühe. Die Etappe eröffnet aber einzigartige Eindrücke, von der Bergsturzlandschaft und von geich mehreren längeren Stücken der römischen Trasse der Via Claudia Augusta, sowie von der spätmittelalterlichen Nachfolge-Straße. Außerdem ist es ein erhebendes Gefühl, den Pass selbst geschafft zu haben. Für ein rundum gelungenes Pass-Erlebnis ist es ratsam, mehr Zeit pro Kilometer einzuplanen, als für andere Etappen, und sich vorsorglich darauf einzustellen, notfalls ein paar hundert Meter zu schieben. Auch die Römer stiegen sicher oft vom Wagen ab, um den Zugtieren zu helfen.  Wer das nicht will, der kann per SMS einen Shuttle buchen, der Radfahrer über den Pass transportiert. Von Biberwier führt die Radroute kurze Zeit auf einem Radstreifen parallel zur Landstraße. Dann zweigt links ein Forstweg ab, der am Weissensee vorbei zur alten Fernpasshöhe führt. Wo der Forstweg einmal kurz die Bundesstraße berührt, gibt es auf der anderen Straßenseite eine Möglichkeit, über ein kleines Sträßchen zum Blindsee zu gelangen, der ein beliebter alpiner Badesee ist. Auf der alten  Fernpasshöhe angelangt, die auf die Römer zurückgeht, hat man einen tollen Ausblick auf die Bergsturzlandschaft und die mindestens 5 Straßen, die im Laufe der Geschichte über den Fernpass führten. Die gut erkennbare Trasse der Römerstraße zweigt kurze Zeit später links vom Forstweg ab und gleitet gemächlich den Berg hinab. Die Radroute folgt zunächst dem Forstweg und zweigt dann Richtung aktueller Fernpasshöhe ab. Ab dort folgt sie der spätmittelalterlichen Straße in die Felssturznische „Afrigal“. Auf Forststraßen und zum Teil schmäleren Schotterwegen führt die Route schließlich zum Schloss Fernstein hinunter, wo sie das Tor der ehemaligen Zollstation quert.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 15
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 15 Gurgltal
Übersichtskarte Teilabschnitt 15
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 15 Gurgltal

Gurgltal, Hochburg
historischen Bergbaus
und der Fasnacht

  • 15

Das Gurgltal ist ein Landschaftsidyll, das Naherholungsuchende und Touristen in seinen Bann zieht. Schon früh war das malerische Tal besiedelt, wovon ein Heiligtum in Dollinger-Lager am Nordhang zwischen Nassereith und Tarrenz zeugt, das wahrscheinlich von der Hallstatt bis in die Römerzeit genutzt wurde. Die Römerstraße führte von Fernstein kommend kerzengerade zur Pfarrkirche von Nassereith und dann auf der südlichen Talseite weiter, um der sonnenseitigen Steinschlaggefahr auszuweichen. Zwischen Strad und Tarrenz querte sie aber das Tal und führte, dem Sonnenhang entlang, Richtung Imst. Nassereith war schon in der Urgeschichte und Römerzeit ein Verkehrsknoten, an dem sich Straßen durch das Gurgltal und über das Mieminger Plateau trafen. Etwas abseits der Römerstraße Via Claudia Augusta, in Dormitz, ist eine römische Siedlung nachgewiesen. Im Strader Wald ein römischer Straßengasthof. Außerdem wird im Bereich Dormitz eine römische Straßenstation angenommen. Das Gebiet zwischen Fernpass und Imst war auch eines der bedeutendsten Bergbaugebiete Tirols, wovon in Tarrenz ein authentisch nachgebautes Bergbaudorf erzählt, die „Knappenwelt Gurgltal“. Abgebaut wurden vor allem Bleiglanz, der zur Gewinnung des Schwazer Silbers benötigt wurde, und Zink. In der Bezirksstadt Imst befand sich das Berggericht, dessen Gebiet bis ins Ausserfern, zum Reschenpass und nach Vorarlberg reichte. Die Via Claudia Augusta wurde also auch als Transportweg für den Bergbau genutzt. Nicht zuletzt verbindet die große Tradition der Fasnacht die drei Gurgltaler Gemeinden Nassereith, Tarrenz und Imst.

Nassereith Zentrum Kirche Radler
Dormitz Nassereith Richtung Fernstein
Nassereith See Gurgltal
Fasnachtshaus Nassereith
Gurgltal Imst
Knappenwelt Bergbau Pochwerk
Tarrenz Richtung Imst
Radfahrer Gurgltal
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Auf Waldwegen, dann am Radweg und schließlich auf der Dorfstraße führt die Radroute von Fernstein ins malerische Zentrum Nassereiths, von dessen Bergbauvergangenheit noch die Mundlöcher in der Bergwand zeugen. Weiter geht es durch die Wiesen unterhalb von Dormitz und durch den Strader Wald. Der malerische Forstweg ist weitgehend ident mit der Römerstraße. Bald nach Strad wartet die Knappenwelt Gurgltal darauf endeckt zu werden. Danach quert die Radroute, wie einst die Römerstraße, das Tal und führt ab Tarrenz auf der Sonnenseite Richtung Imst.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst

Oppidum Humiste
Rätische & römische
Wurzeln von Imst

  • 16

Aus dem 7. Jh. ist ein „Oppidum Humiste“ überliefert. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um Imst, das auch eine Straßenstation an der Via Claudia Augusta war. „Oppidum“ deutet sogar auf eine befestigte Siedlung aus vorrömischer Zeit hin. Die Bezirksstadt dürfte von der Zeit der Räter über die Römer bis zum 7. Jh. durchgehend besiedelt gewesen sein. Das Laurentiuskirchlein am markanten „Bergl“ oberhalb des Stadtzentrums, das seine Wurzeln schon im 5. Jh. nach Christus hat, zeigt, dass die Siedlung ziemlich groß gewesen sein muss. Wahrscheinlich war sie die größte Siedlung zwischen Füssen und Meran. Das römische Imst liegt allerdings unter der Altstadt begraben, weshalb nicht viel davon übrig sein dürfte und das wenige schwer zu erforschen ist. In späterer Zeit war der heutige Bezirkshauptort Imst Sitz der Berghauptmannschaft und Heimat der in der gleichnamigen Operette besungenen Vogelhändler. Der ganze Stolz der Imster ist ihre Fasnacht, die alle vier Jahre stattfindet. Ihr ist auch ein Museum gewidmet.

Imst Meran Des Nordens
Laurentiuskirchlein Imst
Kramergasse Imst
Imst Rosengartenschlucht
Imst Schemenlaufen
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Über die malerischen Wiesen des Gurgltales führt die Radroute in die Stadt Imst, wo sie kurz vor der Pfarrkirche in die historische Hauptstraße einmündet. Diese verbindet die 2 historischen Stadtteile Ober- und Untermarkt und ist ab der Pfarrkirche weitgehend ident mit der Römerstraße. Kurz vor dem Ende des historischen Stadtkerns schwenkt die Route in den Untermarkt ab, quert den Stadtplatz und verlässt die Stadt — über die Hintertür —  Richtung Inn.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 16
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 16 Imst
Übersichtskarte Teilabschnitt 18
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West

"4 Karten durch die Jahrtausende"
(Edition Landeck, TirolWest)

Übersichtskarte Teilabschnitt 18
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West

Text der historischen Karten von ...
vor dem Jahre 0

Früh dicht besiedelt

Schon in der Frühgeschichte war die Gegend rund um Landeck relativ dicht besiedelt. Oberhalb von Schönwies, in Stanz und Grins, in Perjen, in Fließ, am Eingang ins Kaunertal, in Fiss und Serfaus, ... — auf jedem sonnigen Hang und jeder Hochterrasse sind Siedlungen nachgewiesen oder es gibt zumindest Hinweise auf Besiedelung. Die Siedlungen waren durch Karrenwege miteinander verbunden. Neben einem im Inntal gab es auch eine Abkürzung vom Kaunertal über den Piller Sattel nach Imst. Oberhalb von Fließ befand sich ein Brandopferplatz, an dem Jahrhunderte lang, bis in die Römerzeit, Götter angerufen wurden. Im archäologischen Museum Fließ sind frühgeschichtliche Funde aus dieser Zeit zu bestaunen, wie man sie in dieser Fülle und Qualität sonst nur in großen Städten fifindet.


450

Frühchristliche Kirchen

Im Raum Landeck führte die Römerstraße Via Claudia Augusta weitgehend am Hang entlang — dem Abschnitt zwischen der Innsbrücke bei Starkenbach und Landeck folgte der markante und malerische Abschnitt über die „Platte“ nach Fließ, wo aus verschiedenen Epochen stammende Wagenspuren im Fels Straßengeschichten erzählen. Nur im Bereich von Schloss Landeck verließ die Via Claudia Augusta einmal den Hang — vermutlich weil sich dort eine Straßenstation befand und die Straße über den Arlberg abzweigte. Die wichtige Verkehrsverbindung brachte nicht nur wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch regen kulturellen Austausch, was sich unter anderem in der frühen Christianisierung zeigt. Die Pfarrkirche in Landeck und die Laurentiuskirche am Imster „Bergl“ haben Wurzeln im 5. Jh. Die Maaßkirche beim archäologischen Museum in Fließ im 6. Jh.


1787

Verkehrsknoten Landeck

Schon in der Römerzeit trafen an der Mündung der Sanna in den Inn erstmals zwei überregionale Straßen aufeinander. 1787 wurde die schon längere Zeit nicht mehr fahrbare Straße nach Vorarlberg erneuert, wiederbelebt und der Talkessel wurde endgültig zum Verkehrsknoten. Ein Übriges dazu tat der Bau der Arlbergbahn 1884, in dessem Zuge auch 800 Arbeitsplätze entstanden und die Bevölkerung stark zunahm. Um 1900 wurden die Gemeinden Perfuchs und Angedair zu Landeck vereinigt, das 1904 zum Markt und 1923 zur Stadt wurde. Bezirksort ist Landeck schon seit 1868, als es noch gar keinen Ort mit dem Namen gab, sondern nur das Schloss Landeck. Verlierer der Verlagerung des Ost-West-Verkehrs auf die Arlberg-Strecke war übrigens „Zwischentoren“ zwischen Fernstein und Reutte. Viele der bitterarmen Außerferner wurden in der Folge zu Gastarbeitern im  in den wohlhabenderen Nachbarregionen im Norden.

Übersichtskarte Teilabschnitt 17
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 17 Mils, Schönwies

Auf Römerspuren
von Imst
in den Raum Landeck

  • 17

Das Inntal zwischen Imst und Landeck besticht mit beschaulichen Dörfern, einer der wenigen erhaltenen Auen am Inn und der Kronburg, die hoch oben auf einem Felsen thront. Darüber hinaus warten tolle Blicke auf die umliegende Bergwelt — besonders reizvoll der Blick zurück, auf den Tschirgant, zwischen Inn- und Gurgltal. Ungefähr auf halbem Weg nach Landeck, in Mils, wartet mit dem Erlebnisdorf „Trofana Tyrol“ eine Raststation, die alle Funktionen erfüllt, die auch die Raststationen für die Reisenden hatten, die die Römer in regelmäßigen Abständen entlang der Via Claudia Augusta einrichteten, und noch einiges mehr.

Tourenradfahrer zwischen Imst und Landeck
Kornburg Imst Schönwies
Mils Au, Foto Imst Tourismus
Mils bei Imst
Mittelalterliche Geleise Mils
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Ab dem Imster Stadtteil Brennbichl verläuft die Radroute Via Claudia Augusta parallel zum Innradweg. Direkt am Weg liegen die Erlebnis-Raststätte Trofana Tyrol und die Milser Au, in der es sich auch herrlich ausrasten lässt. Die Dorfstraße, auf der die Radroute anschließend durch Mils führt, entspricht dem Verlauf der Römerstraße. Nach der Querung des Inns geht es — abseits vom Verkehr — durch das langgezogene Dorf Schönwies. Kurz nach dem Ortsende führt die Radroute direkt am Kopf der Innsbrücke vorbei, die dort bis ins 19. Jh. bestand, an der gleichen Stelle wie eine Römerbrücke. Bald nach einer Bahn-Unterführung lockt ein Abstecher zur Kronburg. Anschließend geht es durch saftige Wiesen Richtung Zams. Auf einer Anhöhe  sind an einem Rastplatz römische Wagenspuren im Fels zu bestaunen.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 17
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 17 Mils, Schönwies
Übersichtskarte Teilabschnitt 18
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West

TirolWest
Genuss-Region
an des Landes Eck

  • 18

Die Sonnenhänge rund um Landeck sind schon seit vorrömischer und römischer Zeit besiedelt. Davon zeugen zahlreiche Funde: In Fließ, in Stanz, Grins oder auch bei der Kronburg. Seit Kurzem weiß man auch, dass Landecks Pfarrkirche frühchristliche Wurzeln hat, was auf eine größere Siedlung schon in der Römerzeit hindeutet. Archäologen gingen schon vorher von einer römischen Straßenstation in der heutigen Bezirksstadt aus, da die Römerstraße dort vom Hang ins Tal führt. Landeck wird von zahlreichen Festungsanlagen umgeben, von denen der ehemalige Gerichtssitz Schloss Landeck der besterhaltene und bedeutendste ist. Die Stadt entwickelte sich vor allem im Zuge des Baus der Arlbergbahn. Die Sonnenhänge begünstigen nicht nur die Besiedelung, sondern auch die Landwirtschaft. Die Genussregion lädt ein, ihre Früchte zu kosten.

Schloss Landeck, Foto Albin Niederstrasser
Zammer Lochputz
Genussregion Sortiment
Museum Fliess Aussen
Bronzezeitlicher Kammhelm Museum Fliess
Brennereidorf Stanz, Foto Tirol West - Albin Niederstrasser
Kaunergrat Murmeltier Naturpark Tirol West
Keimlinge Closeup Genussregion Tirol West
Schnaps, Likör, Brot, Marmelade, Genussregion Tirol West
Tiroler Edle
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Die Radroute führt nach Zams, quert dort kurz vor dem Zentrum den Inn und folgt diesem durch die Stadtteile Perjen und Bruck ins Zentrum der Bezirksstadt. Direkt am Weg liegt die Wasserwelt “Zammer Lochputz”. Das Stadt-Zentrum durchquert der Radfahrer auf der historischen Malserstraße, die als Geschäftsstraße eine neue Blüte erlebt. Etwas oberhalb liegen die Pfarrkirche und das Schloss Landeck. Danach quert die Radroute den Inn und führt am orografisch linken Flussufer, weitgehend von Wald beschattet, in den Fließer Ortsteil Urgen, ab wo sie ein Stück die alte Landesstraße begleitet — bis zur Auffahrt in das höher gelegene Zentrum der Gemeinde Fließ, mit dem Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta. Bei 3 weiteren Innquerungen präsentiert die Radroute jedes mal neue Eindrücke vom Hauptfluss des Landes Tirol.

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Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 18 Tirol West
Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland

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(Edition Nauders, Tiroler Oberland)

Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland

Text der historischen Karte von ...
100 n. Chr.

Strasse meist in Talsohle

Wegen der Talenge, die steinschlag-gefährdet war und oft ganz vom Inn in Anspruch genommen wurde, verlief die Via Claudia Augusta zwischen Landeck und Fließ am Hang entlang, über die Fließer Platte, auf der die Wagen in den verschiedenen Epochen Spuren im Fels hinterließen. Wieder im Tal konnte die Römerstraße dann bis Altfinstermünz — mit einigen Fluss-Querungen — durch die Talsohle führen, weil die Natur den Inn in dem Bereich in engen Bahnen hielt. Ab Finstermünz stieg die Straße stetig mit 11 % durch die Schlucht hinauf, zur einzigen schriftlich überlieferten Straßenstation Inutrium, kurz vor dem höchsten Punkt der Straße, und dem Reschenpass. Vermutlich gab es 2 weitere Straßenstationen zwischen Prutz und Pfunds. Sicher besiedelt waren Fließ und Inutrium.


1530

Straße und Bergbau

Die Römerstraße wurde im Mittelalter und in der Neuzeit großteils weiter genutzt. Burgen wie Pidenegg, Pernegg, Laudegg, Siegmundsriedt, Finstermünz und Naudersberg säumen die Verkehrsrouten. Abgesehen von den Hauptstraßen gab es fast nur Saumpfade. Neben Landwirtschaft zur Selbstversorgung und Verdienstmöglichkeiten in Verbindung mit der Straße brachte der Bergbau Einkommen — erst im Kaunertal, dann im Berglertal, später  im Platzertal. Weiters wurde in Serfaus Erz abgebaut und in Fließ verhüttet.


1910

Neue Verkehrswege

Lange wurde diskutiert, wie man die Reschenstraße erneuern soll. Schließlich setzten sich die modernen Baumeister durch und es wurde 1852 - 1856 die Straße mit Kehren und Galerien gebaut, die noch heute über weite Teile in Verwendung ist. Auch ins Engadin, ins Samnaun und zum Bergbau im Platzertal wurden Straßen errichtet. Das Erz wurde außerdem mit einer Materialseilbahn befördert. Neben Investitionen in die Straßen, gab auch 2 unterschiedliche Pläne für eine Bahnverbindung über den Reschenpass, für die zahlreiche Tunnel notwendig gewesen wären. Von der strategisch wichtigen Position des Passes zeugt die nördlichste Festung von Österreich-Ungarn gegenüber Italien.

Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland

Im Oberen Gericht
Von der Pontlatzbrücke
bis Altfinstermünz

  • 19

Das „Obere Gericht“ reicht von Landeck bis Nauders und hat seinen Namen vom Gerichtssitz, der sich erst im Schloss Laudegg, oberhalb Prutz und dann ab dem 17. Jh. in Schloss Siegmundsried befand. Es handelt sich um einen der ursprünglichsten Abschnitte der Via Claudia Augusta, in dem man sieht, welchen Einfluss die wichtige Straße auf die Siedlungs- Entwicklung hatte. In weiten Bereichen entspricht die alte Landesstraße, die heute als Hauptstraße großteils durch die parallel B180 ersetzt wurde, der Römerstraße. Malerische Orte und Weiler, Schlösser und Festungen, stattliche Häuser, Gasthöfe, Bauernhöfe und Sakralbauten sowie einige alte Brücken begleiten sie. Die beeindruckendste Brücke ist sicherlich jene der im Mittelalter errichteten Zollstation Altfinstermünz am jungen Inn, wo auch die Römerstraße den Fluß querte.

Tiroler Oberland Radler Familie
Nebelstimmung Tiroler Oberland Oberinntal
Altfinstermünz Pfunds Nauders Reschenpass, Foto Lammerhuber
Schloss Siegmundsried
Kaunertaler Gletscherstrasse Stausee
Pfunds Turmloch
Tösens Römerbrücke
Pfunds
Rad Tiroler Oberland Tschey
Tiroler Oberland Spiss Sommer Gesamtansicht
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Auf der alten Landesstraße, die weitgehend der alten Römerstraße entspricht und heute nur mehr Wanderern, Radfahrern und Anrainern gehört, führt die Radroute durch malerische Wiesen, am Fuße der Burg Laudegg, nach Prutz, wo sie wie die Römerstraße den Inn quert. Nach dem Ortszentrum von Prutz geht es zunächst auf einem neuen Radweg, am örtlichen Badesee vorbei, nach Ried im Oberinntal und dann nach Tösens. Nach Pfunds führt die Radroute zunächst durch malerische Weiler entlang der alten Landesstraße auf den Spuren der Römerstraße am westlichen Berghang. Dann wechselt sie die Talseite und führt nach Pfunds-Dorf hinein. Durch eine alte Innbrücke mit Brückenturm ist auch das historisch gewachsene Herz der Gemeinde, Stuben, in die Radroute eingebunden. Schließlich geht es entlang des Inn zur historischen Zollstation Altfinstermünz. Zuvor bildet die Römerstraße, heute ident mit der Radroute, ein kurzes Stück die EU-Außengrenze zur Schweiz.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 19
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 19 Tiroler Oberland
Übersichtskarte Teilabschnitt 20
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 20 Reschen

Der Reschenpass:
Das Dach der Tour

  • 20

Die Pässe waren in historischer Zeit eine große Herausforderung. Deshalb richteten die Römer bevorzugt vor, nach und auf den Passhöhen Raststationen ein. Der Reschenpass ist mit 1507 Metern der höchste Punkt der Via Claudia Augusta. Die Passhöhe liegt auf italienischem Staatsgebiet. Etwas nördlich, im österreichischen Nauders, befand sich die einzige schriftlich überlieferte römische Straßenstation Tirols, Inutrium. Heute rasten im Hochtal viele Urlauber. Sie genießen im Winter wie im Sommer die Bergwelt rund um Nauders, Reschen, Graun und St. Valentin. Die vier Orte liegen in zwei Staaten und Tourismusregionen, gehören aber geografisch alle zum Vinschgau. Die Gäste schätzen auch die Seen, die auf der Passhöhe aufgestaut wurden. Aus dem Reschensee ragt mit dem Altgrauner Kirchturm eines der bekanntesten Fotomotive der Route.

Reschenpass
w
Nauders am Reschenpass von Oben, Foto Manuel Baldauf
Nauders am Reschenpass Schloss burg Naudersberg, Foto Daniel Zangerl
Reschenpass
st valentin
Graun
Dorf Reschen Von Oben
Festung Nauders
Nauders am Reschenpass Naturdenkmal Schwarzer See, Foto Martin Lugger
Nauders am Reschenpass Goldwasser, Foto Daniela Zengerl
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An allen Pässen entlang der Via Claudia Augusta gibt es die Möglichkeit, diese selbst zu radeln oder einen Radshuttle zu nehmen. Auf den Reschenpass gelangt man mehrmals täglich mit dem öffentlichen Bus, der einen großen Radanhänger mitführt. Entscheidet man sich, selbst aufs Dach der Tour zu radeln, fährt man zunächst auf einem malerischen Radweg entlang des Inn nach Altfinstermünz und weiter ins Schweizerische Martina (Achtung, EU-Außengrenze, Reisepass nicht vergessen!). Von Martina geht es über zahlreiche Kehren hinauf auf die Norbertshöhe und nach Nauders am Reschenpass. Von dort geht es weiter auf der alten Landesstraße zum Reschenpass, die heute nur mehr einspurig ist und ausschließlich Anrainern, Radfahrern und Fußgängern vorbehalten ist. Sie führt — teils in Schlangenlinien — über malerische Bergwiesen und entspricht exakt der Trasse der Römerstraße (Fotopoint). Im Unterschied zum Etschradweg führt die Radroute Via Claudia Augusta auf der Uferseite der beiden Seen, auf der auch die Römerstraße verlief. Sie liegt allerdings heute am Seegrund bebraben, wie das Dorf Altgraun und seine Kirche. Kurz nach dem Reschenstaudamm geht es ins malerische „Dörfl“ und in die Malser Haide, über die einst auch die Römerstraße führte.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 20
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 20 Reschen
Übersichtskarte Teilabschnitt 21
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 21 Oberer Vinschgau

Oberer Vinschgau
Ein Ortskern schöner
als der andere

  • 21

Kaum eine Region an der Via Claudia Augusta hat so viele historische Ortskerne und Gebäude. Schon lange vor den Römern war der klimatisch begünstigte Vinschgau als Siedlungsplatz entdeckt. Seinen Namen hat er vom rätischen Stamm der Venosten, die z. B. auf dem Tartscher Bichl oder am Ganglegg oberhalb Schluderns siedelten. Die historische Trasse der Via Claudia Augusta führte über die Malser Haide, wo Archäologen eine römische Straßenstation orten konnten, und dann ab Mals am Sonnenhang entlang. Dichter besiedelt und urbar gemacht wurde die Gegend ab dem 10. Jh. durch romanische Bauern. Ab dem 12. Jahrhundert wurden sie dabei vom Kloster Marienberg unterstützt. Von dieser Zeit zeugen mehrere Burgen, das mittelalterlich geprägte Städtchen Glurns mit seiner noch vollständig erhaltenen Stadtmauer, aber auch die Dorfkerne der Dörfer rundum. Der Vinschgau baut auf dieses reiche Erbe und präsentiert sich als geschichtsträchtige Kulturregion Südtirols.

Radroute Oberer Vinschgau
Radler Marienberg
Rad Abschnitt
Vinschgau, Glurns, Tor, Gasse, Foto: Vinschgau Marketing, Frieder Blickle
Radler Michlkandl Glurns
Tartscher Bichl Mals Marienberg
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Am Rand der Malser Haide, den größten Schwemmkegel der Alpen mit seinen malerischen Waalen, geht es auf dem Vinschger-Radweg ins Dörfchen Burgeis, über dem das Kloster Marienberg thront. Weiter gehts an den Dorfrand von Mals mit seinen zahlreichen Türmen, durch die Dörfchen Schleis und Laatsch  in das mittelalterliche Städtchen Glurns. Auf dem anschließenden Weg durch Wiesen und Apfel-Gärten bis kurz vor Spondinig hat man auf der einen Seite Schluderns und die Churburg und auf der anderen die Ruine Lichtenberg im Blick. Ab Mals beginnt außerdem der Sonnenberg, mit seiner typischen Trocken-Rasen-Vegetation. Schließlich quert die Radroute in einem Feuchtgebiet das Tal, wo am Fuße des Stilfserjochs Prad wartet.

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Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 20 Reschen
Übersichtskarte Teilabschnitt 22
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 22 Schlanders Laas

Schlanders und Laas
das Herz des
„Obstgarten Vinschgau“

  • 22

Im Herzen des „Obstgartens Vinschgau”,  am Fuße des Sonnenberges — über den auch vermutlich die Römerstraße verlief — liegen das Marmordorf Laas und der Hauptort des Vinschgaus, die Marktgemeinde Schlanders. Schon in der Jungsteinzeit hielten sich in der sonnenreichen und wegen den hohen Bergketten im Norden und Süden sehr niederschlagsarmen Gegend nomadisierende Hirten und Jäger auf. Zumindest seit der Römerzeit wird der bekannte Laaser bzw. Göflaner Marmor abgebaut, wie der Meilenstein der Via Claudia Augusta von Rabland belegt. In den Urkunden tauchen Schlanders und Laas Ende 11. / Anfang 12. Jh. erstmals auf. Im 14. Jh. wurde Schlanders Gerichtssitz.

Radabschnitt
Fussgängerzone Schlanders
Marmorwerkstatt Laas
Schlanders Radweg Westlich des Dorfes
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Über Wiesen und durch Apfelgärten geht‘s über‘s Dörfchen Tschengels mit der Tschengels-Burg nach Laas, dem Marmordorf mit einem Hauptplatz ganz aus weißem Marmor, zu dem man über die Etschbrücke gelangt. Ab Laas führt der Radweg durch Wald und Wiesen, meist entlang der Etsch, der in diesem Abschnitt auf der kühleren Südseite des Tals verläuft. Hoch oberhalb der Radroute liegen die berühmten Marmor-Brüche von Laas und Göflan, die durch einen Schrägaufzug mit dem Tal verbunden sind. In Göflan besteht die Möglichkeit für einen Abstecher in das Zentrum des Bezirkshauptortes Schlanders, das unter anderem mit einer malerischen Fußgängerzone besticht. Von Göflan gehts durch Apfelgärten nach Morter.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 22
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 22 Schlanders Laas
Übersichtskarte Teilabschnitt 23
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 23 Talenge

An der Talenge
Goldrain, Latsch
und Kastelbell

  • 23

An der Engstelle in der Mitte des geografischen Vinschgau, der bis zur Töll reicht, gibt es rund 10 Burganlagen und Ansitze auf engem Raum, die zum Teil auch dazu dienten, den strategisch wichtigen Punkt zu sichern. Die bedeutendsten sind sicherlich Schloss Goldrain, das Bildungs- und Kulturzentrum des Vinschgau, Kastelbell mit Dauerausstellung zur Via Claudia Augusta und Reinhold Messners Sommerresidenz Juval hoch oben am Berg. Das vielfältige Microklima mit viel Sonne, geringen Niederschlägen und frischer Brise in der Nacht begünstigt einen relativ jungen, vielfältigen und qualitätvollen Weinbau. Kastelbell- Tschars ist mit 25,5 ha der größte Weinbauort im Vinschgau, in dem Chardonnay, Weißburgunder, Ruländer, Gewürztraminer, Riesling, Vernatsch, Zweigelt und Blauburgunder reifen.

Vinschgau Kastelbell Radfahrer
Schloss Kastelbell
Kastelbell Vinschgau
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Von Schlanders geht‘s durch Apfelhaine, Wiesen und Wälder — auf der kühleren Südseite des Tales — über Morter nach Latsch. Die Radroute quert das lebendige und sehenswerte Zentrum der Marktgemeinde. Danach führt sie zur Etsch, der sie durch eine Talenge nach Kastelbell folgt. Dort spürt man besonders, dass die Radfahrer im Vinschgau willkommen sind: Die Radroute führt prominent durchs Dorf, wie sonst nur Autostraßen. Die Touristinfo befindet sich direkt an der Route. Weiter geht‘s am Etsch, dem auch die Vinschgerbahn folgt. Sie verbindet den Vischgau mit dem Rest von Südtirol und ist auch optimal auf den Transport von Rad und Radfahrern eingestellt.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 24
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 24 Unterer Vinschgau

Unterer Vinschgau
Naturns, Plaus, Rabland
und Partschins

  • 24

Die Gemeinden Naturns, Plaus und Partschins bis zur Töll gehören zwar geografisch zum Vinschgau, sind aber Teil der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und des Tourismusverbandes Meraner Land. Erste Siedlungsspuren am südlich gelegenen Joch stammen aus dem Mesolithikum. Der Name Naturns stammt aus keltischer Zeit und heißt so viel wie „Siedlung in der Au“. Die Gegend war durchgehend besiedelt. Einer der beiden Meilensteine der Via Claudia Augusta wurde in Rabland gefunden. Die Wurzeln des Prokuluskirchleins im östlichen Teil von Naturns gehen auf das 7. Jh. zurück. Fresken im Inneren dürften aus dem 8. Jh. stammen und damit die ältesten im deutschsprachigen Kulturraum sein. Die Geschichte der Gegend ist mit multimedialer Unterstützung im Prokulusmuseum vis-a-vis zu erleben.

Radler Paar Naturns
Sonnenhang Zwischen Naturns Und Partschins
Malereien Prokuluskirche
Schreibmaschinenmuseum Partschins
Radweg Plaus
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Durch Apfelgärten und Wiesen geht es — über weite Teile am Etsch — nach Staben, Tschirland und nach Naturns. Die Marktgemeinde matcht sich mit anderen Hauptorten im Vinschgau um den inoffiziellen Titel des regsten Zentrums im Vinschgau, mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten, Geschäften, ... Die Radroute führt malerisch der Etsch entlang, es gibt aber immer wieder Möglichkeiten für einen Abstecher ins unmittelbare Zentrum. Dort warten als kultur-historische Highlights das didaktisch toll aufbereitete Prokulusmuseum und das Prokuluskirchlein mit einzigartigen Fresken, zum Teil aus dem 7. Jh. Entlang der Etsch geht es weiter nach Plaus und Rabland, wo einer der zwei Meilensteine gefunden wurde, die die Geschichte der Via Claudia Augusta überliefern. Der Hauptort der Gemeinde Partschins liegt etwas oberhalb der Route. Die Radroute führt weiter zur Geländekante Töll, der geografischen Grenze des Vischgaus, einst Standort einer Zollstation.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 24
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 24 Unterer Vinschgau
Übersichtskarte Teilabschnitt 25
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 25 Algund, Meran, Marling

Am der alten
Etschbrücke in Algund,
Marling und Meran

  • 25

Über die 200 Meter hohe Geländestufe bei Töll gelangt der Reisende vom Vinschgau hinunter ins mediterrane „Gartendorf Algund“. Die geringere Höhe und die geschützte Lage machen die Gegend zu einer der wärmsten Italiens und lassen — neben Birke und Ahorn — Palmen, Zypressen oder Olivenbäume wachsen. In zahlreichen Gärten sind südländische Pflanzen zu entdecken. Sie verstärken noch den Eindruck, dass man hier die Brücke zwischen alpinem und mediterranem Raum quert. Eine Brücke hatte hier auch die Römerstraße. Sie führte im Bereich des Schlosses Forst über den Etschfluss, wieder auf den Hang hinauf und weiter ins Panoramadorf Marling am Westhang über Meran. Bis heute führen zwischen Algund und Marling Brücken über die Etsch. Den historischen ist das Museum Brückenkopf in Algund gewidmet. Die Gegend besticht nicht nur mit einer malerischen Kulturlandschaft zwischen Wein und Äpfeln, durch das mit dem Algunder und Marlinger Waal zwei der schönsten Waalwege führen. In und rund um Meran befinden sich auch die einzige Wellness-Therme entlang der Via Claudia Augusta, die Gärten von Schloss Trauttmansdorf oder Schloss Tirol. Die Region ist eine ganzheitliche Wohlfühlregion, in der auch herrlich die Früchte der Natur zu genießen sind.

Panorama Algund Marling Foto Tschaikner
Brücke Algund
Marling Berge Äpfel
Ponte Algund
Radler Etschbrücke Algund
Radler Meran
Radweg Algund
Sessel Via Claudia Augusta Algund
Radweg Algund
Algund Panorama Sessellift
Algund Waalweg
Gartendorf Algund
Lauben Meran Foto Meranerland
Meran Merano Kurstadt
Meran Merano Kurstadt
Meran Merano Kurstadt
Schloss Tirol
Terme Merano
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Ab der Geländekante Töll beginnt einer der spektakulärsten Teile der Radroute Via Claudia Augusta. Gleich oben empfängt das Gartendorf Algund mit einer Laube und überdimensionalen Stühlen, von denen man den Ausblick genießen kann. Über mehrere Schleifen geht's dann hinunter in den Ort, wo das Klima erstmals richtig mediterran ist. In Algund und der anschließenden Kurstadt Meran sind Palmen und andere mediterrane Pflanzen keine Seltenheit. Unten angelangt empfängt Algund aber erstmal mit dem Museum „Brückenkopf“, das den Resten der mittelalterlichen Etschbrücke gewidmet ist, die sich an der Stelle befand, wo vermutlich auch die Römer den Fluss querten, war es doch die letzte Möglichkeit, bevor der Fluss breit wie das ganze Tal wurde. Danach kann man entweder dem Radweg an den Rand von Meran folgen, von wo man auch gut ins Zentrum mit seiner bekannten Laubengasse oder dem Kurhaus gelangt, oder über die Holzbrücke in Algund die Etsch queren und entlang der alten Straße  nach Marling gelangen.

Übersichtskarte Teilabschnitt 25
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 25 Algund, Meran, Marling
Übersichtskarte Teilabschnitt 26
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 26 Meran, Bozen

Burgen-reich
Das Land zwischen
Meran und Bozen

  • 26

Durch das Etschtal zwischen Meran und Bozen führte die Römerstraße am Westhang. Auf den zahlreichen Hügeln befanden sich schon urgeschichtlichen Siedlungen. In Nals entdeckten Archäologen ein spätantikes Haus mit Bodenheizung, Badeanlage und einer Apsis. Der Aschbach in Gargazon bildete die Grenze zwischen den römischen Provinzen Rätien I und Rätien II. Die Gegend war immer Grenzgebiet und ist es bis heute. Ab dem 13. Jahrhunderten entstanden zahlreiche Festungen, die sie zur burgenreichsten Europas machten. Die Wurzeln der beiden Kirchen St. Georg und St. Margareten in Lana im 9. Jh. zeigen, dass einige Orte bereits sehr alt sind. Die Bevölkerung lebte von dem, was der Boden hergab, von der Straße und einige auch vor Bergbau. In Nals und in Terlan befanden sich bedeutende Silberminen. Im 15. Jh. schürften alleine in Terlan 1000 Knappen in mehr als 30 Gruben nach Erz. Ab Andrian war die Etsch schiffbar und das Silber konnte auf dem Wasserwege Richtung Süden gebracht werden.

Eppan
Burg Lana
Terlan Pfarrkirche
Rad Lana
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Von Marling nach Bozen gelangt man entweder über den Etschradweg, der kerzengerade der Talsohle entlang führt, oder durch die malerischen Dörfer Tscherms, Ober-, Mitter- und Unterlana, Nals und Andrian, in denen es eine Menge zu entdecken und zu erleben gibt. Besonders sehenswert sind die Pfarrkirche von Niederlana und das Südtiroler Obstbaumuseum gleich ums Eck. Oberhalb der Radroute thront ein Herrschaftssitz nach dem anderen.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 26
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 26 Meran, Bozen
Übersichtskarte Teilabschnitt 27
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 27 Bozen

Bozen
Landeshauptstadt an der
vermuteten Pons Drusi

  • 27

Man vermutet, dass sich die überlieferte Pons Drusi der Römerstraße dort befand, wo heute in Bozen die Drusus-Brücke ein wenig westlich der Einmündung der Talfer den Eisack-Fluss quert. Zuvor musste sie am Fuße von Schloss Siegmundskron die Etsch und den Talkessel queren, der heute fast komplett von der Hauptstadt der Autonomen Provinz ausgefüllt wird. Sie wurde 1170 - 1180 als planmäßige Marktsiedlung mit einer zentralen Gasse und einem Marktplatz (Kornplatz) errichtet, und in der Folge mehrfach erweitert.

Radbrücke Bozen
Bozen Museion Fassade Brücke
Bozen Stimmung Abend Waltherplatz
Bozen Panoramaaufnahme
Meilenstein Foto
Bozen Laubengasse, Foto: Tourismusverein Bozen
Bozen Öthi Reconstruction Ochsenreiter
Bozen Funivia Del Renon, Rittner Seilbahn
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In Frangart angelagt, hat man Bozen erreicht. Oberhalb thront Schloss Siegmundskron, das Reinhold Messner, als MessnerMoutainMuseum (MMM) belebt. Hier hat der Radfahrer die Qual der Wahl, ob er dem Etschradweg im Tal folgt, mit möglichem Abstecher entlang des Eisack ins Stadtzentrum, oder am Radweg über die Weinstraße durch die Gemeinden Eppan und Kaltern am See radelt. Im Stadtzentrum lockt eine Mixtur aus großer Geschichte und agiler moderner Stadt, aus deutscher und italienischer Lebensart, ... An der Weinstraße, über die man auf einer ehemaligen Bahntrasse gelangt, locken bekannte Weindörfer und der Kalterer See.

Übersichtskarte Teilabschnitt 28
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 28 Südtirols Süden

Südtirols Süden
Castelfeder, Endidae und
die Weinstraße

  • 28

Brücken waren teuer und aufwändig zu errichten bzw. zu erhalten. Deshalb gab es wenige und es war notwendig beidseits des Flusses am Hang entlang eine Straße zu führen. Eine Römerstraße dürfte ungefähr dort verlaufen sein, wo heute die Südtiroler Weinstraße durch die bekannten Weindörfer St. Pauls, St. Michael, Kaltern am See, Tramin, Kurtatsch, Margreid und Kurtinig führt. Die eigentliche Via Claudia Augusta, dürfte dem Osthang entlang südwärts geführt haben, am Fuß des bereits Jahrtausende besiedelten markanten Berges „Castelfeder“ in Auer, zur nachgewiesenen römischen Straßenstation Endidae im heutigen Neumarkt nach Salurn, wo sich einst die vielbesungene „Salurner Klaus“ befand. Ab Branzoll bei Südtirols südlichster und zugleich jüngster Stadt Leifers war übrigens die Etsch floßbar und war bis zum Bau der Eisenbahn der wichtigste Wirtschaftsfaktor von Südtirol und dem Trentino.

Castelfeder
Radweg Kaltern
Kaltern Wein See
Neumarkt Lauben
Strassenstation Endidä
Salurner Klause
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Der Radweg führt der Etsch entlang, nach Pfatten, an den Rand des zur Stadt gewachsenen Leifers und nach Branzoll, zwischen denen der Punkt liegt, ab dem der Fluss einst als alternativer Transportweg für schwere Lasten verwendet wurde. Kurz vor Auer besteht die Möglichkeit zwischen der etschnahen Route und der Route entlang der Weinstraße zu wechseln. Die Weinstraßen-Route führt durch die malerischen Weindörfer Tramin, Kurtatsch, Magreid und Kurtinig nach Salurn. Die etschnahe Variante führt zunächst nach Auer. Der quirlige Ort liegt am Fuße des markanten Hügels Castelfeder. Danach folgt Neumarkt, in dem sich einst die römische Straßenstation Endidae befand. Das zu Neumarkt gehörige Laag, das anschließend folgt, hat seinen Namen vermutlich von einem See, der vom Geschiebe des Noce aufgestaut wurde und das Tal teilte. Schließlich folgt, an der Talenge, das malerische Ort Salurn. Die oberhalb liegende Haderburg war Teil der Befestigung der strategisch wichtigen Stelle, die heute die Grenze zwischen mehrheitlich deutsch- und italienisch-sprachigen Gebiet bildet.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 28
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 28 Südtirols Süden
Übersichtskarte Teilabschnitt 29
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 29 Piana Rotaliana

Piana Rotaliana
Die fruchtbare Weinebene
an der Sprachgrenze

  • 29

Das Geschiebe, das der Fluss Noce aus dem Nonstal mitbrachte, staute einst die Wasser des Etsch zu einem weitläufigen See, der das ganze Tal ausfüllte. Er lag als natürliche Grenze zwischen den Gemeinden von Südtirols Süden, des Nonstales und jenen nördlich der Stadt Trento. Gemeinsam mit anderen Ursachen erklärt der so erschwerte Kontakt zwischen den Orten, dass sich hier die Grenze zwischen dem deutschen und italienischen Sprachraum bildete. Die Bevölkerung der Piana Rotaliana spricht heute durchwegs italienisch. Das Wasser zog aber auch eine Grenze durch die Region. Mezzocorona (Kronmetz), ihr heutiges Landwirtschaftszentrum, ist eher deutsch geprägt, während z. B. die traditionellen Handelszentren Mezzolombardo am Eingang ins Nonstal und Lavis am Eingang ins Tal des Avisio mit ihren stattlichen Palazzi eher italienisch geprägt sind. Heute ist der See Geschichte. Die Ebene auf den Erden, die der Noce-Fluss mitgebracht hat, ist besonders fruchtbar. Die ganze Piana Rotaliana und ihre Hänge sind von Weingärten überzogen, in denen als regionale Spezialität die bekannten Teroldego-Trauben reifen. Die gedeihliche Entwicklung der Gegend wurde wesentlich vom ehemaligen Stift San Michele all‘Adige geprägt, das noch heute mit dem Istituto Agrario das landwirtschaftliche Kompetenzzentrum des gesamten Trentino beherbergt und im Landesmuseum für Volkskunde das Leben und die Gebräuche im ganzen Land abbildet. Von den Schlössern und Festungen ist wohl die Höhlenburg San Gottardo im Fels hinter Mezzocorona die bekannteste.

Piana Rotalina von oben
Castello Corona
Mezzolombardo historisches Zentrum aus der Luft
San Michele
Lavis Giardino Dei Ciucioi
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Wenn man am Etschradweg bleibt und nicht der Radroute durch die Piana Rotaliana folgt, entgeht einem einiges. In der Ebene an der Mündung des Noce in die Etsch wird fast jeder Meter zum Anbau der Teroldego-Trauben verwendet, die hier ihre Heimat hat. Die Radroute führt zunächst nach Roverè della Luna und dann nach Mezzocorona, dem landwirtschaftlichen Zentrum der Ebene, über dem die Höhlenburg San Gottardo thront. Mit einer Seilbahn gelangt man auf das Hochplateau „Monte“ hoch oben am Berg, von wo man einen herrlichen Ausblick auf die Ebene hat. Das nachfolgende Mezzolombardo ist das Handelszentrum der Gegend, während San Michele traditionell das kulturelle Zentrum war — wegen des einstigen Klosters, in dem noch heute ein  landwirtschaftliche Kompetenzzentrum des Trentino sitzt, aber auch ein sehenswertes Volkskundemuseum lockt. Im Süden der Piana Rotaliana liegen schließlich der einstige Flusshafen Nave San Rocco, der Spargelort Zambana und Lavis, das mit einem schönen Zentrum und den dahinterliegenden hängenden Gärten lockt.

Übersichtskarte Teilabschnitt 29
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 29 Piana Rotaliana
Übersichtskarte Teilabschnitt 30
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 30 Val Di Cembra

Hochtal Val di Cembra
Altopiano di Piné
Wein und Seen

  • 30
Rad Frühling Val Di Cembra
Val Di Cembra da San Floriano
Val Di Cembra, Cembra e Faver Visti da Sevignano
Panorama Verla Di Giovo
Piramidi Di Segonzano
Albiano Porphyry Quarry
Übersichtskarte Teilabschnitt 31a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 31a Trento

Trento (Richtung Feltre, Treviso, Altino, Venedig)
Römischer Verkehrsknoten
Tridentum

  • 31a

Trento geht - wie auch der Name zeigt - auf die Räter zurück und war schon zu dieser Zeit ein wichtiger Verkehrsknoten. Die Via Claudia Augusta gabelte sich in Tridentum in die Via Claudia Augusta Altinate Richtung Adriahafen Altinum, nahe dem heutigen Venedig, und die Via Claudia Augusta Padana zum Flußhafen Ostiglia am Po. Von dort führte eine Straße weiter nach Rom. Die spätere historische Bedeutung der Stadt geht vor allem auf das Konzil von Trento (1545 — 1563) zurück, das der Gegenreformation zu ihrem Auftrieb verhalf und ihren geistigen Rahmen bestimmte. In dieser Zeit wurde auch ganz wesentlich das Bild der heutigen Altstadt geprägt. Der Reinaissancestil wurde später vom Barock ergänzt. Bis zum Einmarsch der Napoleonischen Truppen herrschten die Fürstbischöfe von Trento vom mächtigen Schloss Buonconsiglio aus über die Stadt und das umliegende Land.

Trento
Paganella Brenta Trento, Foto: Gemeinfrei Wikipedia
Trento
Unterirdisches Tridentum Zotta
Buonconsiglio, Foto: Jakub Halun
Loggia Del Buonconsiglio
Palazzo Pretorio di Trento
Trento Campanile, Foto: Wikipedia Markus Bernet
Muse
Trento, Fest, Domplatz
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Die Grenze zwischen Lavis und den nördlichen Teilen der Trentiner Landeshauptstadt Trento ist der Avisio, zu dessen Querung die Route nach Lavis, am Talrand , folgt. Danach geht es wieder ans Ufer des Etsch und relativ ruhig und beschaulich fast ins Zentrum der schon in der Römerzeit gegründeten Stadt, in der einst die Weichenstellung für die Gegenreformation fielen. Die Altstadt wurde für das Konzil von Trento im Stil der Renaissance groß herausgeputzt. Auch das Schloss Buonconsiglio erinnert daran. Unter der Stadt sind unterirdische Ausgrabungen der römischen Stadt Tridentum zu bestaunen. Die Radroute Richtung Altino führt wieder ein Stück in den Norden der Stadt, von wo sie die Anhöhe zwischen Etschtal und Valsugana erklimmt, die auch die Römerstraße zu bewältigen hatte. Die Route eröffnet schöne Blicke zurück, auf die Stadt. Sie führt auch durch das Ecomuseo Argentario, das die Silberbergbau-Vergangenheit dieser Gegend dokumentiert. In der Valsugana angelangt führt die Radroute durch ein Sperr-Fort aus dem 1. Weltkrieg, durch schmucke Dörfer, und malerische Naturlandschaft. In Pergine geht es unter anderem durch die Renaissancestraße Via Maier. Anschließend führt die Radroute am Fuße des Castello di Pergine und oberhalb des Levicosees in  die von den Habsburger begründete Kur- und Garnisons-Stadt Levico Terme.

Übersichtskarte Teilabschnitt 32a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 32a Obere Valsugana

Obere Valsugana:
Seen und Kurstadt
der Habsburger

  • 32a

Ausgrabungen zeugen von der frühen Besiedelung des Tales zwischen Trento und dem Veneto. Burgen wie jene über Pergine, dienten auch der Kontrolle der wichtigen Straße. Die Alta Valsugana gehörte seit jeher zum Einflussbereich Trentos. Während des 1. Weltkrieges war die Gegend hart umkämpft, verlief doch die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien in unmittelbarer Nähe, südlich der Hochebene von Lavarone. Von dieser Zeit zeugen zahlreiche Festungsanlagen. Mit dem Caldonazzosee und dem Levicosee prägen zwei große Badeseen die Gegend. Die Valsugana ist außerdem schon seit den Habsburgern eine beliebte Kurgegend mit der Kurstadt Levico Terme und dem Kurort Roncegno Terme.

Alta Valsugana, Laghi Seen
Gran Hotel Levico, Terme, Alta Valsugana, Trentino
Castell Pergine, Alta Valsugana
Bici Lago Di Levico Alta Valsugana
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Die Radroute führt von Trento durch das Ecomuseo Argentario, das die Silberbergbau-Vergangenheit dieser Gegend dokumentiert, nach Civezzano. Das Tor zur Valsugana bildet das Sperr-Fort "Civezzano" aus dem 1. Weltkrieg. Danach geht es durch schmucke Dörfer und malerische Naturlandschaft. In Pergine führt die Route unter anderem durch die Renaissancestraße Via Maier. Anschließend geht es über den Fuß des Castello di Pergine und oberhalb des Levicosees in  die von den Habsburger begründete Kurstadt Levico Terme.

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Touristinfos der APT Valsugana Lagorai
www.visitvalsugana.it
38057 Pergine Valsugana, Piazza Serra, 10
38056 Levico Terme, Viale Vittorio Emanuele III, 3
38051 Borgo Valsugana, Piazza De Gasperi
38053 Castello Tesino, Via Dante, 10
info@visitvalsugana.it
0039 0461 727 700

Übersichtskarte Teilabschnitt 32a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 32a Obere Valsugana
Übersichtskarte Teilabschnitt 33a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 33a Mittlere Valsugana

In der Mitte des Tales:
Borgo Valsugana und
malerische Schlösser

  • 33a

Das Torre Quadra in der Wiese neben der Straße vor Novaledo zeugt von der Talsperre, die einst quer durch das Tal verlief. Dort befand sich einst die Grenze zwischen dem Einflussbereich Trento und Feltres. Im mittelalterlich geprägten Borgo Valsugana ist unschwer der venetianische Einfluss erkennbar. Die Römerstraße verlief vermutlich auch in der mittleren Valsugana am Sonnenhang. Mehrere Festungen säumen ihren Weg. Im Talkessel östlich von Borgo führte die Via Claudia Augusta schließlich bergwärts, da sich im Tal immer wieder die Brenta breit machte und es so nicht dauerhaft passierbar war.

Borgo Flair Di Venezia Media Valsugana Trentino
Castello Telvana Media Valsugana Borgo Trentino
Bici Valsugana Trentino
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Von Levico führt die Radroute weiter in den malerischen Ortsteil Selva, von wo sie in die Talsohle hinunter führt. Bis Marter folgt sie dann dem Brenta-Radweg, bevor sie durch den 2. Thermalort der Valsugana führt, Roncegno Terme. Von dort geht es — immer das Castel Telvana im Blick — über malerische Wiesen nach Borgo, dem Hauptort der Media und Bassa Valsugana. Die Straße durch das historische Zentrum entspricht der Via Claudia Augusta. Nach Borgo führt die Radroute nach Castelnuovo, von wo aus man einen schönen Blick auf die Burg Ivano hat. Vom Talgrund geht es jetzt Stück für Stück zum Hochtal Tesino hinauf, immer wieder mit herrlichen Blick zurück, auf die Valsugana.

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38056 Levico Terme, Viale Vittorio Emanuele III, 3
38051 Borgo Valsugana, Piazza De Gasperi
38053 Castello Tesino, Via Dante, 10
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0039 0461 727 700

Übersichtskarte Teilabschnitt 33a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 33a Mittlere Valsugana
Übersichtskarte Teilabschnitt 34a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 34a Vor den Dolomiten

Vor den Dolomiten
Hochtal Tesino, Lamon
und Sovramonte

  • 34a

Die Römerstraße führte vom Valsugana Tal hinauf ins Hochtal Tesino, querte das tiefe Tal des Wildbaches Senaiga an der Regionsgrenze zwischen Trentino und dem Veneto und führt dann über den Croce D‘Aune-Pass nach Feltre. Auf ihren Spuren führt die Reiseroute durch abwechslungsreiche Landschaften und malerische Dörfer am Tor zu den Dolomiten. Die wichtige alte Straße hat entlang des Weges zahlreiche Spuren hinterlassen. Lamon ist übrigens auch Heimat der international geschätzten Lamon-Bohnen.

Bici Tesino Trentino
Vor den Dolomiten Parcon Nazionale Dolomiti
Castello Tesino Via Claudia Augusta
Lamon Chiesa Kirche San Pietro
Lamon Montagna Berge Dolomiti
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In Bieno angelangt, hat man die Steigungen weitgehend hinter sich. Deshalb empfindet man den Ort schon als Teil des Hochtals Tesino. Durch eine idyllische Landschaft führt die Radroute über einen Wildbach, an einem See entlang bis in den malerischen Ort Pieve Tesino weiter, den sie in voller Länge durchquert. Auf dem Hügel oberhalb von Castello Tesino soll sich einst ein Römerkastell befunden haben. Von dort führt die Route auf malerischen Bergsträßchen bis Lamon. Die Römerstraße führte auf der anderen Talseite über die Schlucht des Wildbaches Senaiga und durch das malerische San Donato, wo ein römische Friedhof von einer Siedllung zeugt. Wer Schotterwege nicht schaut, kann auch diese Route nehmen und wird von einer herrlichen Natur belohnt, und tollen Einblicken in die Geschichte. Lamon und das folgende Sovramonte liegen am Rand des Nationalparks Dolomiti Bellunesi. Vor Sovramonte folgt noch ein Taleinschnitt, dann geht es beständig auf den Passo Croce D‘Aune. Sowohl hinauf ins Hochtal Tesino als auch von Ponte Oltra auf den Croce D‘Aune Pass gibt es einen Rad-Shuttle, der mit SMS gebucht wird.

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32026 Mel, Piazza Papa Luciani
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Übersichtskarte Teilabschnitt 34a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 34a Vor den Dolomiten
Übersichtskarte Teilabschnitt 35a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 35a Feltre Pedavena Cesiomaggiore Santa Giustina

Das Feltrino
Feltre, Pedavena, Santa
Giustina, Cesiomaggiore

  • 35a

Feltre ist schon sein prähistorischer Zeit ein Verkehrsknoten. Der schmale Bergrücken, auf dem die sehenswerte Altstadt liegt, und die umliegenden Sonnenhänge waren auch durchwegs besiedelt. Das belegen der etruskische Name Feltres und zahlreiche archäologische Befunde. Die Römerstraße Via Claudia Augusta führte nicht direkt in die Stadt, sondern geradewegs vom Croce D‘Aune Pass am Hang entlang nach Cesiomaggiore. Feltria war aber eine bedeutende römische Stadt. Der Einfluss der Dogen von Venedig ist im Stadtbild ist unverkennbar. Der Einflussbereich Feltres reichte zeitweilig bis in die Valsugana.

Feltre vor den Alpen
Fabbrica Pedavena Museo Birra Bier Museum
Feltre Area Archeologica Citta Romana
Feltre Piazza Maggiore Rad Bici
Meilenstein Pietra Miliare Cesiomaggiore
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Vom Croce D‘Aune Pass geht es über einige Kehren hinunter in den Raum Feltre. In die geschichtsträchtige Stadt gelangt man über Pedavena, das zu einem erfrischenden Bier in die größte Birreria Italiens lädt. Die Radroute führt durch die verkehrsberuhigte Geschäftsstraße von Feltre und ihrer mittelalterlichen Stadtmauer entlang. In das historischen Zentrum hinauf gelangt man über Stiegen oder mit einem Lift, der in einem Tunnel unter der Stadt startet. Nach Feltre geht es durch eine malerische Allee, mit wunderschönen Blicken auf die Voralpen, vorbei an herrschaftlichen Ville Venete und durch malerische Dörfer, nach Cesiomaggiore, wo einer der 2 Meilensteine gefunden wurde, die uns die Geschichte des Baus der Via Claudia Augusta erzählen. Die Römerstraße querte zwischen Santa Giustina und Mel den Fluss Piave, die Radroute hingegen zwischen Busche und Cesana, einem weiteren historischen Flussübergang, an dem heute der Wildfluss aufgestaut ist. Unterhalb des Stausees wartet ein beliebter Badestrand mit Strand-Cafè.

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Unterschied zwischen Kastanien und Maronen

Das Feltrino rund um Feltre ist bekannt für seine Kastanien und Maronen, die Castagne Feltrine und Maroni Feltrini, die auch ein wichtiger Teil der regionalen Küche sind. Was ist der Unterschied zwischen Kastanien und Maroni? Maroni sind weiter gezüchtete Sorten der ursprünglichen Edelkastanie, sind größer, lassen sich leichter schälen und haben einen intensiveren Geschmack.

Feltrino Teil des rätischen Kultur-Raumes

Die Räter in den Alpen, die Veneter und die Liguren gelten neben den Kelten als eigene Völker. Das Feltrino gehörte noch zum Rätischen Kulturraum.

Übersichtskarte Teilabschnitt 35a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 35a Feltre Pedavena Cesiomaggiore Santa Giustina
Übersichtskarte Teilabschnitt 36a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 36a Mel Lentiai Quero Vas

Am Piave
Mel, Lentiai, Quero-Vas
Segusino, Alano

  • 36a

Das südliche Piavetal, zwischen der Provinzhauptstadt Belluno und der Grenze zur Provinz Treviso, im Süden, nennt sich Valbelluna. In früherer Zeit wurde es auch Val Serpentina genannt. Das malerische Tal ist eingebettet zwischen den Ausläufern der Dolomiten und dem letzten Bergrücken vor der venezianischen Ebene und wird vom weitläufigen, weitgehend naturbelassenen Bett des Piave-Flusses beherrscht. Wie heute gab es in der Römerzeit wenige Fluss-Übergänge. Einer davon befand sich zwischen Santa Giustina und der Gemeinde Borgo Valbelluna, genaugenommen seinem Hauptort Mel, das malerisch auf einem Hügel liegt. An den historischen Flußübergäng erinnert der Name der Franktion Nave (=Schiff). am Südhang zwischen Mel und Lentiai thront das Castello di Zumelle. In diesem Bereich kletterte auch die Römerstraße hinauf auf ihren südlichsten Pass, dem Praderadego. Zwischen Borgo Valbelluna und den Gemeinden Quero Vas bzw. Alano di Piave ist das Tal sehr eng, wurde mitunter vom Wasser der Piave eingenommen und war deshalb ungeeignet für eine Straße wie die Via Claudia Augusta, die für den militärischen Nachschub errichtet wurde. 

Piave Regenstimmung Pieno Di Acqua
Mel Beate
interno chiesa 2014
madonna latte 2018
piave lentiai sudiero
Chiesa Lentiai
Castello Di Zumelle
Piave Mel
Collina Mel
Case Mel
Palazzo Municipale Mel
Piazza Mel
Chiesa Mel
Visita Guidata Führung Museo
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Die Römerstraße querte einst über eine Furt zwischen Santa Giustina und der Fraktion Nave der Gemeinde Borgo Valbelluna den Piave. Schon der Name „Nave“ zeugt davon. Auch dort, wo die Radroute heute den Fluss quert, zwischen Busche und Cesana, dürfte es schon in römischer Zeit einen Übergang gegeben haben. Spätestens nach der Querung des Flusses muss sich der Radfahrer entscheiden, ob er aus eigener Kraft oder mit dem Shuttle (per SMS zu buchen, www.viaclaudia.org) über den malerischen Praderadego fährt, wie einst auch die Römer oder entlang des Piave, auf einer relativ stark befahrenen Straße, nach Valdobbiadene fährt und von dort auf die Südseite des Passes. Der Blick vom Praderadego auf die Proseccohügel lohnt allemal. Bei guter Sicht reicht er sogar bis zur Lagune von Venedig. Der Weg durch die Valbelluna Richtung Praderadego führt durch mehrere kleine Ortschaften nach Lentiai. Von Bardies steigt die Route zum Pass hin an. Von Corte aus führt ein Abstecher in den Hauptort der Gemeinde Mel, von dessen Piazza auch der Pass-Shuttle startet (alternativer Einstieg in Bardies).

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Ein weiterer Pass?

Die Via Claudia Augusta führte vermutlich über den Praderadego-Pass und folgte nicht der Piave durch das Piave-Tal. Sie wurde primär als Militärstraße errichtet, die natürlich immer passierbar sein musste, unabhängig von der Witterung, damit der militärische Nachschub immer gewährleistet war. Das Tal nahm aber bei Unwettern oft der Piave alleine für sich in Anspruch. Deshalb wurde vermutlich eine weitere Pass-Höhe in Kauf genommen. Es gab aber vermutlich auch entlang der Piave eine Straße, die bei guter Witterung verwendet wurde.

Übersichtskarte Teilabschnitt 37a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 37a Alta Marca

Altamarca
Prosecco-Weinhügel am
Süd-Rand der Alpen

  • 37a

Die Alpen gehen nicht abrupt in die Venetianische Ebene über. Südlich des letzten Bergrückens und Passes der Via Claudia Augusta liegen - wie der Vorgarten der Alpen — die Prosecco-Weinhügel der Altamarca, dem nördlichen Teil der Provinz Treviso. Zwei Weinstrasse durchziehen das malerische Weinbaugebiet und zeigen den Weg zu Sehenswürdigkeiten, hübschen Weinorten und den besten Tropfen: Die Strada del Prosecco e Vini dei Colli Conegliano Valdobbiadene und die Strada del Vino del Montello e dei Colli Asolani.

Praderadego Gruppe
Zumelle Nebbia Dalla Collina
castello di zumelle
Valle Zumelle
Praderadego Heu
Praderadego alle
Albergo Praderadego
Blick vom Praderadego
Felswand weit
Felswand nah
Serpentinen Praderadego Radroute Wanderroute
Valmareno Castelbrando breit
Valmarino Castelbrando Alta Marca
Landscape
Proseccodorf
Proseccodorf
Proseccodorf nah
Prosecco Weinstraße Veneto Altamarca
Landscape
Proseccostraße Abendstimmung
Kellereiführung
Bici Castelbrando Valmarino Veneto Alta Marca
Bike Tours Prosecco Bell Asolo
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Von Bardies aus steigt die Radroute gen Praderadego an. Am Weg liegen malerische kleine Orte und das Castello di Zumelle. Auf der idyllischen Passhöhe warten eine Berghütte und ein einfacher Berg-Gasthof. Etwas weiter hat man von einem Fels einen herrlichen Blick auf die Proseccohügel und in die Ebene Venetiens, bei guter Sicht sogar bis zur Lagune. Dann geht es über zahlreiche Sepertinen hinunter nach Valmareno. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf das Renaissance-Schloss Castelbrando, das zu einem Abstecher lädt. Die Radroute führt durch die Orte Follina mit seiner sehenswerten Abtei und Pieve di Soligo. Danach quert die Radroute vorbei an Castello Collalto die Prosecco-Weinhügel, um nach Susegana und Santa Lucia di Piave zu gelangen. Im zu Susegana gehörigen Ort „Ponte della Priula“ gibt, es — wie der Namen schon sagt — eine der wenigen Brücken über den Fluss Piave, über die auch die Radroute auf die rechte Seite des Piave-Flusses wechselt. Sie zeigt ein wenig von der linken und der rechten Seite des Flusses, entsprechend den Theorien der historischen Experten, die die Via Claudia Augusta zum Teil links und zum Teil rechts vermuten.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 38a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 38a Destra Piave

Rechts der Piave
Die fruchtbare Ebene am
naturbelassenen Fluss

  • 38a

Die italienischen Archäologen sind nach wie vor uneins, welche von mehreren Theorien zum Verlauf der Via Claudia Augusta die richtige ist. Nach den Prosecco-Weinhügeln links der Piave (teoria sinistra Piave) folgt die Reiseroute deshalb auch ein wenig der teoria destra Piave — über das noch heute wenig reguliert und deshalb breite Flussbett auf die orografisch rechte Fluss-Seite. Das Schwemmland im Zentrum der trevisinischen Ebene war immer von Transit und den Grenzen zwischen verschiedenen Einflüssen geprägt. und vermutlich schon in der Römerzeit besiedelt. Der Name Spresiano soll sogar römischen Ursprung haben. In den Urkunden tauchen die Orte Nervesa della Battaglia, Spresiano und Villorba im 10 Jh. auf. Der Boden warf nicht viel ab. Lediglich die Furt über die Piave und die Flößerei brachten einigen Einwohnern Arbeit. Die Bevölkerung war entsprechend arm. Erst von der Republik Venedig errichtete Bewässerungsanlagen verbesserten ihre Lage. Von dieser Zeit zeugen zahlreiche für die Region typische Ville Venete. Arg in Mitleidschaft gezogen wurde das Gebiet von den großen Piaveschlachten im 1. Weltkrieg. Nervesa della Battaglia, das die Schlacht sogar im Namen trägt, wurde fast komplett dem Erdboden gleich gemacht. Daran erinnert noch heute die Ruine der Abtei des Hl. Eustachius aus dem 14. Jh. Groß wurden die Gemeinden erst durch die Entwicklung der Textilindustrie nach dem 2. Weltkrieg.

Montello Villa Contarini Degli Armeni Veneto
Destra Piave, Geschichte, Kunst, Kultur, Grün
Nervesa Abbazia San Eustacchio Veneto Marca Treviso
Destra Piave, Geschichte, Kunst, Kultur
Destra Piave, Geschichte, Kunst, Kultur, Aussicht
Destra Piave, Geschichte, Kunst, Kultur
Destra Piave, Geschichte, Kunst, Kultur, Fluss
Spresiano Grave Del Piave
Destra Piave, Geschichte, Kunst, Kultur, Foto Fluss
Spresiano Chiesa Di Spresiano E Monumento Ai Caduti
Destra Piave, Geschichte, Kunst, Kultur, Wasser
Villa Veneta Villorba Veneto
Radler Vater Mit Kindern
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Nach Querung des weitläufigen Fluss-Bettes des Piave zeigt die Radroute verschiedene Facetten, die die Ebene Venetiens zu bieten hat: Natur, ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen, kleine verträumte Siedlungen und rege größere Orte im Vorfeld der Stadt Treviso. Bevor es nach Süden geht, lockt noch ein Abstecher nach Nervesa della Battaglia, dessen Name, wie die Ruine der Abtei Sant'Eustacchio, an ein besonder hart umkämpftes Schlachtfeld des 1. Weltkriegs erinnert. Im Norden der Gemeinde liegt das Weinbau- und Naherholungs-Gebiet „Montello e Colli Asolani“. Nach Spresiano führt die Radroute nochmal zum Piave, wo in Palazzon die Reste des mittelalterlichen Flusshafens liegen. Dann geht es über Lovandina und Villorba nach Treviso. In Villorba sind besonders viele der regions-typischen Ville Venete zu entdecken. Eine davon dient der Gemeinde zu Repräsentationszwecken.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 39a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 39a Treviso

Tarvisium
Stadt der Wasser und
der Kunst

  • 39a

Treviso liegt in der Mitte eines stark landwirtschaftlichen genutzten Gebietes am Zusammenfluss von Botteniga und Sile, das schon in der Bronzezeit besiedelt war. 49 v. Chr. verliehen die Römer Tarvisium das Stadtrecht. Bereits 396 n. Chr. wird es als Bischofssitz erwähnt. Nach langen Auseinandersetzungen, in denen Venedig einen freieren Handel durch die Provinzen Padua und Treviso durchsetzen wollte, wurde die Stadt schließlich über mehrere Jahrhunderte Teil der Republik Venedig. Die ausgedehnte Altstadt ist fast durchwegs von einer Mauer und einem davor liegenden Kanal umgeben. Zahlreiche Kanäle — auch im Inneren der Stadt — brachten Treviso den Beinamen „città delle acque“. Außerdem gilt es als „città dell‘arte“.

Trevsio Citta Bici
Mura Treviso
Trevios Il Castello Romano Veneto Marca
Treviso I Buranelli By Night
Piazza dei Signori e Palazzo dei Trecento
Chiostro Seminario Vescovile Treviso
Treviso La Fontane Delle Tette
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Von Villorba kommend steuert die Radroute geradewegs auf die Porta San Tomaso zu, die eines von zahlreichen Toren in die Altstadt ist. Diese wird von einer imposanten Mauer begrenzt. Davor liegen Grünflächen und ein Kanal. Die Radroute führt im Uhrzeigersinn um die Altstadt herum. Anschließend folgt sie dem Sile-Fluss in den Naturpark Sile.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 40a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 40a Sile

Sile-Naturpark
Silea, Stadt Roncade
und Quarto D'Altino

  • 40a

Die Gemeinden südlich von Treviso werden neben der alten Straße auch durch den Naturpark entlang des Sile verbunden. Der malerische Fluss ins eine Besonderheit, bleibt er doch auch bei Unwettern ruhig, behält über‘s Jahr fast die gleiche Temperatur, führt kaum Geschiebe mit sich und bietet so auf seinem Grund einen idealen Lebensraum für Wasserpflanzen. Das Naturjuwel ist mit Hausbooten und Ausflugsschiffen zu befahren, die zwischen Venedig und Treviso verkehren. Die Gegend am Fluss ist schon seit der Jungsteinzeit besiedelt. Die ältesten Ortschaften werden schon im 11. und 12. Jh. erwähnt und liegen durchwegs an der Trasse der Römerstraße, die zum Teil auf einem Asphaltsträßchen befahrbar ist. Roncade lockt außerdem mit dem Schloss Castello di Roncade, in dem schloss-eigene Weine gelagert und verkauft werden.

Radler Paar Sile
Natufluss Park Sile Marca Treviso Veneto
Stadt Roncade Blick von oben
Castello Di Roncade
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Auf dem Weg nach Quarto D‘Altino führt die Radroute zunächst  am Sile-Radweg durch den Sile-Naturpark in der Gemeinde Silea. In Cendron quert sie den Fluss und führt zur schnurgeraden Originaltrasse der Via Claudia Augusta, auf der sie durch das Territorium der Stadt Roncade führt. Das gleichnamige Castello di Roncade lädt zu einem Abstecher ins Stadtzentrum, bevor es durch das malerische Örtchen Musestre, über den Sile auf die Piazza von Quarto D‘Altino geht.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 40a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 40a Sile
Übersichtskarte Teilabschnitt 41a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 41a Laguna

Altino
Adriahafen der Römer
an der Lagune

  • 41a

Fast unvorstellbar - in der Römerzeit gab es noch kein Venedig. Die antike Hafenstadt war Altinum an der Mündung des Flusses Sile in die Lagune. Dort starteten bzw. endeten gleich mehrere Römerstraßen, die ihre wirtschaftliche Bedeutung unterstreichen. Erst nach dem Niedergang des römischen Reiches verlagerten sich die Siedlungen in die geschütztere Lagune. Die Römerstraße wurde aber weiter genutzt, wie die ihr entlang gegründeten Orte zeigen. Heute befinden sich im Weiler Altino der Gemeinde Quarto D‘Altino am denkmalgeschützten Hafenareal eine Ausgrabungsstätte und ein archäologisches Museum, das durch die Verlandung gar nicht mehr am Wasser liegt. Vom unweit gelegenen Hafen sind Ausflugsfahrten nach Venedig und entlang des Sile nach Treviso möglich.

Radstaffel zwischen Quarto und Altino
Altino Strada Romana Römerstraße
Vecchio Altes Museo
Laguna Di Venezia
Venice Lagoon December
Venice Old Town Lagoon
Bacino di San Marco in Venice
Piazza San Marco
La Fenice Opera House
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Die Römerstraße und die Radroute Via Claudia Augusta führen von Quarto D‘Altino weiter nach Altino, dem Standort des antiken Adria-Hafens am Rande der Lagune, in der ein sehenswertes archäologisches Museum mit einem drei-dimensionalen Modell der Hafen-Stadt wartet. Will man im Anschluss an die Radtour ein paar Urlaubstage anhängen, schlägt man sein Lager am besten im ruhigeren und günstigeren Quarto D‘Altino auf. Von dort gelangt man mit dem Zug oder mit der Barca, durch die Lagune, nach Venedig. Auch ist es möglich mit dem Rad nach Trevio, oder zum Lido di Jesolo zu radeln.

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Übersichtskarte Teilabschnitt 41a
Übersichtskarte rechts Teilabschnitt 41a Laguna

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